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Sonntag, 7. Juni 2015

Vegan! Wie war das eigentlich bei mir? How did it happen in my life?

English? Scroll down to the italic part please...

Ich hatte ja schon angedroht, dass das Thema vegan mehr als ein Posting brauchen wird.

 

Nach dem allgemeinen kommt nun also ein etwas persönlicher Teil – wie das mit dem vegan eigentlich bei mir kam, sich entwickelte und wie mein Anfang so war. Denn vegan essen KANN zwar jeder, aber trotz aller Beteuerungen vieler Veganer ist es wirklich nicht einfach – zumindest zu Beginn. Da will ich keinen Neuling oder Interessenten anlügen. Es ist nicht leicht. Nee echt nicht. Das Gute gleich dazu: es wird jeden Tag leichter und Spaß macht es dann auch noch!

 

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Vor ca. einem Jahr (irgendwie um Ostern 2014 herum) ging es los.

Aber eigentlich muss ich weiter ausholen. Denn wie bei den meisten Menschen war mein Weg zu vegan sehr lang. Genau betrachtet ging das bei mir im Alter von 12/13 Jahren los. Damals hatte ich durch eine Freundin das erste Mal ungefiltert Informationen über Tiertransporte und Intensivtierhaltung “serviert” bekommen (das Wort “Massentierhaltung” wird von den Betreibern und auch einigen Politikern nicht gemocht – das Image ist eben schon im Eimer…). Das hatte mich geschockt und ich wollte kein Tier mehr essen. Tja – Mama fand das nicht gut. Kein Wunder – Thüringen ist eben ein Fleisch-Bundesland. Obwohl – haben wir in Deutschland denn Gemüse-Bundesländer? Ich kann Mama inzwischen gut verstehen – ich glaube, ich würde mit dem Ess-Terror eines Teenagers auch nicht beugen wollen… Nunja – ich musste mein Vegetariertum also allein planen und machte das, wie man das eben mit 13 macht: Käse, Käse, Käse.

Und es passierte, was man erwartet: Gewichtszunahme. Und nicht zu knapp. Als Teenie? Ohje!

Dazu kam, dass mein nicht-vegetarisches Umfeld es mir nicht leicht machte (13-Jährige nimmt man eben nicht zu ernst). Weihnachten killte mich dann total: traditionell gibt es in meiner Familie einen Weihnachtsschinken (klassischer geräucherter Nussschinken). Der duftete die ganze Wohnung voll und ich konnte nicht wiederstehen… Und nach nicht mal einem Jahr war ich kein Vegetarier mehr. So kanns gehn…

Danach war ich omnivor mit kurzen vegetarischen Phasen. Je älter ich wurde, desto mehr verdrängte ich mein inneres Wissen um die Dinge, die mich mit 13 so geschockt hatten – ich bin also auch nicht anders als alle anderen Menschen. Mein Gewicht blieb ein Thema/Problem und wie viele Frauen tendierte ich dazu, fettarme Fleischprodukte als “Abnehm-Essen” zu sehen (Hühnchenaufschnitt, Putenbrust, …). Da ich aber den Käse beibehielt UND Süßkram-Suchti bin, half das auch nix.

 

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So, das war ein weiter Ausflug in meine letzten Jahre und noch immer nichts Veganes in Sicht. Jaja, ich komm ja schon dazu:

Um es gleich vornweg zu nehmen: so gaaanz genau krieg ich nicht mehr zusammen, warum/wie ich dann tatsächlich anfing, vegan zu essen. Aber ich bin mir sicher, dass die Tiere diesmal NICHT der Anfang waren. Tja – nix mit Gutmensch hier.

In meiner löchrigen Erinnerung ging alles mit dem Willen zur Gewichtsreduktion los. Und das führte mich ins Internet. Und dann verschwimmt es ein bisschen. Was wieder auftaucht, ist 30 Bananas a day. Ja, genau – 30 Bananen am Tag. Keine Sorge – das hab ich nicht gemacht. Aber 30BAD  (das ist WIRKLICH die Abkürzung…) führte mich zu Menschen, die sich vegan ernähren und das auch noch roh. Ich will das hier nicht alles im Detail vorstellen – der Youtube-Kanal von Freelee the Banana Girl informiert Euch, wenn Ihr wollt.

Da waren also diese Menschen auf der Welt, die von Gewichtsreduktion und Unmengen Obst redeten. Unmengen Obst? Wo muss ich unterschreiben?!? Macht das auch sexy? Wie viel Obst nochmal? Unbegrenzt? Uaaaaah! Und ganz nebenbei war vegan ein Thema geworden. Freelee ist sehr emotional was Tiere anbelangt und neben dem ganzen schlank/sexy/…-Themen spielen Tierrechte/Umweltschutz/Ethik eine Rolle in ihren Videos. Informationen zu Fleischkonsum, Milch und Eiern erreichten so auch meine Netzhaut. Ich haderte. Verzichten auf Fleisch? Ok. Aber auf Käse? Auf Frischkäse? Puh. Aber ich wollte abnehmen UND mein innerer Teenager meldete sich: “wollten wir nicht immer vegetarisch sein? Warum sollten dann Kühe oder Vögel oder Fische unseretwegen leiden?” Mist – der doofe Teenager hatte Recht. Und da ich ja inzwischen erwachsen war, beschloss ich: es ist meine freie Entscheidung – ich kann jederzeit auch wieder aufhören. Ich probier's – ich ess vegan! Für mich und weil ich das mit den Tieren so nicht unterstützen will. Außerdem begegnete mir auch der vegan-Hype immer wieder. Vegane Ersatz-Lebensmittel in Unmengen, kiloweise vegane youtube-Kanäle, Rezepte-Homepages, Koch- und Backbücher, … Ich wäre also nicht allein und die sind ja auch fast alle so jung und hip – das wollte ich auch.

 

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Ich versuche hier, vegan essen und vegan sein so gut wie möglich zu trennen. Denn ich lebe aktuell nicht vegan. Ich hatte ja im ersten Teil geschrieben, wie Vegan alle Lebensbereiche durchdringen kann. Mein Leben ist nicht vegan. Ich habe ein ledernes Uhrenarmband, Lederschuhe, einen Wollteppich, Wolljacken, Ledertaschen, Seidenblusen, Kosmetik mit vermutlich tierischen Bestandteilen, … Warum? Mein Anfangsplan war simpel: vegan ESSEN – und das war auch erst einmal genug Herausforderung.

Zum Einen: wie genau ernähre ich mich dann? Vegan ist ein weites Feld. 30 Bananen am Tag ist vegan. Sojapudding 24/7 ist vegan, Green Smoothies sind vegan, Falafel ist vegan, Nudeln mit Tomatensauce sind vegan. Aber ich esse gerne vielfältig und brauchte auch noch Ersatz für Lebensmittel, die ich schlimm vermissen würde. Also hieß es: schlau machen und die Recherchemaschine anwerfen. Lernen Lernen Lernen!

Falls Ihr Hilfe bei diesem Thema braucht: immer her mit den Fragen! Ich hab für viele “wie soll ich das denn machen”- oder “was soll ich denn essen”-Attacken einen Plan!

Aber da waren auch noch andere Dinge zu berücksichtigen:

1. Nährstoffe. Als Naturwissenschaftlerin wollte ich keine unklaren Dinge mit meinem Körper tun. Vor allem wollte ich meine Gesundheit nicht gefährden – es sollte intelligentes Vegan sein – so schlau, wie ich es eben bewerkstelligen kann. Zum Einen habe ich Blutwerte ermitteln lassen (zu meinen Blutwerten komme ich eventuell in einem späteren Posting). Und zum Anderen cron-o-meter genutzt. Ich erfuhr von cron-o-meter durch Freelee. Vorher war ich bei myfitnesspal und habe dort meine sogenannten Makronährstoffe sowie Sportpensum “überwacht” (also Fett, Protein, Kohlenhydrate und dazu kcal). Cron-o-meter gibt einem auch die Möglichkeit, die Mikronährstoffe zu betrachten. Zugegeben: wasserdicht ist das nicht. Es ist nur eine grobe Richtlinie. Aber besser als nichts finde ich. Also habe ich mich bei cron-o-meter angemeldet. Mir persönlich hilft es, um ein Gefühl für Lebensmittel zu bekommen, welche genug der wichtigen/schwierigen Nährstoffe enthalten.

Für mich besonders schwierig sind: Vitamin E (das hat mich echt überrascht), Zink, Calcium, Eisen, Vitamin B12, Iod, Omega-3-Fettsäuren.

Inzwischen bin ich auch auf dem Gebiet gut gerüstet und informiert – also wenn Ihr zu Mikronährstoffen Fragen habt – legt einfach los!

 

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2. der Held. Was wird eigentlich aus den mir nächsten Menschen, wenn ich vegan esse? Ich würde die Entscheidung nicht von der Reaktion meines Partners/meiner besten Freundin/meiner Eltern abhängig machen. Aber wie unser gemeinsames Essen dann wohl wäre? Ich hab unglaubliches Glück: keiner von meinen nahesten Menschen hält mich für irre. Also für irrer als eh schon. Der Held war gespannt und super-unterstützend. Hier kann ich also wenig Hilfe für Neulinge anbieten, da ich nicht kämpfen/diskutieren musste…

 

3. Die Umwelt. Gespannt war ich auch auf Reaktionen aus meiner weiteren Umgebung. Hauptsächlich Kollegen und weitere Verwandte/Freunde. Und hier waren/sind die Reaktionen recht gemischt. “Wo kriegst Du denn Dein Eiweiß her?”, “was kann man denn dann noch essen?”, und “wann bist Du wieder normal?”, … Es gibt wundervolle Videos auf youtube zum Thema Vegan-Diskussionen mit Nicht-Veganern. Aber ich versuche, diese Diskussionen weniger zu führen. Menschen wollen nicht belehrt werden und Essen ist ein emotionales Thema. Also kann man als Veganer hier viel falsch machen. Ich bin lieber der stete Tropfen, der den Stein höhlt. Ich bin lieber der vegan essende Mensch, an den sich alle gewöhnen und daher veganes Essen als normaler ansehen – es vielleicht eher mal probieren würden. Leicht ist das nicht und ich verfalle selbst immer wieder in die Belehr-Falle. Ich rede und rede dann während sich jeder nicht-vegan-Essende in die Ecke getrieben fühlt und sich nur noch verteidigen will. Dabei bin ich selbst erst seit einem Jahr dabei. Ich weiß also aus allererster Hand, wie gut das Hirn verdrängt. Wie leicht es ist, sich den Bildern und den damit eventuell verbundenen Konsequenzen nicht zu stellen. Wie stark die gesellschaftlichen Normative sind. Ich weiß das und ich versuche, weniger intensiv zu diskutieren. Aber leicht isses nicht… Vor allem im Wurst-Bundesland…

 

So, das war mein kurzer Abriss zum Thema “anfangen, vegan zu essen”. Wenn Ihr auch vegan esst/seid, würde ich gerne wissen, wie es Euch damit ergangen ist!

Ihr seid nicht vegan, aber habt Fragen? Auch die will ich wissen!

Ihr seid nicht vegan und findet das auch voll doof? Das würde ich auch gern lesen – immer her mit den Meinungen!

 

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I warned you that there will be more than one blog post about vegan.

So following the more general post now a bit more personal – how I became to eat vegan and how my starting phase worked out. Because everyone CAN eat vegan, but despite all assurances by a lot of vegans it IS difficult – at least in the beginning. I won’t lie to vegan-newbies or interested people. It’s not easy. Serious – it’s not! But the good thing: it will get easier day by day and getting more and more fun!

It started approximately one year ago (around Easter 2014).

But wait – I have to go back – way back – in time. Being 12/13 years I was confronted with information about cruel treatment of animals during transportation by a friend. I was shocked – so no meat for me anymore. The not so clever part: I switched to cheese, cheese and more cheese. So you can imagine what happened next: a chubby teenager!

Additional my environment did not take me very serious (“teenager, phhh…”). Christmas killed me then: traditionally my family has a cured ham (smoked) and its smell fills the apartment. I could not stay away and so my vegetarian time ended – it didn’t even last a year…

After this I went omnivore with vegetarian tendencies. The older I got the more I ignored my inner knowledge about the things that had shocked me as a teenager – I’m just like everybody else. My weight stays a problem and like most women I used lean meat as weight-control-food. But staying on cheese and loving sweets – lean meat could not do wonders…

Ok – this excursion went far back – and no vegan stuff in sight! Okok now:

Beforehand: I don’t remember perfectly, how/why I started eating vegan. But I AM sure, that animals did not make my starting point one year ago – so no do-gooder here.

I remember that it all started with the wish to reduce my weight. So I jumped online. Than my memory gets blurred. What I remember is 30 bananas a day. Yes – 30 a day. Don’t worry – did not do that. But 30BAD (yes, that’s the abbreviation) showed people that eat vegan and even fully raw. I won’t go into detail about 30BAD – the YouTube channel by Freelee the banana girl will get you informed if you wish.

So there were these people that talked about unlimited fruit intake AND weight reduction. Unlimited fruit? That’s my thing! And along the way vegan came to my with it. Besides all the sexy weight reduction thing Freelee is really emotional toward animal rights and so I watched videos on milk, meat and eggs. I struggled: no meat? OK. But cheese? Cream cheese? Oh my. But I wanted my weight to go down AND my inner teenager called out remembering me of my knowledge and how I always wanted to be a Vegetarian. So why should birds and cows suffer because of me than? Damn – the silly teenager was right. And being an adult I realized: it’s my decision – I can stop if I need to. So starting vegan will not be that huge issue. I’ll give it a try. For me and the animals. Additional I often came across the vegan “thing” – the hype.  Substitute-foods, tons of youtube-channels, recipes, blogs, homepages, books, … So I would not be alone and most of the www-vegans are young and hip – that’s what I wanted.

I separate between eating vegan and being vegan. Because I’m no vegan – I just eat vegan. I still have things like leather bags, a leather watchband, leather shoes, a woolen rug, silk blouses, makeup that may contain animal stuff, … Why? Because my startup-plan was simple: eating vegan. Deciding with my sales checks every day. This was challenge enough.

For one: how will I eat vegan? Vegan is not the ONE diet. Vegan only means: no animal products. 30BAD is one option. Soy pudding 24/7, green smoothies, falafel, pasta with tomato sauce – this all is vegan. But I love to eat in variety AND needed substitutes for foods I love and would miss. So I needed to search and ask and test a lot.

I won’t go into detail on this right now, but if you need help on this topic: just ask. I can help with the panic attacks on “how can I do this” or “what to eat” or “how can I substitute my beloved…”

But other things were to keep in mind as well:

1. Nutrients. Being a scientist I did not want to take a random approach. I wanted to be good to my body – intelligent vegan as far as my abilities and knowledge would go. I led some blood work done (will be another post later on). And I used cron-o-meter. Cron-o-meter came to me through Freelee. Before that I was using myfitnesspal to track my macro nutrients and exercise. Cron-o-meter lets you track your micronutrients as well. Ok – it’s not perfect due to fluctuation in foods itself (season, transport, actual variety …) But it gives you an idea. And I value the information on my difficult nutrients.

For me difficult are: vitamin E (a real surprise for me), zinc, calcium, iron, vitamin B12, iodine, omega-3-fatty acids.

In the meantime I’m well equipped in this area as well. So if you need help with micronutrients – just ask and I will try to help. Maybe including food/recipe tips…

2. the hero and other near and dear people. What will my vegan eating mean for those? I would not base my decision on this, but our eating together would change as well. I am so lucky: none of my loved ones thought I was crazy. The hero was excited and super-duper-supportive. So I don’t have any help to offer here, because I had no struggle with my loved ones…

3. Environment. I was curious. Colleagues, acquaintances and further family – how will they react? The reactions are quite heterogenic. “Where are you getting your protein from?”, “is there anything left to eat for you now?”, “when will you be normal again?” … There are wonderful videos on YouTube about how to answer these questions. But I try to reduce these discussions. People don’t want to be lectured and diet is an emotional thing. So a vegan can so much damage here. I would love to be the constant dripping that wears away the stone. I would love to be the vegan eating human, who everyone gets used to and who makes vegan food more normal – so normal humans will give it a try. This is not easy for me – I constantly fall back into lecturing and defending. I talk and talk while the non-vegan feel put into a corner and feel the need do defense the normal diet (finding reasons to stay with it – quite opposite from what I want to achieve). Additionally I myself am vegan only for one year now. So I KNOW how the brain works and blocks the cruel images. How easy it is to not face it and the consequences that might come with the facing. How strong environmental pressure or even social normative are. So I try to reduce the discussing. But it’s hard for me…

OK, this was my “short” text about starting to eat vegan – at least my start. If you are eating vegan as well or are vegan – please tell me about it, I would love to read your comment. You are not vegan but would like to try? Having questions? Throw them at me – I would love to read your thoughts as well. Not vegan and thinking this is a crab thing to do? Let’s talk about that.