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Montag, 25. Juli 2016

Nach den mittleren 3 Monaten – die letzten 3 Monate der Schwangerschaft

Nun wird es langsam „eng“ – ich berichte von den letzten Monaten meiner Schwangerschaft!
Im Februar war mein Geburtstag – wieder ein besonderer Tag ohne Alkohol… Inzwischen hatte ich mich daran gewöhnt. Aber schön is anders… Ich habe mit „meinem“ Barkeeper aber schon einen Wiedereinstiegsplan verabredet...

Wir wollten nochmal raus und hatten uns für eine Wellness-Woche entschieden. Eigentlich wäre ein „macht den Kopf frei“-Wanderurlaub schön gewesen, aber so fit war ich nicht mehr. Ich hatte in Venedig gemerkt, dass meine Füße nicht mehr weit kommen ohne weh zu tun. Mist… Sauna, Schwimmen, Essen – mehr nicht. Super!

Dann begann auch unser Geburtsvorbereitungskurs – richtig gelesen: unser! Der Held hatte ihn rausgesucht und sich für einen Paarkurs entschieden. ALLE Termine waren für beide Elternteile, nicht nur ein Abend mit dem Papa. Es war ein schöner Termin jede Woche – auch weil wir endlich mal andere Paare kennenlernen konnten und sehen, wie sie mit Schwangerschaft und kommender Elternschaft umgehen. Es war einfach eine schöne Sache, gemeinsam einmal die Woche nur über Schwangerschaft/Geburt/Babys zu reden. Und für den Helden war es wunderbar, sich auch in Ruhe damit beschäftigen zu können – er hatte ja keinen Mutterschutz sondern arbeitete durch.

Ich ging auch zum Schwangerschafts-Yoga. Das war zwar etwas speziell (anders als alles Yoga, was ich vorher gemacht habe), aber dort traf ich Frauen, mit denen ich noch heute guten und regelmäßigen Kontakt habe – ihre Kinder sind ähnlich alt wie meines. Der Austausch ist viel wert für mich.

Meine Beschwerden gegen Ende der Schwangerschaft:
  • Wasser in den Händen (Beine gingen komischerweise)
  • Sodbrennen
  • Hüft-Aua vom Schlafen auf der linken Seite
  • generell schlechter Schlaf
  • manchmal schmerzhafte Kindsbewegungen
  • und gegen Ende: fettige Haare – bäh!
Außerdem fiel mir auf, dass auf meinem Bauch mehr Haare waren, als vor der Schwangerschaft – wer braucht denn sowas?


Dann war da noch meine Elternzeitvertretung auf Arbeit zu planen. Da ich selbst ein Team leite, konnte ich nicht einfach das übliche „irgendwer wird mich schon ersetzen“-Spiel spielen. Für eine schwangere Arbeitnehmerin findet meist der direkte Vorgesetze Ersatz. In meinem Fall wollte ich die Teamleitung und meine Arbeitsinhalte selbst übergeben, rechtzeitig und mit Einarbeitungszeit und es sollte für die ganze Abteilung passen. Puh. Nicht einfach! Und während der normalen Arbeit plus den Schwangerschaftsgedanken auch nicht leicht. Wir haben dann aber alle zusammen eine tolle Lösung gefunden und ich konnte meine disziplinarischen Aufgaben an einen Kollegen abgeben während mein Team für meine Abwesenheit eine Vollzeit-Verstärkung erhalten hat, die ich auch noch einarbeiten konnte! Jackpot! So konnte ich erleichtert in Mutterschutz gehen.


Was ich beim letzten Mal nicht mit beschrieben habe, war das Feindiagnostik-Screening um die 21. Schwangerschaftswoche herum. Wir hatten uns ja entschieden, keine weitere (frühere) Diagnostik durchführen zu lassen. Aber diesen – auch Organ-Screening genannten – Scan des Babys. Viele Paare sehen diesem Termin freudig entgegen und bezeichnen es als Baby-TV gucken. Für uns war es vor allem ein medizinischer Termin. Einer, welcher potentiell auch eine schlechte Nachricht bringen kann. Zwar war das Prinzip „guter Hoffnung sein“ inzwischen bestimmend bei uns, aber einfach mal entspannt Hirn/Herz/usw. unseres Kindes betrachten – das war dann doch nicht drin. Also gingen wir mit Anspannung in eine darauf spezialisierte Praxis. Dort wurde uns gleich eines dieser tollen uninformativen Info-Blätter in die Hand gegeben. FALLS was Schlimmes erkannt würde, könne man ja schließlich eine Fruchtwasserpunktion durchführen… Soviel zum Prinzip gute Hoffnung… Da wir ja eh keine invasiven Methoden an meinem Bauch wollten, kam das nicht in Frage. Doofes Infoblatt – das zog die Stimmung irgendwie runter...

Im Schall war dann alles super und ok mit dem Baby. Der Arzt schaltete plötzlich auf 3D um und wir erschraken beide – ich wusste nicht, dass das Gerät das kann. Da war es – unser Baby in 3D! Wow!
Wir wurden dann noch nach Vorerkrankungen in der Familie gefragt. Bei mir gibt es da etwas. Aber das kann man nicht in einem Ultraschall erkennen. Die Wahrscheinlichkeit, dass wir beide unserem Kind diese Erkrankung vererben ist geringer als 1:10.000. Also sind wir das Risiko eingegangen.
Was mich dann wirklich nervte, war die Schwester, die mit in der Untersuchung saß: sie fragte dann – nach erfolgreichem Schall – ob wir denn nun die Fruchtwasser-Punktion wollten!?????????????? What? Im Schall war doch alles gut, das Baby bewegte sich fleißig UND es war unklar, ob meine familiäre Veranlagung ÜBERHAUPT im Fruchtwasser detektierbar wäre!!! Was für eine beknackte Frage! Und wieder voll gegen das Prinzip gute Hoffnung. Dabei hatten wir auf dem Infoblatt schon gegen eine Punktion gestimmt.

Das ist mir sowieso negativ aufgefallen: Schwangere sind Zeitbomben! Jede Sekunde kann da alles fürchterlich schief gehen. Klar – eine Schwangerschaft kann schiefgehen. Eine Straße überqueren aber auch...

Ich habe mich immer wieder „bedroht“ gefühlt. Vom Krankheitssystem, was wir Gesundheitssystem nennen: Zuckertest (obwohl alles ok war und KEINE Hinweise auf Schwangerschaftsdiabetes vorlagen), dauernde Blutabnahmen (den Hb-Wert kann man auch durch Finger-Piksen detektieren, viel mehr wird auch nicht regelmäßig gemacht – andere Werte werden ein- oder zweimalig ermittelt), Blutdruck messen (ok, nicht jede Frau merkt, wann ihr Blutdruck steigt und ein erhöhter Blutdruck kann auf Erkrankungen hinweisen), Pränatal Diagnostik, Vermessen der Schwangeren (Umfang, Gewicht, …), wiederholter Ultraschall, ...

Ich finde nicht, dass Schwangerschaft so behandelt werden sollte. Allerdings muss ich auch dazu sagen, dass ich mich dem nicht entzogen habe. Das wäre ja durchaus möglich – in gewissem Maß. Also kann ich nur wenig meckern – selbst schuld… Erst gegen Ende der Schwangerschaft habe ich Ultraschalls abgelehnt (muss ja nicht mehr sein – meine Hebamme hörte nach den Herztönen und ich merkte die Bewegungen des Babys) und meiner Schwangerschaft/dem Baby mehr vertraut.
Das Vertrauen in unser Baby reichte leider nicht, als gegen Ende klarer wurde, wie die Geburt laufen könnte:

Ich hatte mich lange mit sanfter Geburt beschäftigt, zum Geburtstag von meiner besten Freundin das Hypnobirthing-Buch bekommen und wollte so wenig wie möglich klinische Interventionen. Also wollte ich nicht in das Krankenhaus unserer Stadt – es ist ein Unikrankenhaus und bekannt für hohe Interventionsraten (Einleitungen, Dammschnitte, Kaiserschnitte, …). Wir sahen uns daher auch noch zwei Krankenhäuser in der Umgebung an.
Dorthin gingen wir auch zum Geburtsplanungsgespräch. Dass Baby saß seit Monaten in Beckenendlage (BEL) und ich erwähnte meine (etwas spezielle) gynäkologische Vorgeschichte und BOOM – da saß ein Elefant im Raum!
BEL und meine Vorgeschichte – das waren zu viele Risiken und die Ärzte schlugen einen Kaiserschnitt vor. Ich hatte am Anfang der Schwangerschaft noch daran gedacht, dass meine Vorgeschichte ein Risiko darstellen könnte und auch an die eigentlichen Gefahren gedacht, die damit verbunden sein könnten. Das war ein Grund, warum ich nicht unbedingt zwingend dringend Kinder wollte… Aber während der Schwangerschaft verdrängte ich dieses Thema vollkommen. Das war auch ganz gut so.
Leider holte es mich bei der Planung einer möglichst natürlichen Geburt wieder ein. Da war das Wort – Kaiserschnitt. Wir hatten die Wahl. Ich machte pro und contra Listen. Ich schlief schlecht. Wir hatten diverse Termine. All das lag in meinem Mutterschutz. Ich hatte KEINEN entspannten Mutterschutz. Andere Frauen berichten von Langeweile – nicht bei mir… Ich hatte mir einiges vorgenommen für den Mutterschutz – ein Computerspiel zu Ende spielen zum Beispiel – nix davon habe ich geschafft (das hatte ich ja schon im letzten Schwangerschaftspost angeschnitten)…

Ich/Wir haben uns letztendlich für einen geplanten Kaiserschnitt 9 Tage vor dem errechneten Termin entschieden. Ich haderte zwar extrem damit, konnte aber aufgrund der Risiken auch nicht entspannt in eine vaginale Geburt gehen. Mit der ersten Wehe wäre auch die Angst gekommen. Mit dieser Angst in ein Krankenhaus in der Nachbarstadt zu fahren – ein Graus. Stärker werdende Wehen mit dieser Angst? CTG mit dieser Angst? Entspannt das Kind tiefer sinken lassen und Atmen mit dieser Angst? Pressen gegen diese Angst? Das wäre mir unmöglich gewesen!
Dahin waren meine Geburtswünsche, mein Duftöl, meine Entspannungsmusik, mein Geburtsbikini, …
Parallel hatte ich auch ein schlechtes Gewissen: wie konnte ich so hadern und grübeln? Ich hatte ein gesundes Baby im Bauch, dessen Erschaffung unkompliziert und unglaublich schnell funktionierte, meine Schwangerschaft war ohne Komplikationen verlaufen, ich hatte mir mein Krankenhaus aussuchen können und eine möglichst sichere Geburt trotz meiner Vorgeschichte geplant. Andere Frauen/Paare machen ganz andere Sachen durch, um ein Kind zu bekommen!
Also versuchte ich mich innerlich auf den Kaiserschnitt einzustellen und auch unser Baby darauf vorzubereiten – so gut das eben geht...

Parallel bauten wir einen Wickelaufsatz für die Waschmaschine, ein Hängeregal für Windeln und Co. Und ein Beistellbettchen, welches wir in unser Bett einhängen würden.

Meine Schwangerschaft hat – neben Sorgen, Arztterminen, Unsicherheiten und vielen Excel-Listen unglaublich viel Freude gebracht. Während der Schwangerschaft spürte ich eine noch stärkere Bindung zum Helden. Ich fand ihn (und mich selbst auch) noch witziger. Ich hatte einen Lachanfall nach dem anderen! Das hatte ich nicht erwartet...

Außerdem wechselt man irgendwie den „Club“. Die Welt ist ein bisschen getrennt zwischen Kinderlosen und Menschen mit Kindern. Wir wechselten gerade rüber. Kinderlos waren wir ja noch, aber erkennbar auf dem Weg zur Elternschaft. Das änderte, die andere Eltern mit uns umgingen, aber auch wie Kinderlose uns gegenüber waren. Witzig.

Ebenso schräg und unerwartet war für mich meine Liebe zum Baby - bereits ohne es zu sehen oder in den Arm nehmen zu können. Diese tatsächlich vorbehaltlose/bedingungslose Liebe hat mich oft zum Weinen gebracht vor Rührung.

Und 2 Wochen vor Geburtstermin kamen sie – die Schwangerschaftsstreifen!!! Mist

Im nächsten posting geht es um die Geburt und die Tage im Krankenhaus.

Montag, 4. Juli 2016

Nach den ersten 3 Monaten: die nächsten 3 Monate Schwangerschaft

Falls sich jemand wundert, warum die Schwangerschaftspost zeitlich so weit auseinander liegen – es wurde unerwartet anstrengend, zeitkonsumierend und es mussten viele Entscheidungen getroffen werden während der Schwangerschaft. Daher kommen die Posts erst jetzt und müssen zum Großteil auch erst entstehen. Der kleine Held ist bereits da und das macht die Zeit auch nicht verfügbarer oder den Tag planbar...

Mehr dazu nach und nach!

So, zu den Monaten 4-6 (Verkündigung, Monate 1-3)
 
Puh, die ersten 3 Monate waren geschafft und damit auch die „gefährlichste“ Zeit überstanden. Es wurde also langsam realer und wir hatten uns bereits überlegt, wie wir es den weiteren wichtigen Menschen mitteilen würden.

Meine Eltern erfuhren es per Überraschungskuchen. Wir hatten ein Ultraschallbild grob auf Papier übertragen und dann die Baby-Umrisse ausgeschnitten. Mit der Schablone haben wir ein Puderzucker-Baby auf einen Donauwellen-Kuchen übertragen. Dieses Baby wurde dann feierlich enthüllt. Oh – das gab Freudentränen und Ungläubigkeit (dass DAS noch passiert, damit hatten sie nicht gerechnet). Die Eltern des Helden sind leider weiter weg und mussten postalisch informiert werden. Die Freude war ebenfalls groß.

Verkündigungsdonauwelle

Dann kamen Freunde, Bekannte und Kollegen dran. Es war ein wundervolles Gefühl, wie sehr sich alle gefreut haben. Nicht, dass ich dachte, man würde uns mit „seid Ihr wahnsinnig“ begegnen, aber trotzdem war es schön, so viel Freude zu spüren.

Wir hatten im Rahmen des Verkündens auch gleich einen Kauf-Stopp verhängt. Das ist natürlich vor allem für werdende Großeltern gemein. Aber der Held und ich waren uns einig: für jedes neue Kind alles neu kaufen ist ein Irrsinn! Ökologisch und auch ökonomisch. Wir sind zwar keine richtigen Ökos, aber „schlimm öko“ genug sindwer…

Wir trieben uns also nach und nach auf Baby-Flohmärkten und in –Gebrauchtwarenläden herum und sammelten nach und nach die Dinge ein, von denen wir glaubten, wir brauchen sie. Wir bekamen gebrauchte Kleidung geschenkt und irgendwann dann doch auch ein paar neue Dinge. Wir hatten nun eine Mischung aus gebraucht, neu und selbst gebaut. Wir hatten keine Ahnung, ob wir alles haben, was wir brauchen würden – das würden wir dann sehen, wenn das kleine Wunder angekommen ist…

Zum Thema Kollegen/Arbeit informieren muss ich unbedingt noch etwas loswerden: hierzu kursieren massive Fehlinformationen online! Das Gesetz sieht vor, dass eine Frau (und wir reden hier ja meist über die Frau, die entscheiden muss, WANN sie es dem Arbeitgeber mitteilt – beim Mann wird da ja weniger Gewese drum gemacht) – also eine Frau bei Bekanntwerden der Schwangerschaft ihren Arbeitgeber informieren SOLLTE. Achtung: sollte bedeutet nicht MUSS! Hier ist Gesetzes-Deutsch sehr speziell. Dieses SOLLTE steht dort, weil erst mit Kenntnis des Arbeitgebers besonderer Schutz für die Schwangere verwirklicht werden kann. Nicht, damit sich der Arbeitgeber lang genug darauf vorbereiten kann… Also lasst Euch da nicht unter Druck setzen! Es gibt aktuell keine gesetzliche Frist, wann man den Arbeitgeber unterrichten muss! Entscheidet selbst!
 
Was ich persönlich befürchtet hatte und was auch passierte: der „Mutti“-Titel wurde vergeben. Scherzhafte Kollegen mögen das niedlich finden, doch es ist und bleibt eine Reduktion auf eine einzige Rolle. Ich war und bin nicht ausschließlich Mutter ab positivem Schwangerschaftstest! Vor allem nicht auf Arbeit! Das musste massiv richtiggestellt und den betreffenden Personen leider auch erklärt werden. Nicht jedem ist bewusst, wie sinnfrei und diskriminierend ein solcher „Mutti“-Titel ist… Tztztz

Der Held und ich hatten uns Gedanken gemacht, wie wir die Elternzeit aufteilen wollen. Um das alles auch amtlich abzusichern, waren wir bei der Elterngeldstelle. Ein Desaster! Die Neuerungen Mitte 2015 verunsicherten die Angestellten dort, das Computerprogramm zur Berechnung passte noch nicht, alles ein Chaos! Also mussten wir uns das selbst zurechtlegen und die einzige Hilfe war der online-Rechner der Regierung… Danke liebe Gesetzgeber – die Umsetzung bis dato (ende 2015) hat mal Null funktioniert. Hoffentlich passt es so, wie wir uns das gedacht haben. Denn diese Planung teilt man ja auch dem Arbeitgeber mit. Und man kalkuliert ja auch das Elterngeld ein… Im Worst Case bekommen wir deutlich weniger als wir denken. Das sehen wir aber erst nach Beantragung…

Eine Auswirkung der Schwangerschaft, die ich so nicht bedacht hatte, war die Betäubung beim Zahnarzt. Denn normale Betäubungen enthalten Adrenalin – das kann Wehen auslösen. Also sollen solche Mittel nicht bei Schwangeren eingesetzt werden. Bei meinem Zahnarztbesuch im 2. Trimester hatte ich also ein Schwangeren-taugliches Mittel. Das wirkte NULL!!!! Also blieb es auch bei diesem einen Besuch beim Zahnarzt. Ich gehe erst nach der Geburt wieder. Dieser Schmerzstress kann nicht gut sein – weder für mich noch für das Kind.

So langsam musste ich auch – nach normalen Hosen – von normalen Strumpfhosen und Leggins Abschied nehmen. Es ging einfach nicht mehr. Also: Schwangerschafts-Leggins und ein paar Kleider, die sich noch dehnen würden… Das lief ganz gut. Leider wurde es dann auch kalt und kälter und eine Schwangerschaftsjeans musste her. Ich bin ganz glücklich, vom heutigen Standpunkt aus sagen zu können: ich brauchte 5 Leggins, 1 Jeans und genau 1 Schwangerschaftskleid. Alle weiteren Kleider passten lang genug und spezielle Oberteile brauchte ich gar keine. Mal sehen, wie viel Stillklamotten ich brauchen werde…

Um Weihnachten herum konnte ich dann auch das Baby das erste Mal spüren. Online wird oft der romantische Vergleich mit Schmetterlingen im Bauch gewählt. Eine der vielen überkitschten Aussagen um Schwangerschaft und Elternschaft! Für die meisten Frauen fühlt es sich komisch oder vielleicht wie Blähungen an – aber das klingt eben nicht so hübsch. Sch*** auf hübsch. Ehrlich wäre netter für alle werdenden Erst-Mamas/-Eltern! Also: wenn es sich wie Blähungen anfühlt: könnte auch das Baby sein!

Was mich kalt erwischt hat, war die immer wiederkehrende Frage nach dem Geschlecht des Babys. DAS NERVTE! Oh man – ich kann gar nicht zählen, wie oft versucht wurde, das herauszubekommen! Lasst Euch warnen: wenn die Leute fragen, ob wenigstens IHR wisst, was es wird – das ist sehr wahrscheinlich keine unschuldige Frage! Bei Jungs sind die Frauenärzte sich deutlich sicherer in der Prognose. Das bedeutet, dass Eure Antwort „ja, wir wissen, was es wird“ für den Fragenden ein erschummelter Hinweis auf ein männliches Baby sein kann. So ein Irrsinn! Es ist doch egal, was es wird…

Also haben wir dann einfach gar nichts mehr zu diesem Thema gesagt.

Meine Schwangerschaftsbeschwerden:
Es wurde deutlich besser nachts – weniger Aufwachen, weniger Hungerattacken. Das zweite Trimester war wirklich eine ruhigere Zeit. Probleme mit Gerüchen blieben allerdings – wenn auch geringer.

Was mir auch aufgefallen ist – und nur wenige schreiben darüber (vielleicht habe das auch nur ich): mein eigener Körpergeruch veränderte sich während der Schwangerschaft. Man weiß ja, dass sich einige Körperteile verändern (Brüste…) und auch verfärben (Linea negra, Brustwarzen, …). Aber dann man auch selbst anders riecht… Das war mir neu! Es ist wohl nicht so ungewöhnlich und könnte an den hormonellen Umstellungen liegen. Nunja, in den Monaten der Schwangerschaft hört man ja eigentlich dauernd: „das ist normal und liegt an den Hormonen“…

Wirklich doof fand und finde ich das Brustwachstum. Frauen, die immer mehr Oberweite haben wollten, finden das vielleicht toll, aber an alle Frauen, die schon vorher „mehr“ hatten: es kann sowas von nerven! Die Dinger werden so viel größer! Und bei bereits großen Brüsten leidet auch die Form eher unter dem Wachstum… Ich mache mir da schon Sorgen, wie die Zwei wohl aussehen, wenn die Stillzeit dann vorbei ist. Abgesehen davon schränkt ein solches Wachstum die BH-Wahl massiv ein und schön sehen solche großen Brüste auch nicht mehr aus… Normalerweise kaufe ich BHs, die sehr eng an der Unterbrust sitzen (da soll der BH ja halten und nicht an den Trägern). Das geht in der Schwangerschaft auch nicht mehr so gut, weil ja der Bauch „hochkommt“ und die Organe sich dort anfinden. Also drückt es und stört. Also weniger eng… Damit haben BHs aber weniger Halt. Ein Optik-Passform-Teufelskreis….

Wir mussten in diesem Zeitraum auch viele organisatorische Dinge regeln: Hebamme finden, Kindergartenplatz sichern, Krankenhaus raussuchen. Ich werde auf diese Dinge nicht im Detail eingehen – das sprengt sowas von den Rahmen… Aber soviel: es war eine Menge Arbeit, viele Termine und sowohl der Held als auch ich opferten viel Zeit. Ein kleiner Ausblick auf die Elternschaft mal wieder…

Wir haben eine traumhafte Hebamme gefunden – sie passt zu uns und wir mögen sie beide. Könnte ja sein, dass ich im Wochenbett sehr viel Babyblues habe und der Held sich Sorgen macht. Dann sollte die Hebamme auch ein guter vertrauensvoller Ansprechpartner für ihn sein. Da machte ich mir keine Sorgen! Auf das Wochenbett mit unserer Hebamme freute ich mich schon!

Ich musste im 2. Trimester noch einen Urlaub, Weihnachten und Silvester ohne Alkohol überstehen (nicht so einfach muss ich zugeben – kein leckerer Rotwein, kein Glühwein, kein Silvestercocktail, …) und damit leben, dass die Waage immer mehr anzeigt, aber das war nicht wirklich schlimm.

Und dann fing das Leben-Ausmisten an – Platz fürs Baby machen… Das sollte uns noch eine Weile begleiten…

Doch dazu im nächsten Beitrag.