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Donnerstag, 18. Juli 2013

Bücher II–Die Elfen von Bernhard Hennen UND James Sullivan


Ich gehe mal in Deckung und wappne mich.
Denn ich fand diesen Bestseller nicht gut…
Aber der Reihe nach: meine Bekanntschaft mit dieser Geschichte fand durch das Hörbuch (Hörverlag) statt. Meine Mama dachte, das wäre ein tolles Geschenk (ich liebe Fantasy-Bücher und Hörspiele, also rein logisch gedacht hatte sie Recht). Leider ist es eine gekürzte Lesung (438 min). Hans Peter Hallwachs ist eine gute Wahl mit seiner interessanten Stimme.
Trotzdem war ich entsetzt. Das Buch galt als absoluter Knaller und wurde gekauft wie geschnitten Brot. Was ich da hörte, war platt. Richtig platt. Die Charaktere haben keine Tiefe, entwickeln sich nur marginal. Der Autor und die Fans verwechseln offensichtlich “ein tragisches Schicksal haben” mit Charaktertiefe…
Vielleicht rechtfertigt für andere Leser auch der Grundcharakter des Elfenvolkes diese Plattheit – langes Leben relativiert halt viel und macht emotionale “Ausbrüche” sinnlos. So mag es für andere Leser passend sein, die Charaktere so wenig kennenzulernen…
DieElfen1.jpg
Ich wollte der Geschichte eine Chance geben und habe mir das Buch gekauft (gebraucht wohlgemerkt). Es liest sich recht flott wech und weist sogar ein paar emotionale Momente auf! Diese verkürzte Lesung des Hörbuches tut dem Stoff echt nicht gut – die paar guten Stellen des Buches tauchen in der Hörbuch-Version nicht auf. Nach Lesen des Buches ist mein Liebling bei den Hauptcharakteren Nuramon (über die Handlung schreibe ich hier nix – das kann die Homepage des Autors oder des Verlages viel besser), der Rest der Figuren ist archetypisch aufgebaut und wenig interessant.
Man spürt, dass sowohl die Geschichte als auch die Verknüpfungen und Geographie im Vorfeld viel Hingabe von den Autoren bekommen haben – entwickelt wurden. Doch irgendwie wird immer wieder Wichtiges aus dieser Welt nicht genutzt, nicht ausformuliert, übersprungen, …
Springen ist ein wichtiges Thema bei dieser Geschichte. Denn es wird durch Tore gehüpft was das Zeug hält. Durch den Raum, in andere Welten, durch die Zeit. Zeitsprünge sind das, was denn auch die Geschichte immer wieder anziehen lässt und die Langlebigkeit der Elfen der Kurzlebigkeit der Menschen “dramatisch” gegenüberstellt. Sprich: hupsi, schon wieder eine Generation übersprungen…
Wie viele Möglichkeiten für die Welt und die Geschichte dieser Welt hätte es gegeben! Aber hier wurden all diese Dinge nur angedeutet. Nichts ausformuliert. Es bleiben platte “Emotionen” wie “ich bin traurig weil meine Frau inzwischen tot ist” oder “ich bin jahrhundertelang geduldig weil ich ein Elf bin”. An diesen Stellen wird oft ein Handlungsstrang offen gelassen. Leider sind das immer die Stellen, die mich interessieren würden. Das gilt für das gesamte Buch – auch für sein Ende.
Insgesamt hinterließ das Buch Bedauern bei mir. Es gibt Potential, aber es wird ÜBERhaupt nicht genutzt!DieElfen3.jpgDieElfen2.jpg
Das Taschenbuch, was ich gebraucht gekauft habe, enthält ein zusätzliches Interview mit den beiden Autoren. Dort verraten sie auch, wer welche Teile des Buches geschrieben hat. Tja Bernhard – Pech gehabt – ich stellte fest: ich mag nur die Teile, die NICHT von Dir sind… Obwohl, das wird den Bernhard nicht stören, denn der Rest der Republik kauft und kauft und kauft Hennen-Romane.
Glücklicherweise kommt voraussichtlich im November diesen Jahres ein Roman von James Sullivan raus, der sich mit der Geschichte von Nuramon beschäftigt. Mal sehen, wie der so ist… Vielleicht finde ich dort DIE Tiefe ausformuliert, die ich bei “Die Elfen” stets vermisst habe.
Und ob ich mal was anderes von Hennen lesen werde? Mal sehen – vielleicht tue ich ihm ja Unrecht. Aber nur vielleicht.

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