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Sonntag, 27. September 2015

Geschlechter-Rollen tzztzztzz

Was soll ich dazu sagen? Discounter-Werbebroschüre…

So SIND Frauen und Männer halt – das wird schon stimmen.

Wer braucht schon differenzierte Geschlechter-Wahrnehmung. Lieber klare Rollen.

Ich geh dann mal Baileys und Shopping-Pralinen kaufen…

 

Frauenabend

 

Männerabend

 

Wer denkt sich so etwas aus?

Sind das die gleichen Menschen, die für Lokaldiskos mit Bikini-Frauen werben?

Pfui

Dienstag, 8. September 2015

Der UnterderWocheCocktail die 34.–The DuringTheWeekCocktail No. 34

Ach Du liebe Zeit. Zeit, genau. Wie die vergeht! Mein letzter Beitrag in der Cocktail-Rubrik ist ziemlich genau 6 Monate her! Ich war bei weitem nicht abstinent, aber es kehrte etwas Ruhe ein. Geliebte Standards, kaum Experimente, Altherren-Trinken quasi.
Wahrscheinlich hängt das auch damit zusammen, dass der Held zu mir gezogen ist – da bleibt ein bisschen Zeit hängen… Also kann ich meine Ruhe an der Cocktailfront nicht wirklich schlimm finden.

Jetzt, wo man noch ein paar letzte Kirschen erhaschen kann (ok, mit etwas Glück), muss man ganz tapfer sein, sie nicht ALLE essen und:

Cocktailkirschen selbst machen!
Maraschino301

Und zwar gute! Nicht diese schlimmen neonroten oder die fiesen Amaretto-Dinger. Nein, Maraschino-Kirschen. Ich kannte solche hammer-Kirschen aus dem Deck8 in Kiel und der Boilerman Bar in Hamburg. Ich hab mir immer möglichst viele davon an/in/auf einen Cocktail packen lassen und auch noch die Kirschen des Helden bekommen. Der Held kannte nämlich auch nur die neon-Kirschen und wollte lieber keine Zuckerbomben probieren. Leider hab ich ihn irgendwann genötigt, die leckeren dunklen Schrumpelkirschen zu probieren. Tja. Seitdem kriege ich seine Kirschen nicht mehr… Selbst schuld. Schnüff.
Diese Wunderkirschen kann man zwar auch kaufen, doch nicht überall. Ich wollte unabhängig sein von Großhandel und Sparten-Läden – außerdem wollte ich Kirschen mit Stiel (und Stil). Da heißt es: selbst ran.
Glücklicherweise muss man sich nicht halb tot-probieren, denn das hat bereits der “Praktikant” hier getan. Traumhaft – mit Ergebnissen der Geschmacksbenotung.

Ich habe genug Kirschen vor mir selbst gerettet – ca. 200g – und dann nach folgendem Rezept gearbeitet:

12g Zucker
10ml Zitronensaft
10ml Wasser
Zimtstange
36ml Maraschino
6ml Orgeat* (ca. 1TL - Rezept weiter unten)

Maraschino_05

Zusammen aufkochen (Achtung: das Gefäß sollte so groß sein, dass die Kirschen nicht aufeinander liegen! Vorher testen…), Kirschen rein und Hitze runterdrehen. Wenn sie (nach ca. 5min) anfangen zu schrumpeln:

Maraschino_01

Maraschino und Orgeat* miteinander mischen (Orgeat* ist recht dickflüssig) und erst dann zu den Schrumpelkirschen geben. Nach 2-3 min ist man schon fertig.
In abgekochte Gläschen füllen und bei Bedarf mit Maraschino/Kirschwasser auffüllen (war bei mir nötig – ich habe auch noch etwas kochenden Wasser draufgegeben). Verschrauben. Nach dem Abkühlen habe ich das Ganze dann in den Kühlschrank gepackt. sie halten dann ziemlich lange! Sie schmecken mir ganz wunderbar. Nach Mandel, Kirsch und warm-zimtig.

Und wunderschön sind sie:

Maraschino_04

Die beste Zeit für wirklich hammermäßige Kirschen ist allerdings Juni/Juli… Falls Ihr keine mehr findet: nächstes Jahr wieder.
Es klingt zwar nach Mühe, lohnt sich aber für Jeden, der Cocktails mag!!! Immer mutig ran an die Kirschen!



*Orgeat selbst herstellen
100g Mandeln
150ml Wasser
2,5cl Rum (weiß)
1 Tropfen Bittermandelaroma
~125g Zucker
1. Mandeln schälen (in kochendes Wasser geben und dann braune Hülle abziehen). Man kann auch gehäutete kaufen, aber die sind meist behandelt und ich finde sie nicht so aromatisch.
2. Mandeln dann noch eine Weile in Wasser einweichen (ich glaube, bei mir war es noch 1 Stunde)
3. Mandeln relativ grob pürieren, mit 150ml Wasser erhitzen und gleich wieder abkühlen lassen.
4. Mandelmasse durch ein Tuch in ein Gefäß mit Maßstrichen abseihen und gut ausdrücken (ca. 125ml müssten es werden). Das ist die Basis für das Orgeat.
5. Passend zum Volumen Zucker zugeben (bei 125ml wären es 125g Zucker) und unter leichter Hitze lösen.
6. Rum dazu (für die Haltbarkeit) und den Tropfen Bittermandelaroma
7. Abfüllen in ausgekochtes Schraubglas.

So sieht das dann aus:

Maraschino06

Sonntag, 30. August 2015

Vegan und Sarah Wiener

Star-Köchin Sarah Wiener hat einen Gast-Artikel für das Wirtschafts-Magazin enorm (Ausgabe 3 – Jul/Aug 2015) geschrieben, welcher hohe Wellen schlug. Diverse Kurz-Interviews (Sat.1-Frühstücksfernsehen)und Talk-Show-Äußerungen (3nach9 Radio Bremen) kamen im Anschluss. Und auch ich will mich zu ihren Aussagen äußern und beziehe mich auf Ausschnitte des Artikels oder der Talkrunde bei 3nach9:

Vorneweg: Sarah Wiener ist keine Expertin – sie stellt nur ihre Meinung zur Verfügung. Das sollte nicht vergessen werden. Auch die meisten Veganer sind keine Experten…

Und noch etwas vorneweg: im Kern bin ich einer Meinung mit Frau Wiener. Das wird hier gleich nicht mehr so klingen, aber ich bin wirklich einer Meinung was die Natürlichkeit unserer Nahrung anbelangt.

Los geht’s:

Ein fieses Zitat aus 3nach9: “Künstlicher Veganismus” 

Sie kombiniert hier zwei Dinge. Veganismus MUSS nicht künstlich sein. Veganer sind auch nur Menschen und wir alle essen viele hochverarbeitete Lebensmittel. Das Bemühen um natürliche Lebensmittel geht alle an. Vegan heißt nicht nur Kunstprodukte… Diese Gleichsetzung ist hoch-polemisch und schade… Frau Wiener hält Veganer für reflektierte Menschen – ja, genau. Ich halte Frau Wiener auch für reflektiert. Aber wie man sieht: Jeder reflektierte Mensch kann auch mal Blödsinn reden (“künstlicher Veganismus”) oder eben komischen Verhaltensweisen anhängen (Kunstessen essen). Soll vorkommen. Ich habe mich entschlossen, “künstlicher Veganismus” einfach so zu werten: wenn man das Wort künstlich davorsetzen muss, isses im Wort Veganismus wohl noch nicht enthalten! Also ist Veganismus an sich nicht künstlich! Tadaaa.

Überraschenderweise sieht Frau Wiener das ähnlich, haut aber dann gleich wieder auf die Kunst-Seite der veganen Palette: “Natürlich gibt es auch unter Veganern Menschen, die auf Fertigprodukte und industrielle Lebensmittel verzichten, die sich biologisch und regional ernähren. Aber auf dem Trendmarkt Veganismus boomen eben auch all die Kunstprodukte von Seitan-Truthahn bis zum Soja-Hamburger.”

“Es fängt schon bei einer schlichten Sojamilch an. Kochen und drücken Sie Sojabohnen einmal aus – die Brühe ist kaum trinkbar, die möchte sich niemand in seine Latte Macchiato kippen. Die Sojamilch, die heute in jedem Supermarkt steht, ist ein hochverarbeitetes Industrie-Produkt – und in etwa so künstlich wie eine Cola”. Schon mal selber Sojamilch gemacht, liebe Frau Wiener? Einfach nur falsch. Grob geht das so: getrocknete Bohnen einweichen, pürieren, dann kochen (bis auf den Pürierschritt dürfte Frau Wiener dieses Vorgehen eigentlich von anderen Bohnensorten kennen), dann Feststoffe abtrennen. Fertig. Dass industriell hergestellte Sojamilch noch haltbar gemacht und mit komischem Zeug versetzt wird, ist wieder ein anderes Thema – Frau Wiener verwischt hier die einzelnen Dinge etwas.

Auch kaufbare Milch ist heute kein reines Naturprodukt. Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass DIESE Tatsache Frau Wiener auch klar ist, denn Kritik übte sie auch an Kuhmilch – verkocht, konserviert (3nach9)… Also Kritik an ALLEM – nicht nur vegan! Aber was aus den Äußerungen wahrgenommen und gemacht wird, ist:

 

Vegan-Bashing

Problematisch sind ihre Äußerungen vor dem Hintergrund des Vegan-Boomes und der Abwehrhaltung der meisten Omnivoren/Vegetarier gegen Vegan. Denn bei vielen wird die grundsätzliche Antihaltung zu verarbeiteten Produkten platt auf vegan übertragen, ohne dass Omnivore/Vegetarier die Transferleistung erbringen, das auf ihr Essen zu übertragen (Toasties, industrielles Brot, Cola, Tüten-Gerichte, Käsesauce, Schmelzkäse, Oreos, TK-Torte, Schinkenwurst …). Sarah Wiener ist auch gegen “normale” hochverarbeitete Nahrung – alle sind angesprochen! Wenn man genau liest/hinhört, wird das auch dem Letzen klar. Leider sendet sie dazu die falschen Signale: “Wir wollen nichts zahlen für gutes Essen, aber für solche Kunstprodukte zahlen wir gern das 3-Fache (greift zu veganem Pizzaschmelz)” – hier wird mal wieder auf Veganer reduziert. Auch Omnivore zahlen Geld für Kunstprodukte. Und Veganer lassen Tierprodukte nicht aus Kostengründen weg, weil sie für das “gute” Fleisch, den “anständigen” Käse nicht zahlen wollen! Ganz im Gegenteil, viele Menschen trauen sich den Schritt zu vegan nicht zu, weil es so teuer sei… Das passt vorne und hinten nicht.

Leider wird aus all dem Vegan-Bashing gemacht – das wird weder vegan noch Frau Wiener gerecht.

Auf der Interpretation der Meinung einer einzelnen Starköchin können sich dann wieder alle ausruhen:

Veganer sind halt doof und haben selber keine Ahnung von Ernährung.

Die haben alle eine Ersatzreligion.

Veganer als Gruppe sind schließlich total homogen – einer ist wie der andere.

Alle Veganer wollen einen belehren und denken, sie würden voll gesund essen…

Jupp, genau… Sachdienlich sieht anders aus.

 

Dazu kommt ein grundlegendes Unverständnis/Ausblenden seitens Frau Wiener:

 

Veganer als Ernährungsexperten - gesund-vegan vs. Tierleid

Industriell verarbeitete Produkte sind in verschiedenen Ausmaßen unnatürlich – egal ob aus totem Tier/Tiersekreten oder Pflanzen. Die meisten Veganer wollen aber nicht in erster Linie die Industrialisierung umkehren… Das ist meist nicht ihr Interesse.

Bei Vegan geht es meist nicht nur das Essen selbst und seine Zusammensetzung, sondern die Motivation entscheidet. Daher ist vollkommen klar, dass Veganer nicht automatisch Ernährungsexperten sind – viele Veganer sind ethisch motiviert, andere wollen abnehmen, wieder andere finden es einfach spannend. “Ungesund” ist für einige Veganer nicht ganz so wichtig wie die Tiere – als Omnivor hat man diesen Blick eher nicht. Dazu kommt: Viele Veganer sind nicht – anders als Frau Wiener – interessiert an “anständiger” Tierhaltung. Sie sehen auch diese Form der Haltung negativ. Für viele schließen sich anständig und Tierhaltung aus. Kein Wunder: Milch z.B. kriege ich nur, wenn eine Kuh schwanger ist und dann ihr Kalb NICHT säugen darf, weil wir die Milch wollen.

“Und noch weniger rettet man mit dem Verzicht auf tierische Produkte die Welt.” Klar: einige Veganer glauben, das sei der einzig relevante Schritt. Aber sein wir ehrlich: in einer so komplexen Welt KANN ein Schritt nicht den ganzen Weg reichen.

“Vegane Ernährung ist keine Lösung des Grundproblems” – Was IST denn genau das Grundproblem welches Frau Wiener da anspricht? Mal wieder ihr Thema: ”Vegan zu leben fördert weder die Nachfrage nach Produkten aus einer anständigen Tierhaltung noch die nach natürlichen, ökologisch erzeugten Lebensmitteln aus der eigenen Region”. Richtig! Veganer wollen gar nicht die Nachfrage nach Bio-Fleisch steigern! Denn Bio-Fleisch (und dazu gibt es genug Informationen) wird eben auch so hergestellt, dass viele Veganer das nicht unterstützen wollen. Ich rede hier nicht von Kleinbauern – davon weiß ich zu wenig. Ich rede nur von den offiziellen Bio-Siegeln der EU… Und ja, vegan allein erhöht nicht die Nachfrage nach natürlich/ökologisch erzeugten Lebensmitteln. Aber wie schon gesagt: das ist ihr spezielles Thema, nicht automatisch das eines jeden Veganers. Wobei ich behaupten würde, dass prozentual mehr Veganer regional/saisonal/bio kaufen, als Omnivore.

“Vegane Ernährung ändert kaum etwas” – doch, aber eben nicht das, was Frau Wiener meint. Vegane Ernährung ändert Tierleid ganz direkt.

Leider kommen von Frau Wiener auch Argumente, die sie sich aus Mangel an Wissen hätte verkneifen sollen:

 

Verwaschenes Zeug/Falsches Zeug

Frau Wiener selbst scheint sich zwar für eine Verringerung des Konsums tierischer Nahrungsmittel einzusetzen (auch wenn sie das nur für Fleisch klar sagt – für Milchprodukte & anderes Tierisches lässt sie das offen). Was ich dabei allerdings vermute, ist eine Unkenntnis was Landnutzung und Ressourcen angeht, sonst wären ihre Aufrufe zur Konsumreduktion vermutlich lauter und vehementer. Denn Bio-Rinder in Freilandhaltung z.B. verbrauchen massive Futtermengen und Wasser. Durch die lange Lebenszeit bei “Bio” geben diese Tiere weit mehr Klimagase ab, als die armen Tiere in der konventionellen Tierhaltung.  Das gilt auch für Schweine. Abgesehen davon ist nicht genug Platz, um Tiere zu halten oder ihr Futter anzubauen für all die Produkte, die bei ansteigendem Bedarf aller Menschen weltweit zur Verfügung stehen müssten. Frau Wiener unterlässt es, den Menschen klarzumachen, dass eine massive Reduktion des Konsums tierischer Lebensmittel stattfinden muss und wie wenig der Industriestaatler dann noch “dürfte”. Denn dann wäre der Aufschrei weit krasser als nur der von ein paar Veganern (ich erinnere an den Veggie-Day).

“Für mich stellt sich durchaus die Frage, ob es nicht unser Schicksal ist, auch Tiere zu essen – weil wir Allesfresser sind, weil wir bestimmte tierische Enzyme brauchen, um gesund zu bleiben”. Was zum Henker ist DAS denn für ein Argument? Bitte nennen sie eines! Das habe ich noch nie gehört… Wir selbst sind Tiere und produzieren damit tierische Enzyme, ok. Vielleicht meint Frau Wiener aber auch tierisches Eiweiß und nicht “Enzyme” (kurzer Exkurs: Eiweiße bestehen aus Aminosäuren. Fast alle Enzyme sind Eiweiße, aber bei weitem nicht alle Eiweiße sind Enzyme…). Dass wir das brauchen, ist inzwischen sauber widerlegt. Dazu muss ich hoffentlich nix mehr schreiben.

“und weil der Tier Dung unsere Felder düngt” – öööhm, ja, aber nur weil niemand mehr weiß, wohin mit den Stickstoffmengen! Es gibt diverse Ansätze, mit vernünftiger Fruchtfolge ohne Tier-Dung auszukommen (wer will schon den aktuellen Tier-Dung aus konventioneller Tierhaltung mit Gen-Soja-Futter). Da ich mich damit nicht auskenne: ich habe keine Ahnung, ob man Tier-Dung komplett ersetzen kann oder dann Ernstausfälle drohen. Aber ich hoffe doch, dass es geht!

“Doch eines muss klar sein: Unsere Bestimmung ist sicher nicht, Tiere wesensfremd zu halten und zu füttern – und ihnen keinen würdevollen Platz als Mitgeschöpfen einzuräumen.” Sicher ein Ansatz, aber die meisten Veganer sehen “würdevolle Mitgeschöpfe” nicht vereinbar mit Tierhaltung/-nutzung. Trotzdem, ein guter Übergang zum:

 

Fazit – Sarah Wieners und meins

“Vegan ist der richtige Ansatz, aber der falsche Weg” – das klingt hochphilosophisch, ist aber nur abhängig vom Standpunkt.

Allerdings: Frau Wiener lebte selbst für viele Monate vegan. Sie war in Südamerika und nicht sicher, dass die Tiere dort artgerecht gehalten wurden, also hat sie es meist weggelassen. Ich muss sagen: sehr konsequent. Respekt! Hier erkennt man wieder eines ihrer Herz-Themen: artgerechte Haltung.

“Ich habe Hochachtung und Respekt vor Menschen, die aus Achtung vor dem Tier auf Fleisch und alles andere Tierische verzichten. Sie sind zu Recht wütend über die Zustände in der Landwirtschaft.”

“Vegane Ersatzprodukte sind ein Tor für die Nahrungsmittelindustrie, um noch mehr künstliche, stark verarbeitete Lebensmittel minderer Qualität auf den Markt zu werfen. Aber je gezielter und selbstverständlicher wir unsere Nahrungsmittel nach unserer Vorstellung kreieren, desto mehr entfernen wir uns von der Natur – und damit von unseren Wurzeln.” – sehe ich genauso.

Ihr Fazit: “Was will ich damit sagen? Es ist nicht einfach mit der richtigen Ernährung in diesen Zeiten. Wir haben alle schon genug Stress zu Hause und im Job. Wir können nicht alle zu Ernährungsexperten werden. Die Lösung aber ist ganz einfach. Denn die simpelsten Wahrheiten sind immer noch die besten: Kochen Sie selber und mit natürlichen Zutaten. Kaufen Sie saisonal und regional. Und essen Sie nur ab und zu ein Stückchen Fleisch – aus artgerechter Tierhaltung!” (Streichung von mir…)

Unabhängig von Industrie und (Rück)Besinnung auf richtiges Essen – DAS isses!

Fazit: Sarah Wiener-Ernährung, aber vegan (regional, saisonal, bio und vegan) – das wär dann so mein Ideal.

Eures auch?

 

PS: Ideal-Definition nach Duden: als ein höchster Wert erkanntes Ziel; Idee, nach deren Verwirklichung man strebt. Nur weil es mein Ideal darstellt, sieht mein Speiseplan nicht nur so aus wie oben geschildert. Auch ich esse Ersatz-Produkte. Noboby’s perfect…

Markt_Labin1

Samstag, 15. August 2015

Vegan – Rückblick auf 1 Jahr Grünzeug & Co.

In den letzten beiden Teilen ging es zwar ein bisschen um die Gründe, aus denen Menschen sich für vegane Ernährung entscheiden und auch, welche Gründe es für mich waren. Doch da ich seit etwas über einem Jahr vegan esse, bin ich noch “zwischen den Welten”. Ich weiß noch, wie Bratwurst und Thunfisch schmecken, erinnere mich an die spezielle Konsistenz von Eigelb oder wie das mal mit der Vollmilchschokolade auf der Zunge war. Das bedeutet: ich vermisse einige Dinge und probiere viel aus – Ersatzkram. Darüber werde ich unter jetzt mal berichten,denn ich bin bestimmt nicht allein damit:

 

Pflaumenkuchen04   Pflaumenkuchen sieht in vegan genauso aus und schmeckt genauso…

Vornweg: ich trenne scharf zwischen vegan essen und vegan leben/sein. Ich bin keine Veganerin. Ich wäre gerne eine, kriege das in voller Konsequenz aber aktuell nicht hin.

Vegan essen war bei mir 1. mit einer Bestandsaufnahme meines Hausstandes verbunden. Was ist alles nicht vegan bei mir und huuups – was IST. Thunfischdosen sind es klar nicht. Aber so vieles war bereits vegan bei mir. Pasta kaufe ich seit Jahren ohne Eier drin, Reis, alles für Tomatensauce ist vegan, Gemüse und Obst – check.

Aber schlimm waren Käse, Frischkäse, soooo viele Süßigkeiten, Eiscreme, Räucherlachs und all die Dinge bei denen mir erst nach und nach klar wurde, dass sie nicht vegan sind.

2. Vorräte aufbrauchen. Komisch war, dass sich ja nicht wirklich was in mir geändert hatte. Ich war der gleiche Mensch und doch hatte ich beim aufbrauchen ein schlechtes Gewissen, diese Dinge zu essen. Gemischt war das schlechte Gewissen dann auch noch mit Abschiedsschmerz (Blauschimmelkäse, Vollmilch-Schokolade, …). Eine wirre Phase. Nicht leicht. Aber ich war auch voller Stolz. Dass ich das wirklich mache! Dass ich mich endlich traue und mich selbst auf die Probe stelle – vegan…

3. Neu einkaufen. Uhhh, das dauerte lange. Jedes Etikett musste gelesen werden. Einiges durfte nicht mehr mit nach Hause. Und was gibt es dann? Nudeln mit Tomatensauce – ohne Frischkäse als Creme-Zusatz? Ohne Käse drauf? Und was ist mit Aufschnitt – gibt es da Ersatz? Was für Klappstullen nehme ich in Zukunft mit? All meine Essen funktionieren nur mit Frischkäse – was mache ich nun? Ich komme aus einer Butterfamilie. Muss es jetzt olle Margarine sein? Lieber nicht. NOCH weniger, was auf’s Brot kann… Hhmmm.

4. Ersatz suchen. Puh – DAS war eine Reise kann ich Euch sagen. Das Internet hilft. Aber nur begrenzt.

Butterersatz ging am schnellsten. Alsan schmeckt für mich nah genug an Butter dran UND ist ohne Transfette. Bei Margarinetests schneidet es zwar nicht super ab, aber da ich es so selten nutze (nur auf Brötchen unter Marmelade oder Schokocreme).

Um gleich bei Schokocreme zu bleiben: ca. 99% davon sind nicht vegan. Nutella? Is nich. Doch es gibt Rettung. Zum einen Zartbittercremes – das ist allerdings nicht so ganz mein Ding (außer in Kombination mit Sauerkirschmarmelade). Ich mag den Haselnussanteil in konventionellen Nuss-Nougat-Cremes am liebsten. Für mich heißt die Rettung Nougat pur (z.B. von ruf). Es ist viiieel leckerer als Nutella und Co., nur etwas schwerer zu schmieren. Und es ist eine gute Quelle für Vitamin E. Aber es gibt auch fantastische Cremes (z.B. von de Rit).

Fisch – noch nix Gutes gefunden… sorry

Bei Käse habe ich viel probiert. Noch lange nicht alles. Bisher hat nichts davon Käse wirklich geähnelt. Käsefäden kann man als Veganer anscheinend vergessen. Was aber geht: Parmesan in Risotto  oder Nudelsaucen ersetzen. Nicht perfekt, aber gut genug finde ich. Hefeflocken erledigen das und ich verbrauche recht viel von ihnen inzwischen…

Auf Stulle statt Wurst: es gibt zwar veganen Aufschnitt, aber so ganz überzeugt er mich nicht für den Alltag (ganz abgesehen vom Preis…). Aber es gibt unzählige Aufstriche (richtig, als vegan Essende wird bestrichen statt belegt). Basierend entweder auf Hefe (lecker finde ich – richtig lecker), auf Gemüse, auf Samen/Nüssen (kann lecker sein, kann aber auch wie Mehlpampe schmecken), auf Hülsenfrüchten (z.B. Hommos/Humus oder Kidneybohnen-Leberwurst)

Bei Eis hilft meine Sorbet-Liebe. Aber auch Soja-Eis oder Eis aus Haferdrink ist wirklich essbar. Viel getestet habe ich noch nicht. Einziger Nachteil (wie bei vielen Ersatz-Produkten): der Preis…

Als Frischkäse-Ersatz macht mich Soyananda glücklich. Und wie! Aber es gibt einige Ersatz-Produkte, die man essen kann. Hier lohnt sich testen.

Fleisch/Würste: manchmal ist mir danach. Muss die Thüringerin in mir sein… Ich persönlich bin kein Fan von Tofu bei Wurst/Fleisch-Ersatz. Seitan schleckt mir besser und die Konsistenz ist einfach nah genug dran. Und meine vegane Soljanka ist ohne Seitanwürstchen nicht die selbe.

Schokolade schmeckt ohne Milch wirklich anders. Klar kann man dunkle/bittere Schokolade mampfen, aber ich bin und bleibe ein Zartschmelz-Milchmädchen. Und dafür bin ich konstant auf der Suche. Lecker finde ich Naturata Schokoladen. Der Schmelz geht klar und wundersamerweise ist die Schokolade irgendwie auch erfrischend…

Milch – also hier hilft nur persönliches Testen. Soja, Hafer, Mandel, Reis, Kokos, Dinkel, …

Doch mein Leben veränderte sich nicht nur was das Essen anbelangt. Auch meine Sicht der Dinge veränderte sich. Doch dazu später mehr…

 

rotebeete03  Rote Beete Gazpacho mit Austernsaitlingen, Walnussöl und Zitrone

Sonntag, 7. Juni 2015

Vegan! Wie war das eigentlich bei mir? How did it happen in my life?

English? Scroll down to the italic part please...

Ich hatte ja schon angedroht, dass das Thema vegan mehr als ein Posting brauchen wird.

 

Nach dem allgemeinen kommt nun also ein etwas persönlicher Teil – wie das mit dem vegan eigentlich bei mir kam, sich entwickelte und wie mein Anfang so war. Denn vegan essen KANN zwar jeder, aber trotz aller Beteuerungen vieler Veganer ist es wirklich nicht einfach – zumindest zu Beginn. Da will ich keinen Neuling oder Interessenten anlügen. Es ist nicht leicht. Nee echt nicht. Das Gute gleich dazu: es wird jeden Tag leichter und Spaß macht es dann auch noch!

 

Was_kann_man_denn_dann_noch_essen_3

 

Vor ca. einem Jahr (irgendwie um Ostern 2014 herum) ging es los.

Aber eigentlich muss ich weiter ausholen. Denn wie bei den meisten Menschen war mein Weg zu vegan sehr lang. Genau betrachtet ging das bei mir im Alter von 12/13 Jahren los. Damals hatte ich durch eine Freundin das erste Mal ungefiltert Informationen über Tiertransporte und Intensivtierhaltung “serviert” bekommen (das Wort “Massentierhaltung” wird von den Betreibern und auch einigen Politikern nicht gemocht – das Image ist eben schon im Eimer…). Das hatte mich geschockt und ich wollte kein Tier mehr essen. Tja – Mama fand das nicht gut. Kein Wunder – Thüringen ist eben ein Fleisch-Bundesland. Obwohl – haben wir in Deutschland denn Gemüse-Bundesländer? Ich kann Mama inzwischen gut verstehen – ich glaube, ich würde mit dem Ess-Terror eines Teenagers auch nicht beugen wollen… Nunja – ich musste mein Vegetariertum also allein planen und machte das, wie man das eben mit 13 macht: Käse, Käse, Käse.

Und es passierte, was man erwartet: Gewichtszunahme. Und nicht zu knapp. Als Teenie? Ohje!

Dazu kam, dass mein nicht-vegetarisches Umfeld es mir nicht leicht machte (13-Jährige nimmt man eben nicht zu ernst). Weihnachten killte mich dann total: traditionell gibt es in meiner Familie einen Weihnachtsschinken (klassischer geräucherter Nussschinken). Der duftete die ganze Wohnung voll und ich konnte nicht wiederstehen… Und nach nicht mal einem Jahr war ich kein Vegetarier mehr. So kanns gehn…

Danach war ich omnivor mit kurzen vegetarischen Phasen. Je älter ich wurde, desto mehr verdrängte ich mein inneres Wissen um die Dinge, die mich mit 13 so geschockt hatten – ich bin also auch nicht anders als alle anderen Menschen. Mein Gewicht blieb ein Thema/Problem und wie viele Frauen tendierte ich dazu, fettarme Fleischprodukte als “Abnehm-Essen” zu sehen (Hühnchenaufschnitt, Putenbrust, …). Da ich aber den Käse beibehielt UND Süßkram-Suchti bin, half das auch nix.

 

Was_kann_man_denn_dann_noch_essen_2

 

So, das war ein weiter Ausflug in meine letzten Jahre und noch immer nichts Veganes in Sicht. Jaja, ich komm ja schon dazu:

Um es gleich vornweg zu nehmen: so gaaanz genau krieg ich nicht mehr zusammen, warum/wie ich dann tatsächlich anfing, vegan zu essen. Aber ich bin mir sicher, dass die Tiere diesmal NICHT der Anfang waren. Tja – nix mit Gutmensch hier.

In meiner löchrigen Erinnerung ging alles mit dem Willen zur Gewichtsreduktion los. Und das führte mich ins Internet. Und dann verschwimmt es ein bisschen. Was wieder auftaucht, ist 30 Bananas a day. Ja, genau – 30 Bananen am Tag. Keine Sorge – das hab ich nicht gemacht. Aber 30BAD  (das ist WIRKLICH die Abkürzung…) führte mich zu Menschen, die sich vegan ernähren und das auch noch roh. Ich will das hier nicht alles im Detail vorstellen – der Youtube-Kanal von Freelee the Banana Girl informiert Euch, wenn Ihr wollt.

Da waren also diese Menschen auf der Welt, die von Gewichtsreduktion und Unmengen Obst redeten. Unmengen Obst? Wo muss ich unterschreiben?!? Macht das auch sexy? Wie viel Obst nochmal? Unbegrenzt? Uaaaaah! Und ganz nebenbei war vegan ein Thema geworden. Freelee ist sehr emotional was Tiere anbelangt und neben dem ganzen schlank/sexy/…-Themen spielen Tierrechte/Umweltschutz/Ethik eine Rolle in ihren Videos. Informationen zu Fleischkonsum, Milch und Eiern erreichten so auch meine Netzhaut. Ich haderte. Verzichten auf Fleisch? Ok. Aber auf Käse? Auf Frischkäse? Puh. Aber ich wollte abnehmen UND mein innerer Teenager meldete sich: “wollten wir nicht immer vegetarisch sein? Warum sollten dann Kühe oder Vögel oder Fische unseretwegen leiden?” Mist – der doofe Teenager hatte Recht. Und da ich ja inzwischen erwachsen war, beschloss ich: es ist meine freie Entscheidung – ich kann jederzeit auch wieder aufhören. Ich probier's – ich ess vegan! Für mich und weil ich das mit den Tieren so nicht unterstützen will. Außerdem begegnete mir auch der vegan-Hype immer wieder. Vegane Ersatz-Lebensmittel in Unmengen, kiloweise vegane youtube-Kanäle, Rezepte-Homepages, Koch- und Backbücher, … Ich wäre also nicht allein und die sind ja auch fast alle so jung und hip – das wollte ich auch.

 

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Ich versuche hier, vegan essen und vegan sein so gut wie möglich zu trennen. Denn ich lebe aktuell nicht vegan. Ich hatte ja im ersten Teil geschrieben, wie Vegan alle Lebensbereiche durchdringen kann. Mein Leben ist nicht vegan. Ich habe ein ledernes Uhrenarmband, Lederschuhe, einen Wollteppich, Wolljacken, Ledertaschen, Seidenblusen, Kosmetik mit vermutlich tierischen Bestandteilen, … Warum? Mein Anfangsplan war simpel: vegan ESSEN – und das war auch erst einmal genug Herausforderung.

Zum Einen: wie genau ernähre ich mich dann? Vegan ist ein weites Feld. 30 Bananen am Tag ist vegan. Sojapudding 24/7 ist vegan, Green Smoothies sind vegan, Falafel ist vegan, Nudeln mit Tomatensauce sind vegan. Aber ich esse gerne vielfältig und brauchte auch noch Ersatz für Lebensmittel, die ich schlimm vermissen würde. Also hieß es: schlau machen und die Recherchemaschine anwerfen. Lernen Lernen Lernen!

Falls Ihr Hilfe bei diesem Thema braucht: immer her mit den Fragen! Ich hab für viele “wie soll ich das denn machen”- oder “was soll ich denn essen”-Attacken einen Plan!

Aber da waren auch noch andere Dinge zu berücksichtigen:

1. Nährstoffe. Als Naturwissenschaftlerin wollte ich keine unklaren Dinge mit meinem Körper tun. Vor allem wollte ich meine Gesundheit nicht gefährden – es sollte intelligentes Vegan sein – so schlau, wie ich es eben bewerkstelligen kann. Zum Einen habe ich Blutwerte ermitteln lassen (zu meinen Blutwerten komme ich eventuell in einem späteren Posting). Und zum Anderen cron-o-meter genutzt. Ich erfuhr von cron-o-meter durch Freelee. Vorher war ich bei myfitnesspal und habe dort meine sogenannten Makronährstoffe sowie Sportpensum “überwacht” (also Fett, Protein, Kohlenhydrate und dazu kcal). Cron-o-meter gibt einem auch die Möglichkeit, die Mikronährstoffe zu betrachten. Zugegeben: wasserdicht ist das nicht. Es ist nur eine grobe Richtlinie. Aber besser als nichts finde ich. Also habe ich mich bei cron-o-meter angemeldet. Mir persönlich hilft es, um ein Gefühl für Lebensmittel zu bekommen, welche genug der wichtigen/schwierigen Nährstoffe enthalten.

Für mich besonders schwierig sind: Vitamin E (das hat mich echt überrascht), Zink, Calcium, Eisen, Vitamin B12, Iod, Omega-3-Fettsäuren.

Inzwischen bin ich auch auf dem Gebiet gut gerüstet und informiert – also wenn Ihr zu Mikronährstoffen Fragen habt – legt einfach los!

 

Was_kann_man_denn_dann_noch_essen_1

 

2. der Held. Was wird eigentlich aus den mir nächsten Menschen, wenn ich vegan esse? Ich würde die Entscheidung nicht von der Reaktion meines Partners/meiner besten Freundin/meiner Eltern abhängig machen. Aber wie unser gemeinsames Essen dann wohl wäre? Ich hab unglaubliches Glück: keiner von meinen nahesten Menschen hält mich für irre. Also für irrer als eh schon. Der Held war gespannt und super-unterstützend. Hier kann ich also wenig Hilfe für Neulinge anbieten, da ich nicht kämpfen/diskutieren musste…

 

3. Die Umwelt. Gespannt war ich auch auf Reaktionen aus meiner weiteren Umgebung. Hauptsächlich Kollegen und weitere Verwandte/Freunde. Und hier waren/sind die Reaktionen recht gemischt. “Wo kriegst Du denn Dein Eiweiß her?”, “was kann man denn dann noch essen?”, und “wann bist Du wieder normal?”, … Es gibt wundervolle Videos auf youtube zum Thema Vegan-Diskussionen mit Nicht-Veganern. Aber ich versuche, diese Diskussionen weniger zu führen. Menschen wollen nicht belehrt werden und Essen ist ein emotionales Thema. Also kann man als Veganer hier viel falsch machen. Ich bin lieber der stete Tropfen, der den Stein höhlt. Ich bin lieber der vegan essende Mensch, an den sich alle gewöhnen und daher veganes Essen als normaler ansehen – es vielleicht eher mal probieren würden. Leicht ist das nicht und ich verfalle selbst immer wieder in die Belehr-Falle. Ich rede und rede dann während sich jeder nicht-vegan-Essende in die Ecke getrieben fühlt und sich nur noch verteidigen will. Dabei bin ich selbst erst seit einem Jahr dabei. Ich weiß also aus allererster Hand, wie gut das Hirn verdrängt. Wie leicht es ist, sich den Bildern und den damit eventuell verbundenen Konsequenzen nicht zu stellen. Wie stark die gesellschaftlichen Normative sind. Ich weiß das und ich versuche, weniger intensiv zu diskutieren. Aber leicht isses nicht… Vor allem im Wurst-Bundesland…

 

So, das war mein kurzer Abriss zum Thema “anfangen, vegan zu essen”. Wenn Ihr auch vegan esst/seid, würde ich gerne wissen, wie es Euch damit ergangen ist!

Ihr seid nicht vegan, aber habt Fragen? Auch die will ich wissen!

Ihr seid nicht vegan und findet das auch voll doof? Das würde ich auch gern lesen – immer her mit den Meinungen!

 

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I warned you that there will be more than one blog post about vegan.

So following the more general post now a bit more personal – how I became to eat vegan and how my starting phase worked out. Because everyone CAN eat vegan, but despite all assurances by a lot of vegans it IS difficult – at least in the beginning. I won’t lie to vegan-newbies or interested people. It’s not easy. Serious – it’s not! But the good thing: it will get easier day by day and getting more and more fun!

It started approximately one year ago (around Easter 2014).

But wait – I have to go back – way back – in time. Being 12/13 years I was confronted with information about cruel treatment of animals during transportation by a friend. I was shocked – so no meat for me anymore. The not so clever part: I switched to cheese, cheese and more cheese. So you can imagine what happened next: a chubby teenager!

Additional my environment did not take me very serious (“teenager, phhh…”). Christmas killed me then: traditionally my family has a cured ham (smoked) and its smell fills the apartment. I could not stay away and so my vegetarian time ended – it didn’t even last a year…

After this I went omnivore with vegetarian tendencies. The older I got the more I ignored my inner knowledge about the things that had shocked me as a teenager – I’m just like everybody else. My weight stays a problem and like most women I used lean meat as weight-control-food. But staying on cheese and loving sweets – lean meat could not do wonders…

Ok – this excursion went far back – and no vegan stuff in sight! Okok now:

Beforehand: I don’t remember perfectly, how/why I started eating vegan. But I AM sure, that animals did not make my starting point one year ago – so no do-gooder here.

I remember that it all started with the wish to reduce my weight. So I jumped online. Than my memory gets blurred. What I remember is 30 bananas a day. Yes – 30 a day. Don’t worry – did not do that. But 30BAD (yes, that’s the abbreviation) showed people that eat vegan and even fully raw. I won’t go into detail about 30BAD – the YouTube channel by Freelee the banana girl will get you informed if you wish.

So there were these people that talked about unlimited fruit intake AND weight reduction. Unlimited fruit? That’s my thing! And along the way vegan came to my with it. Besides all the sexy weight reduction thing Freelee is really emotional toward animal rights and so I watched videos on milk, meat and eggs. I struggled: no meat? OK. But cheese? Cream cheese? Oh my. But I wanted my weight to go down AND my inner teenager called out remembering me of my knowledge and how I always wanted to be a Vegetarian. So why should birds and cows suffer because of me than? Damn – the silly teenager was right. And being an adult I realized: it’s my decision – I can stop if I need to. So starting vegan will not be that huge issue. I’ll give it a try. For me and the animals. Additional I often came across the vegan “thing” – the hype.  Substitute-foods, tons of youtube-channels, recipes, blogs, homepages, books, … So I would not be alone and most of the www-vegans are young and hip – that’s what I wanted.

I separate between eating vegan and being vegan. Because I’m no vegan – I just eat vegan. I still have things like leather bags, a leather watchband, leather shoes, a woolen rug, silk blouses, makeup that may contain animal stuff, … Why? Because my startup-plan was simple: eating vegan. Deciding with my sales checks every day. This was challenge enough.

For one: how will I eat vegan? Vegan is not the ONE diet. Vegan only means: no animal products. 30BAD is one option. Soy pudding 24/7, green smoothies, falafel, pasta with tomato sauce – this all is vegan. But I love to eat in variety AND needed substitutes for foods I love and would miss. So I needed to search and ask and test a lot.

I won’t go into detail on this right now, but if you need help on this topic: just ask. I can help with the panic attacks on “how can I do this” or “what to eat” or “how can I substitute my beloved…”

But other things were to keep in mind as well:

1. Nutrients. Being a scientist I did not want to take a random approach. I wanted to be good to my body – intelligent vegan as far as my abilities and knowledge would go. I led some blood work done (will be another post later on). And I used cron-o-meter. Cron-o-meter came to me through Freelee. Before that I was using myfitnesspal to track my macro nutrients and exercise. Cron-o-meter lets you track your micronutrients as well. Ok – it’s not perfect due to fluctuation in foods itself (season, transport, actual variety …) But it gives you an idea. And I value the information on my difficult nutrients.

For me difficult are: vitamin E (a real surprise for me), zinc, calcium, iron, vitamin B12, iodine, omega-3-fatty acids.

In the meantime I’m well equipped in this area as well. So if you need help with micronutrients – just ask and I will try to help. Maybe including food/recipe tips…

2. the hero and other near and dear people. What will my vegan eating mean for those? I would not base my decision on this, but our eating together would change as well. I am so lucky: none of my loved ones thought I was crazy. The hero was excited and super-duper-supportive. So I don’t have any help to offer here, because I had no struggle with my loved ones…

3. Environment. I was curious. Colleagues, acquaintances and further family – how will they react? The reactions are quite heterogenic. “Where are you getting your protein from?”, “is there anything left to eat for you now?”, “when will you be normal again?” … There are wonderful videos on YouTube about how to answer these questions. But I try to reduce these discussions. People don’t want to be lectured and diet is an emotional thing. So a vegan can so much damage here. I would love to be the constant dripping that wears away the stone. I would love to be the vegan eating human, who everyone gets used to and who makes vegan food more normal – so normal humans will give it a try. This is not easy for me – I constantly fall back into lecturing and defending. I talk and talk while the non-vegan feel put into a corner and feel the need do defense the normal diet (finding reasons to stay with it – quite opposite from what I want to achieve). Additionally I myself am vegan only for one year now. So I KNOW how the brain works and blocks the cruel images. How easy it is to not face it and the consequences that might come with the facing. How strong environmental pressure or even social normative are. So I try to reduce the discussing. But it’s hard for me…

OK, this was my “short” text about starting to eat vegan – at least my start. If you are eating vegan as well or are vegan – please tell me about it, I would love to read your comment. You are not vegan but would like to try? Having questions? Throw them at me – I would love to read your thoughts as well. Not vegan and thinking this is a crab thing to do? Let’s talk about that.

Montag, 25. Mai 2015

Vegan? Was ist das und warum ist es ein Trend? - What's that and why the hype?

English? Scroll down to the italic part please...
Vegane Ernährung...

Hhhhmm – wie mach ich das? Schreiben über ein recht wichtiges Thema. Also zumindest für mich wichtig. Und das seit gut einem Jahr.

Und wie schreibt man über ein Thema, wenn es eh überall Hype ist?

Bin ich einfach dem Hype erlegen?

Was ist denn da genau eigentlich bei mir passiert?

Ich denke, diesen Blog-Post werde ich splitten müssen… Teil 1 – Vegan? Was ist das und warum ist das ein Trend / Teil 2 – Vegan! Wie war das eigentlich bei mir? / Teil 3 – Vegan! Wie hat es sich und mich meinem ersten Jahr verändert?


MangoBearbeitet

Teil 1 – Vegan? Was ist das und warum ist das ein Trend?
 
Vegan IST ein Trend – ich denke, da widerspricht mir niemand.

Man geht davon aus, dass aktuell ca. 10% der deutschen Bevölkerung vegetarisch lebt. Bei vegan Essenden gehen die Schätzungen auseinander: 600.000 – 1,2 Mio. Deutsche sollen es sein.

Was soll das? Warum tun Menschen das und warum ist das ein Trend?

Für mich scheint klar: vegan – das ist kein Thema für jedermann. Alle Menschen, die ich als Vegetarier/Veganer kenne, sind mit ihren Grundbedürfnissen im Reinen. Sie haben ein Dach über dem Kopf, haben Arbeit, sind glücklich sozialisiert und … Ihr versteht mich, oder? Meine Vermutung: man muss den Kopf frei haben, um sich über seine Ernährung/Lebensweise tiefgreifende Gedanken zu machen. Insofern halte ich Veganismus für ein “Wohlstandsthema”. Was nicht heißt, dass es nicht eigentlich ein Thema für jeden und jede ist.

Doch auch bei mir kam das Thema erst vermehrt auf den Tisch, als der Rest meines Lebens recht geklärt war.

Also: was soll das? Warum leben/ernähren sich Menschen vegan?

Zuerst (für alle, die damit noch nicht viel anfangen können): was zum Henker ist Vegan?
 
Vegan (frei nach inminorwelt) heißt ganz pauschal: ohne Tier. Also ohne totes Tier, ohne Dinge von lebenden Tieren, ohne Tieren zu schaden. Ganz einfach, oder?
Kommt drauf an. Vegan kann das ganze Leben durchdringen. Je nach Motiv für vegan gilt für viele auch Folgendes:
Ich gehe davon aus, dass Tiere und Menschen nicht so verschieden sind, wie mir immer eingetrichtert wurde. Ich stelle Tiere mit ihren Grundbedürfnissen auf die gleiche Ebene wie Menschen. Denn wir alle wollen uns frei bewegen, keine Schmerzen ertragen müssen, uns fortpflanzen, Gemeinschaft erleben, nicht hungern oder dursten, …
 
Essen/Trinken ohne Tier ist sicherlich ein großes Thema. Aber auch andere Dinge können un-vegan sein: Kleidung (Wollmäntel, Seidenblusen, Lederschuhe, …) / Wohnen (Wollteppiche, Lacke, Farben, Leim, …) / Kosmetik (Haarbürsten, Tierversuche, Haarsprays, Cremes, Lippenstift, Rouge, …) / Hobby und Freizeit (Zoobesuche, Zirkus, Musikinstrumente, …) / Medikamente (inklusive Nahrungsergänzung) / die Liste ginge noch weiter...

Vegan kann also recht einfach erklärt werden – aber die Auswirkungen sind komplexer und weitreichender als man vermutet.

Was soll das? Warum?
 
Vegan berührt Menschen aus sehr unterschiedlichen Motiven. Tierschutz, Ethik, Gerechtigkeitsempfinden, Umweltschutz, Gesundheit, Welternährung, Gewichtskontrolle, Angst vor Lebensmittelskandalen, globales Klima, Menschenliebe und und und.

Es können also egoistische oder altruistische Motive die Grundlage sein – oder eine Mischung daraus.

Und warum ist das ein Trend?
 
So gerne ich auch glauben möchte, dass altruistische Motive ein Trend sind und daher vegan eben auch – ich denke nicht, dass dies der Fall ist.
Ich glaube, dass Menschen (mich eingeschlossen) zuerst egoistisch motiviert darauf anspringen. Das liegt vermutlich auch daran, dass Veganismus anders ist. Und zum Anderssein braucht es Mut und ein solides Motiv. Solide – da muss ich mich also selbst drauf verlassen können UND andere müssen es verstehen können. Sonst bin ich ja ein Spinner und irgendwie “raus”...

Ok, Anderssein würde ich auch als Motiv sehen – die eigene Definition als “anti” spricht ja auch Einige an.

Otto-Normal braucht aber ein für sich selbst und sein direktes Umfeld taugliches Motiv, damit dieses sonderbare Verhalten (vegan) rechtfertig- und nachvollziehbar wird: Fleischskandale, Gewichtsreduktion, Eierskandale, Antibiotika-Belastung, Tierseuchen, die eigenen schlimmen Blutwerte, Erkrankungen im cardio-vaskulären oder gastro-intestinalen Bereich, Diabetes, Salmonellen, Unverträglichkeiten … all das gilt  als taugliche Triebfeder für vegan sein – ok, für vegane Ernährung. Denn das isses doch in erster Linie. Zumindest für den Einstieg – das Essen.

Über die Tragfähigkeit dieser Motive werde ich in anderen Blog-Posts noch schreiben... 

Doch ich denke, die meisten dieser Otto-Normal-Motive haben Konjunktur. So viele Berichte über Zivilisationskrankheiten, Tier-Produkt-Skandale und das große Übergewichtsproblem – das macht diese mögliche vegan-Motive selbst zum Trend. Dass sie dann neben anderen Effekten auch zu Menschen führen, die vegane Ernährung testen wollen, ist nicht verwunderlich.

Denn aktuell wird es einfacher, vegan zu essen – einfach weil das Thema und auch die Nahrungsmittel präsenter werden. Es ist kein ganz so schlimmes Randthema mehr und man wird nicht mehr von jedem dafür ausgelacht oder angegriffen (ok, vielleicht nicht überall). Auch das kann diesen Trend verstärken/am Laufen halten – die Hemmschwelle nimmt ab.

Das sind meine Vermutungen, warum Vegan momentan ein Trend ist – Habt Ihr auch eine Vermutung dazu? Oder Fragen? Immer her damit!


Toast_bearbeitet
 
Vegan nutrition...

Hhhhmm – how to start? How to write about such an important thing. At least it's important for me - for one year now.

How can one write about this hype thing?
Is this what happened to me - did I follow the hype?

I will have to split this blog-post.
Part 1 - Vegan? What's that and why the hype?
Part 2 - Vegan! How did it happen in my life?
Part 3 - Vegan! How did it change itself and me during the last year? 

Part1 - Vegan? What's that and why the hype? 

Vegan IS a trend – I think nobody will object to that. 
For Germany, the numbers differ from 600.000 – 1.200000 Deutsche Vegans. 

So what's the fuzz about vegan? Why are people doing that and why are they becoming more?

For me it seems clear: vegan is not a matter for everyone. All the people I know as vegans/vegetarians are fine with their basic needs. They have a nice home, have a job or purpose in life, are well socialized…, you get what I mean. So I think: you have to have a sorrow free mind and the time to think about your nutrition/lifestyle. In this respect veganism is kind of an affluence’s problem. This doesn't mean that veganism isn’t a topic for everyone. 

OK: so what the heck is vegan? 
Vegan (based on inminorwelt) means: without animal. No dead animal, no things from a living animal, no animal suffering. Sounds quite easy, or not?

Depends. Vegan may influence the whole life. Depending on the motive for being vegan, some say:
I decide that animals and humans are more alike that my environment wants me to think. For basic needs I put them on the same level as mankind - we all seek freedom af movement, avoidance of pain, procreation, companionship, avoid hunger or thirst, ...  

So food/drinks is a big part - for sure. But vegan can be much more: clothes (wool, silk, leather, …) / Interior (carpets, paint, glue, …) / cosmetics (brushes, testing on animals, hairspray, lotions, lipstick, blushes, …) / hobbies and holiday (the Zoo, circus, musical instruments, …) / medicine (including supplements) / to be continued... 
So: vegan can be described quite easily - but the consequences may be huge. 

Why choosing vegan? 
Vegan touches people out of different reasons. Animal welfare, ethics, sense of fairness, ecology, health, feeding all humans, losing weight, avoiding food scandals, climate change, human kindness, ..

So it may be are egoistic or altruistic motives - or both. 

Why the hype - why now? 
As much as I would like to believe that the altruistic motives are the cause - I don't
People (including myself) are basically motivated by egoistic reasons. I assume that this is due to the otherness of vegan. To be different needs courage and a solid motive. Solid because I have to accept it and my environment as well. If mot - I will be the nerd.

Ok, nerd can be a good thing for certain people, but nor for the majority.

The majority needs a good motive so this different behavior (vegan) can be accepted:  meat scandals, losing weight, scandals with eggs (here in Europe we had dioxin in eggs), antibiotics in meat and dairy, animal diseases, bad blood tests, cardio-vascular or gastro-intestinal diseases, diabetes, salmonella, intolerances… all this accounts as "ok" as motive for eating vegan.

I will dress the long term suitability of these motives in another blog- post...

But I would day: most of these motives are the rage. Not a day goes by without reports about lifestyle diseases, scandals with meat/eggs/milk or the obesity issue - this makes the motives for being vegan hype themselves. No wonder that in the consequence some people try vegan.

Additionally it's getting easier to eat vegan. More an more food is available to ease the start. Vegan is not a total side issue and if you are lucky, you won't be laughed at or offended for it (ok, this depends on the area you’re living in) - so the inhibition threshold decreases.

All this can make or feed the hype. 

This were my thought on why vegan is a hype right now (and will be) - What are your's? Or do you have any questions? Don't hesitate!

Freitag, 10. April 2015

Mit den Frühblühern kommt die Hoffnung auf Sommer – und der Held! Fernbeziehungskram…

So plötzlich wie der Frühling ist er da.

Jeden Winter freut man sich auf das frische Grün, die Blumen, die Sonne, die steigenden Temperaturen - die Vorahnung von Sommer.
 
Und das obwohl man weiß, dass er kommt, obwohl man ihn herbeisehnt - oft ist er dann plötzlich da. Jedes Jahr wieder überraschend und wie ein kleines/großes Wunder.

Genauso erging es mir mit meinem Helden – DEM Helden.

Ich würde nicht sagen, dass unsere Fernbeziehung ein grauer Winter war (war - ich schreibe war und nicht ist - yippie). Geähnelt hat sie dem Winter aber. Da war dieses Warten, dieses Lauern und Hoffen. Dieses etwas Erstarrte - wie im Winter eben.

Wir machten eigentlich vieles „richtig“ – zumindest was die klassischen Tipps für Fernbeziehungen anbelangt. Wir sind beide nicht eifersüchtig, noch geben wir Anlass dazu. Wir können gut für uns allein sein. Wir nutzten die gemeinsame Zeit entspannt und verplanten nicht jeden Moment.  Wir trauerten der erneuten Trennung nicht dauernd entgegen und versauten uns dadurch nicht den Moment.

Und trotzdem – es nervte oft gewaltig. Es fühlte sich hilflos an.

Denn heute sieht moderne Beziehung nicht wie bei Jane Austen aus. Frau wandert nicht vom Besitz ihres Vaters in die Lebensverhältnissee ihres Ehemannes über (und nicht zu vergessen die Frauen, die wenn schon, dann lieber von Vater zu Ehefrau überwechseln wollten). Heute heißt: Zwei einzelne vollwertige Leben in einer Beziehung. Und oft sind diese zwei Leben nicht einfach vereinbar.

Nicht falsch verstehen: ich will keine gesellschaftlichen Jane-Austen-Verhältnisse. Ich bin als Frau gerne „Bürger“, habe Wahlrecht, bewege mich allein außer Haus, entscheide für mich selbst und erlerne einen Beruf statt meine Tage zu Hause mit Handarbeiten und ähnlichen Beschäftigungen zu verbringen.

Doch Freiheit hat eben auch Schattenseiten: Wäre mein Leben eine Jane Austen Geschichte, hätte ich keinen Beruf und der Held wäre für unser gemeinsames Einkommen zuständig. Dann würden wir beieinander leben. Und natürlich könnte ich dem Helden immer die Schuld in die Schuhe schieben (ich als Frau dürfte ja quasi nix entscheiden – hihi).

Nun ist dies nicht Jane Austens Welt. In unserer Welt gibt es Frauen mit eigenen Jobs (wenn auch nicht 100% aller Frauen). Oft in Vollzeit und von Relevanz für die Inhaberin. Nicht einfach so aufgebbar. Ich frage mich, wie Jane Austen unsere Welt nach dem ersten Schock wohl fände...

Zu den eigenen Jobs der Frauen kommt ein weiteres Hindernis für das Ausleben der Old-School-Variante in der heutigen Zeit: die Scheidungsrate! Konnte und musste frau sich damals vollends dem Ehemann überantworten und wurde dafür mit bis der Tod uns scheidet belohnt, so gibt es heute keine derartige Versicherung (auch wenn dies vielleicht nicht in jeder Ehe bis zum Ende eine Belohnung war…). Heute muss frau geradezu ihre eigene Absicherung sein...

Nicht gerne angesprochen, aber ein weiteres Argument: Alleinverdiener-Gehalt ist selten geworden...

Aber nehmen wir mal an, ein Mann verdient wirklich gut – gut genug für 2 oder mehr. UND er ist ein toller Kerl. UND er will heiraten. UND er ist die treueste Seele der Welt – Scheidung seinerseits also eher unwahrscheinlich. Und und und. Also quasi so nah dran an Mr. Darcy wie heute möglich… Wären das die Voraussetzungen, als Frau heute den Job hinzuschmeißen? Oder zumindest die Karriere zu riskieren? Für Mr. Darcy zurückstecken? Ok ok, Pemberley, sein Park, sein See, (hach, Mr. Darcy)… Vielleicht mit Ehevertrag als Absicherung falls es doch schiefgeht (immer an die Scheidungsrate denken)… Denn heute hätte Mr. Darcy ein jährliches Einkommen von umgerechnet 300.000 USD.

Aber wirklich aufhören zu arbeiten? So ganz? Für mich aus heutiger Sicht nicht wirklich eine Option. Und umgekehrt (obiger Abschnitt mit einer Frau – Ms. Darcy also)? Auch da wäre Hausmann-Held keine Option gewesen.

Also zurück zur Realität: zwei normale Menschen. Heute.

Ich bin eine dieser Vollzeit-Frauen. Nach meinem Abitur habe ich zehn weitere Jahre mit meiner Ausbildung verbracht. Diese „wegzuwerfen“ wäre keine Option für mich. Genauso geht es dem Helden seinerseits. Nur dass zwischen unseren Jobs 600 Kilometer lagen.

Meine beruflichen Entscheidungen und Möglichkeiten brachten uns erst (noch bevor wir wirklich ein Paar waren) 100 und zwei Jahre später 600 Kilometer Abstand ein. Scheiss Moderne...

Der Held stand und steht hinter meinen Entscheidungen (oder ist so zurückhaltend, mir keine Vorwürfe zu machen). Aber ich war hin- und hergerissen zwischen Jane Austen und moderner Eigenständigkeit. Alles auf Zweisamkeit ausrichten oder sich selbst entwickeln?

Ich sage nicht, dass man nicht auch beides vereinen kann. Nur geht das eben nicht immer. Meine  Entscheidung bedeutete, dass wir uns selten sahen, uns als „Paar im Alltag“ kaum kannten und nicht wussten, ob wir auch in einer gemeinsamen Wohnung harmonieren würden. Jede gemeinsame Entwicklung lag brach. Die Zukunft blieb vage. Und während wir darauf warteten, darauf hinarbeiteten, gingen die Jahre ins Land...

Und trotzdem konnte und kann ich nicht aus meiner Haut. Kann nicht einfach alles der Zweisamkeit unterwerfen. Bin ich zu sicherheitsbedürftig? Zu vernünftig? Zu egoistisch? Liebe ich zu wenig? Oder denke zu viel? Oder bin ich einfach zu sehr wie Jane Austen? Sie war nie verheiratet und man bedenke: sie hat mit ihren Büchern zu Lebzeiten Geld verdient (und ihrer gesamten Familie war das extrem peinlich)...

Aber genauso wenig wollte ich, dass der Held seine berufliche Entwicklung hintanstellt. Niemand weiß, was die Zukunft bringt. Wohin es uns treiben wird.

Wir versuchten zwar, die Entfernung wieder zu verringern, aber ob das gelingen würde? Auf unbestimmte Zeit blieb uns nur das Hoffen, Pläne ohne Verwirklichung, Wohnorte ohne wirkliches Ankommen, Telefonate, Besuche und gemeinsame Urlaube. War es das wert? War meine Karriere das wert? Keinen gemeinsamen Alltag zu leben? Keine realistischen Pläne zu schmieden? Woher sollte ich das wissen?

Es war trotzdem eine gute Beziehung die wir führten. Ich glaube nicht, dass ich sie später bereuen werde, diese Jahre. Vermissen birgt ja auch eine gewisse Romantik. Doch dass es nicht für immer eine Fernbeziehung sein konnte – da waren wir uns sicher. Es muss doch auch beides gehen – auch für uns.

Wie oft haben wir geplant, haben wir gehofft, wurden wir enttäuscht. Wie viele Telefonate mit dem Thema verbracht - ohne einen klar gangbaren Weg zu finden.

Zwei moderne Menschen - beide mit einem Job, den wir nicht einfach aufgeben wollten. Leider nicht im gleichen Bundesland.
So viele Fahrten von Thüringen nach Schleswig-Holstein und umgekehrt. In unsere Beziehung schlich sich Insiderwissen zu Bahnhöfen auf unseren Strecken - wer braucht denn so was? 

Und dann – während es noch winterte – plötzlich der Anruf.
Achtung Achtung – Held in Thüringen gesucht.
Achtung Achtung – folgende Attribute erforderlich: …[man setze alles ein, was der Held kann]…
Achtung Achtung – Held ganz dringend und schnell gebraucht! 

Und schwupps wurde aus dem planlosen “vielleicht irgendwann einmal” ein recht planungsintensives “nun aber schnell”.

Während langsam die Schneeglöckchen rauskamen, flatterte mir das beste Geschenk aller Zeiten ins Haus (okok, jetzt bitte nicht leichtfüßiges Flattern vorstellen, sondern Umzugskartons… gepackt von einem MANN…). 

Und langsam – inzwischen blühen Narzissen und Tulpen – lichtet sich das Chaos. Eine Frage konnte bereits beantwortet werden: ob wir auch in einer gemeinsamen Wohnung harmonieren würden. Und ob!!!

Unsere Zahnbürsten haben nur noch EIN Zuhause – wie wir. Danke Du Held – das haben wir nur Dir, Deiner Liebe, Deiner Hartnäckigkeit und Deiner Schufterei  zu verdanken! Ich weiß, wie schlimm die Zeit und der Weg waren…


FernbeziehungsPost_Zahnbürsten



































Dienstag, 7. April 2015

Kann man Joggen echt lernen? Teil 7

Dieses Posting ist für Alle, die unter Seitenstechen leiden und nicht wissen, was sie tun sollen.

Mein Dauerfeind das Seitenstechen! Oh diese Pein! Jedes Mal – wirklich jedes verdammte Mal! Es startete immer an einer Stelle im Bauchraum seitlich. Also Joggingpause. Dann wurde es besser. Langsames wieder an-Joggen. Wieder Seitenstechen. Aaaarrgggh.
Seit November wurde es schlimmer. Mein Joggingkurs war inzwischen deutlich schneller als ich. Eines schönen Kurs-Abends musste ich mit einer Direkt-Begleitung meiner Jogginglehrerin qualvolle Kilometer bis zum Ziel hinter mich bringen, während der Rest uns schon vorauseilte und mit dem Stretchen fertig war, als ich angekrochen kam. Was noch besorgniserregender war: auch bei zügigem Gehen hatte ich Seitenstechen! Joggen machte keinen Spaß mehr und ich ließ immer mehr Einheiten aus.

Und dann all die guten (und gut gemeinten) Tipps:
Atme gleichmäßig – ganz bewusst.
Du darfst gar nicht auf Deine Atmung achten.
Du läufst zu schnell.
Es liegt an Deiner Haltung.
Du darfst wohl nicht reden.
Du solltest reden – das lenkt ab.
Besser stretchen.
Vorher nichts essen.
Vorher nichts trinken.
Dein Sport-BH ist zu eng.
Es liegt an Deinem BH – wenn der nicht eng genug sitzt, wackelt alles zu viel.

Nichts davon half! Nichts. Auf weitere Tipps reagierte ich inzwischen aggressiv. Langsam zweifelte ich an mir. Vielleicht bin ich ja auch nur ein Weichei. Aufgeben und hinnehmen wäre die allerletzte Option. Aber erst wollte ich alles versucht haben. Also: ab zu einem renommierten Sportmediziner.

Dieser besah mich, befühlte mich und meine Atmung. “Irgendwas mit dem Zwerchfell isses ja fast immer”. Und siehe da: alles unsymmetrisch bei mir. Meine Atmung auf der Seitenstechen-Seite käme nicht überall an. Alles verhärtet. Ich sei ein weicher Typ und daher müssten meine Muskeln so viel Stützarbeit machen (Bindegewebe weich? Das hört Frau ja supergerne…).

Dann: Drücken an anscheinend neuralgischen Punkten. Auuuuuuuuuaaaaa! Meine Fresse! Seitenstechenseite: voll im Eimer! Andere Seite: kein Problem! Also wendete “mein” Sportmediziner diverse osteopathische Techniken an. Drückte. Zerrte. Drehte (Knack). Prüfte. Fragte. Dann kam noch eine Art Herzmassage weil alles im Brustkorb auch verhärtet sei. Und zum Abschluss: meine Leber klebe am Zwerchfell – also auch da Geruckel, Geschiebe, Fühlen.

Puh. Nach 30 min Atemcheck. Schon besser meinte “mein” Sportmediziner. Nun noch manuelle Therapie verschrieben (“wir haben bestimmt noch nicht alles gelöst”). Seine Tipps für den Alltag:
1. Strecken wann es nur geht.
2. Atem in die schlimme Seite lenken.
3. Im Büro Übungen einbauen.
4. TIEF atmen üben! Meine Ausatmung sei voll mies gewesen – müsste nun besser sein, muss aber trainiert werden. Also das volle Spektrum nutzen: Einatmen bis es nicht mehr geht und dann noch nach-Einatmen. Ausatmen, bis es nicht mehr geht und dann noch weiter rauspressen (Achtung, ein bisschen Schwindel…).

Osteopathie hin oder her, Geruckel und Gerenke… Aber: war es das? Isses nun besser? Am gleichen Tag hatte ich noch ein Date mit meiner Jogging-Partnerin. Man war ich aufgeregt… leichte Probleme hatte ich noch immer. Aber viele schlimmer war meine inzwischen entstandene Unfitness! Meine Güte war ich außer Atem. Ein Mal gab es einen Seitenstech-Droh-Moment. Aber nur ein Mal! Es ging wieder weg – und kam nicht wieder!

Beim nächsten Joggen (allein) fiel mir erst am Ende meiner Mini-Runde auf, dass ich nicht ein einziges Mal Seitenstechen hatte. Null! Ich konnte ganz entspannt durch Park und Stadt hecheln…

Also: für Alle, die mit den guten Ratschlägen gegen Seitenstechen nicht weiterkommen. Für Alle, die einfach nicht mehr wissen, warum sie so viel Seitenstechen haben. Für Alle, denen Seitenstechen die Freude am Sport versauen könnte oder schon hat:
Vielleicht stimmt einfach körperlich was nicht mit Euch. Vielleicht klebt ja auch Eure Leber am Zwerchfell ;-) Gebt nicht auf, lasst Euch helfen.

 Momentan sieht es so aus, als wäre ich auf einem guten Weg.
Pünktlich zum Frühling wieder Spaß am Joggen – genial!

Jena_Kiel02

Samstag, 4. April 2015

Rawbite

Deutschsprachige Leser: bitte zum nicht-kursiven Text scrollen.
I’m in love with those bars!  Little wonders made of nuts, dried fruits, spices and essential oils. Cause I’m eating vegan for one year now, I need a snack in my bag all the time (a lot of areas in Germany are not suited for vegans…).
The problem is: they are not available everywhere. I needed to be independent of that. So – apologies to the Raw bite founder Morten, Nikolaj and Rolf – I tried to create them myself. It’s a little mess in the kitchen, but it can be done. Due to my respect for such a transparent and healthy food idea I will not post recipes.  But Images (below).
I still would buy the bars it I come across them – this post is no voting for only making them yourself. I love the packaging and the form – my cup of tea!

Ich liebe diese Riegel! Alle Sorten, die ich bisher probiert habe, waren fantastisch. Für jede Stimmung was dabei.
http://www.rawbite.eu/img/medier/08hovedside.jpg

Diese genialen Kraftpakete aus Nüssen, Trockenfrüchten und Gewürzen/ätherischen Ölen sind perfekt für unterwegs. Da ich mich seit ca. einem Jahr vegan ernähre, brauche ich immer einen Snack in der Tasche – oft gibt es nämlich wenig Auswahl oder Nix für mich zu Futtern (und das, wo ich doch dauernd essen könnte). Mein aktueller Liebling ist Spicy Lime. Einfach nur transparente Zutaten, klares Design, keine Mätzchen. Voll mein Ding.

Aber Rawbite stellt mich vor ein Problem: in der Provinz sind die Leckereien schwer bis gar nicht zu bekommen. Was tun? In Großmengen bestellen und liefern lassen? Wuahhh – noch mehr Verpackung und Energie, die dabei drauf geht. Dabei hab ich doch das Haus voller Nüsse und Trockenfrüchte…
Liebe Rawbite-Gründer Morten, Nikolaj und Rolf – es tut mir leid. Doch voller Respekt vor Euren Riegeln musste ich aktiv werden.

http://www.rawbite.eu/img/medier/09Team.jpg

Ich habe sie nachgebaut (hinter dem Küchentisch versteck) – nicht hauen! Ich muss gleich sagen: es ist kein Kinderspiel! Es ist eine kleine Küchensauerei.
Vor allem mein Lieblings-Riegel ist ein bisschen schwierig zu basteln.
Aber irgendwann nach einigen Versuchen klappte es. Aus Rücksicht auf die Idee der drei Dänen werde ich hier keine Rezepte posten.
Aber Bilder…

Apple Cinnamon

cinnamon3
cinnamon5


Spicy Lime

spicylime1
spicylime2
spicylime3

Vorteile der selbst gemachten:
1. Die Qualität der Zutaten liegt in der eigenen Verantwortung (und damit auch der Preis der entstehenden Riegel)
2. Andere Formen sind möglich (Konfekt z.B.)
3. der Preis ist niedriger
4. Weniger Verpackung fällt an (zumindest im eigenen Haushalt – die Großmengen, in denen Rawbite vermutlich Nüsse und Trockenfrüchte kauft, verursachen bestimmt weniger Verpackung, als meine Tüten um Nüsse und Trockenfrüchte)
5. Cashew-Nüsse können ausgetauscht werden (die kommen ja von weiiit her. Ok, Mandeln auch… Mist)
6. selbst gemacht. Punkt.
 
Nachteile:
1. Es sind Küchenutensilien nötig (gute Küchenmaschine bzw. Pürier Stab)
2. Die Haltbarkeit vist erringert (bedingt durch ineffizientere Verpackung – die fertigen Riegel können austrocknen)
3. Es besteht Gefahr einer akuten Überdosierung (ich musste mich arg zurückhalten, nicht gleich den gesamten Ansatz aufzuessen)

Ich würde die Riegel noch immer kaufen – das hier war kein Plädoyer für ausschließlich selbst gemachte. Die Packung der Raw Bites macht mich an und das Mitnehm-Format ist einfach voll mein Ding!






Montag, 30. März 2015

Madeira

Letzten November hat es mich recht kurzfristig nach Madeira verschlagen. Es hat halt auch Vorteile, spontan auf Urlaubsangebote aus dem Bekanntenkreis reagieren zu können. Schwupps, saß ich im Flieger.
Erste Erkenntnis des Urlaubs: der Flughafen Halle-Leipzig wurde in den letzten Jahren nicht schöner, sondern nur sonderbarer… Kahl, komisch, viel zu viele Fußwege durch leere “Gegenden” in den Gebäuden. Fühlte sich an wie ein Kleinflughafen in einem 2. Welt-Land. Dabei fliegt von dort ja recht viel… Vielleicht war ich aber auch am 2.Welt-Terminal und alles andere ist inzwischen tiptop… Madeira hat eine (ja, nur eine – ist ja eine kleine Insel) unglaublich kurze Landebahn. Leider wusste ich das schon vor Abflug…
Aber wie mein Blogpost zeigt: ich habe überlebt! Landung und eine Woche später auch den Start. Der Flughafen selbst ist keine Schönheit, aber begrüßt einen schon mit dem, was Einige mit Madeira verbinden werden: Blumen!
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Madeira ist eine portugiesische Insel “oberhalb” der Kanaren. Wahrscheinlich ist sie den Meisten wegen des Madeira-Weines bekannt. Ihr mildes Klima lässt viele Pflanzen, die wir nur aus dem Gewächshaus kennen und tropische Früchte wachsen. Dementsprechend bombastisch war auch das Fruchtangebot auf dem Markt in Funchal (der Hauptstadt von Madeira). Bananen, Mini-Mango, Cherimoya, Maracuja, und – mir bis dato völlig unbekannt – die Frucht des Philodendron. Eine Mischung aus Ananas und Banane, die wie ein grüner langer Zapfen aussieht und deren “Bananen”-Stückchen die Größe von Granatapfelkernen haben. Sehr lecker! Vor allem aber die Bananen waren eine Wucht! Ein Einheimischer erklärte, das käme von der vergleichsweise langen Reifungszeit auf Madeira (14 statt 12 Monate).

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Überhaupt ist die Hauptstadt von Madeira einen Besuch wert. Auch wenn die meisten Touristen die Insel zum Wandern besuchen. In Funchal gibt es einiges an Geschichte, eine tolle Seilbahn in die bergigeren Teile der Stadt, Kirchen, ein Kloster, botanische Gärten, Madeira-Wein-Kellereien, und den einzigen Bioladen der Insel (da musste ich natürlich uuunbedingt hin – die haben auch eine Kantine mit voll leckeren Säften und verschiedenen warmen Gerichten, Kuchen, …) …

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Und einen wilden Weg aus den bergigen Stadt-Bereichen wieder nach unten – im Weidenschlitten! Die Schlittenführer sind allesamt Männer in einer traditionellen Kluft. Der Bau der Schlitten ist Tradition in Funchal, doch leider sterben die, die diese Tradition weitergeben können, langsam weg. Also wer weiß, wie lange es diese Schlitten noch geben wird…

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Ich hatte ja schon angesprochen: die meisten Touristen kommen zum Wandern. Madeira ist auch für nicht so Fitte geeignet, denn sogenannte Levadas sind vor über 500 Jahren  gebaut worden (Wasserkanäle, die Wasser aus dem feuchten Norden der Insel durch die Berge in den Süden leiten). Zu deren Wartung und Pflege wurden dann von maurischen Sklaven Wege gebaut, die heute als Wanderwege gepflegt werden. Diese Wege bieten Wanderrouten für Jedermann. Teils entlang kleiner Siedlungen, teils durch einsame Gegenden. Immer umzingelt von exotischen Blumen…

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Man kann auf Madeira aber auch Berge erobern (okok, die Wege sind auch ausgebaut… – nix mit Entdecker-Thrill) und Wasserfälle erkunden. Im Norden liegen Lorbeerwälder (Madeira heißt übersetzt übrigens “Holz”). Die habe ich leider nicht gesehen. Aber Wandern war auch unser vordringliches Urlaubsziel. Durchs Grüne…

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Oder an der felsigen windumtosten Ostküste entlang…

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Oder eben doch einen Berg erklimmen?

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Nach der Wanderung dann einen frisch gepressten Fruchtsaft
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Oder das traditionelle Tropenpunsch-Getränk Poncha
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Dann ein leckeres Buffet (unser Hotel hatte hervorragendes Essen und auch als vegan Essende konnte ich mir da den Bauch vollschlagen).

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Mit einem Blick übers Meer klingen die Tage aus – Madeira… Eine Reise wert!

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Ein schönes Ziel für Wanderer, Nicht-Massen-Touristen und Menschen, die innerlich ein klitzekleines bisschen spießig sind…