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Freitag, 10. April 2015

Mit den Frühblühern kommt die Hoffnung auf Sommer – und der Held! Fernbeziehungskram…

So plötzlich wie der Frühling ist er da.

Jeden Winter freut man sich auf das frische Grün, die Blumen, die Sonne, die steigenden Temperaturen - die Vorahnung von Sommer.
 
Und das obwohl man weiß, dass er kommt, obwohl man ihn herbeisehnt - oft ist er dann plötzlich da. Jedes Jahr wieder überraschend und wie ein kleines/großes Wunder.

Genauso erging es mir mit meinem Helden – DEM Helden.

Ich würde nicht sagen, dass unsere Fernbeziehung ein grauer Winter war (war - ich schreibe war und nicht ist - yippie). Geähnelt hat sie dem Winter aber. Da war dieses Warten, dieses Lauern und Hoffen. Dieses etwas Erstarrte - wie im Winter eben.

Wir machten eigentlich vieles „richtig“ – zumindest was die klassischen Tipps für Fernbeziehungen anbelangt. Wir sind beide nicht eifersüchtig, noch geben wir Anlass dazu. Wir können gut für uns allein sein. Wir nutzten die gemeinsame Zeit entspannt und verplanten nicht jeden Moment.  Wir trauerten der erneuten Trennung nicht dauernd entgegen und versauten uns dadurch nicht den Moment.

Und trotzdem – es nervte oft gewaltig. Es fühlte sich hilflos an.

Denn heute sieht moderne Beziehung nicht wie bei Jane Austen aus. Frau wandert nicht vom Besitz ihres Vaters in die Lebensverhältnissee ihres Ehemannes über (und nicht zu vergessen die Frauen, die wenn schon, dann lieber von Vater zu Ehefrau überwechseln wollten). Heute heißt: Zwei einzelne vollwertige Leben in einer Beziehung. Und oft sind diese zwei Leben nicht einfach vereinbar.

Nicht falsch verstehen: ich will keine gesellschaftlichen Jane-Austen-Verhältnisse. Ich bin als Frau gerne „Bürger“, habe Wahlrecht, bewege mich allein außer Haus, entscheide für mich selbst und erlerne einen Beruf statt meine Tage zu Hause mit Handarbeiten und ähnlichen Beschäftigungen zu verbringen.

Doch Freiheit hat eben auch Schattenseiten: Wäre mein Leben eine Jane Austen Geschichte, hätte ich keinen Beruf und der Held wäre für unser gemeinsames Einkommen zuständig. Dann würden wir beieinander leben. Und natürlich könnte ich dem Helden immer die Schuld in die Schuhe schieben (ich als Frau dürfte ja quasi nix entscheiden – hihi).

Nun ist dies nicht Jane Austens Welt. In unserer Welt gibt es Frauen mit eigenen Jobs (wenn auch nicht 100% aller Frauen). Oft in Vollzeit und von Relevanz für die Inhaberin. Nicht einfach so aufgebbar. Ich frage mich, wie Jane Austen unsere Welt nach dem ersten Schock wohl fände...

Zu den eigenen Jobs der Frauen kommt ein weiteres Hindernis für das Ausleben der Old-School-Variante in der heutigen Zeit: die Scheidungsrate! Konnte und musste frau sich damals vollends dem Ehemann überantworten und wurde dafür mit bis der Tod uns scheidet belohnt, so gibt es heute keine derartige Versicherung (auch wenn dies vielleicht nicht in jeder Ehe bis zum Ende eine Belohnung war…). Heute muss frau geradezu ihre eigene Absicherung sein...

Nicht gerne angesprochen, aber ein weiteres Argument: Alleinverdiener-Gehalt ist selten geworden...

Aber nehmen wir mal an, ein Mann verdient wirklich gut – gut genug für 2 oder mehr. UND er ist ein toller Kerl. UND er will heiraten. UND er ist die treueste Seele der Welt – Scheidung seinerseits also eher unwahrscheinlich. Und und und. Also quasi so nah dran an Mr. Darcy wie heute möglich… Wären das die Voraussetzungen, als Frau heute den Job hinzuschmeißen? Oder zumindest die Karriere zu riskieren? Für Mr. Darcy zurückstecken? Ok ok, Pemberley, sein Park, sein See, (hach, Mr. Darcy)… Vielleicht mit Ehevertrag als Absicherung falls es doch schiefgeht (immer an die Scheidungsrate denken)… Denn heute hätte Mr. Darcy ein jährliches Einkommen von umgerechnet 300.000 USD.

Aber wirklich aufhören zu arbeiten? So ganz? Für mich aus heutiger Sicht nicht wirklich eine Option. Und umgekehrt (obiger Abschnitt mit einer Frau – Ms. Darcy also)? Auch da wäre Hausmann-Held keine Option gewesen.

Also zurück zur Realität: zwei normale Menschen. Heute.

Ich bin eine dieser Vollzeit-Frauen. Nach meinem Abitur habe ich zehn weitere Jahre mit meiner Ausbildung verbracht. Diese „wegzuwerfen“ wäre keine Option für mich. Genauso geht es dem Helden seinerseits. Nur dass zwischen unseren Jobs 600 Kilometer lagen.

Meine beruflichen Entscheidungen und Möglichkeiten brachten uns erst (noch bevor wir wirklich ein Paar waren) 100 und zwei Jahre später 600 Kilometer Abstand ein. Scheiss Moderne...

Der Held stand und steht hinter meinen Entscheidungen (oder ist so zurückhaltend, mir keine Vorwürfe zu machen). Aber ich war hin- und hergerissen zwischen Jane Austen und moderner Eigenständigkeit. Alles auf Zweisamkeit ausrichten oder sich selbst entwickeln?

Ich sage nicht, dass man nicht auch beides vereinen kann. Nur geht das eben nicht immer. Meine  Entscheidung bedeutete, dass wir uns selten sahen, uns als „Paar im Alltag“ kaum kannten und nicht wussten, ob wir auch in einer gemeinsamen Wohnung harmonieren würden. Jede gemeinsame Entwicklung lag brach. Die Zukunft blieb vage. Und während wir darauf warteten, darauf hinarbeiteten, gingen die Jahre ins Land...

Und trotzdem konnte und kann ich nicht aus meiner Haut. Kann nicht einfach alles der Zweisamkeit unterwerfen. Bin ich zu sicherheitsbedürftig? Zu vernünftig? Zu egoistisch? Liebe ich zu wenig? Oder denke zu viel? Oder bin ich einfach zu sehr wie Jane Austen? Sie war nie verheiratet und man bedenke: sie hat mit ihren Büchern zu Lebzeiten Geld verdient (und ihrer gesamten Familie war das extrem peinlich)...

Aber genauso wenig wollte ich, dass der Held seine berufliche Entwicklung hintanstellt. Niemand weiß, was die Zukunft bringt. Wohin es uns treiben wird.

Wir versuchten zwar, die Entfernung wieder zu verringern, aber ob das gelingen würde? Auf unbestimmte Zeit blieb uns nur das Hoffen, Pläne ohne Verwirklichung, Wohnorte ohne wirkliches Ankommen, Telefonate, Besuche und gemeinsame Urlaube. War es das wert? War meine Karriere das wert? Keinen gemeinsamen Alltag zu leben? Keine realistischen Pläne zu schmieden? Woher sollte ich das wissen?

Es war trotzdem eine gute Beziehung die wir führten. Ich glaube nicht, dass ich sie später bereuen werde, diese Jahre. Vermissen birgt ja auch eine gewisse Romantik. Doch dass es nicht für immer eine Fernbeziehung sein konnte – da waren wir uns sicher. Es muss doch auch beides gehen – auch für uns.

Wie oft haben wir geplant, haben wir gehofft, wurden wir enttäuscht. Wie viele Telefonate mit dem Thema verbracht - ohne einen klar gangbaren Weg zu finden.

Zwei moderne Menschen - beide mit einem Job, den wir nicht einfach aufgeben wollten. Leider nicht im gleichen Bundesland.
So viele Fahrten von Thüringen nach Schleswig-Holstein und umgekehrt. In unsere Beziehung schlich sich Insiderwissen zu Bahnhöfen auf unseren Strecken - wer braucht denn so was? 

Und dann – während es noch winterte – plötzlich der Anruf.
Achtung Achtung – Held in Thüringen gesucht.
Achtung Achtung – folgende Attribute erforderlich: …[man setze alles ein, was der Held kann]…
Achtung Achtung – Held ganz dringend und schnell gebraucht! 

Und schwupps wurde aus dem planlosen “vielleicht irgendwann einmal” ein recht planungsintensives “nun aber schnell”.

Während langsam die Schneeglöckchen rauskamen, flatterte mir das beste Geschenk aller Zeiten ins Haus (okok, jetzt bitte nicht leichtfüßiges Flattern vorstellen, sondern Umzugskartons… gepackt von einem MANN…). 

Und langsam – inzwischen blühen Narzissen und Tulpen – lichtet sich das Chaos. Eine Frage konnte bereits beantwortet werden: ob wir auch in einer gemeinsamen Wohnung harmonieren würden. Und ob!!!

Unsere Zahnbürsten haben nur noch EIN Zuhause – wie wir. Danke Du Held – das haben wir nur Dir, Deiner Liebe, Deiner Hartnäckigkeit und Deiner Schufterei  zu verdanken! Ich weiß, wie schlimm die Zeit und der Weg waren…


FernbeziehungsPost_Zahnbürsten



































Dienstag, 7. April 2015

Kann man Joggen echt lernen? Teil 7

Dieses Posting ist für Alle, die unter Seitenstechen leiden und nicht wissen, was sie tun sollen.

Mein Dauerfeind das Seitenstechen! Oh diese Pein! Jedes Mal – wirklich jedes verdammte Mal! Es startete immer an einer Stelle im Bauchraum seitlich. Also Joggingpause. Dann wurde es besser. Langsames wieder an-Joggen. Wieder Seitenstechen. Aaaarrgggh.
Seit November wurde es schlimmer. Mein Joggingkurs war inzwischen deutlich schneller als ich. Eines schönen Kurs-Abends musste ich mit einer Direkt-Begleitung meiner Jogginglehrerin qualvolle Kilometer bis zum Ziel hinter mich bringen, während der Rest uns schon vorauseilte und mit dem Stretchen fertig war, als ich angekrochen kam. Was noch besorgniserregender war: auch bei zügigem Gehen hatte ich Seitenstechen! Joggen machte keinen Spaß mehr und ich ließ immer mehr Einheiten aus.

Und dann all die guten (und gut gemeinten) Tipps:
Atme gleichmäßig – ganz bewusst.
Du darfst gar nicht auf Deine Atmung achten.
Du läufst zu schnell.
Es liegt an Deiner Haltung.
Du darfst wohl nicht reden.
Du solltest reden – das lenkt ab.
Besser stretchen.
Vorher nichts essen.
Vorher nichts trinken.
Dein Sport-BH ist zu eng.
Es liegt an Deinem BH – wenn der nicht eng genug sitzt, wackelt alles zu viel.

Nichts davon half! Nichts. Auf weitere Tipps reagierte ich inzwischen aggressiv. Langsam zweifelte ich an mir. Vielleicht bin ich ja auch nur ein Weichei. Aufgeben und hinnehmen wäre die allerletzte Option. Aber erst wollte ich alles versucht haben. Also: ab zu einem renommierten Sportmediziner.

Dieser besah mich, befühlte mich und meine Atmung. “Irgendwas mit dem Zwerchfell isses ja fast immer”. Und siehe da: alles unsymmetrisch bei mir. Meine Atmung auf der Seitenstechen-Seite käme nicht überall an. Alles verhärtet. Ich sei ein weicher Typ und daher müssten meine Muskeln so viel Stützarbeit machen (Bindegewebe weich? Das hört Frau ja supergerne…).

Dann: Drücken an anscheinend neuralgischen Punkten. Auuuuuuuuuaaaaa! Meine Fresse! Seitenstechenseite: voll im Eimer! Andere Seite: kein Problem! Also wendete “mein” Sportmediziner diverse osteopathische Techniken an. Drückte. Zerrte. Drehte (Knack). Prüfte. Fragte. Dann kam noch eine Art Herzmassage weil alles im Brustkorb auch verhärtet sei. Und zum Abschluss: meine Leber klebe am Zwerchfell – also auch da Geruckel, Geschiebe, Fühlen.

Puh. Nach 30 min Atemcheck. Schon besser meinte “mein” Sportmediziner. Nun noch manuelle Therapie verschrieben (“wir haben bestimmt noch nicht alles gelöst”). Seine Tipps für den Alltag:
1. Strecken wann es nur geht.
2. Atem in die schlimme Seite lenken.
3. Im Büro Übungen einbauen.
4. TIEF atmen üben! Meine Ausatmung sei voll mies gewesen – müsste nun besser sein, muss aber trainiert werden. Also das volle Spektrum nutzen: Einatmen bis es nicht mehr geht und dann noch nach-Einatmen. Ausatmen, bis es nicht mehr geht und dann noch weiter rauspressen (Achtung, ein bisschen Schwindel…).

Osteopathie hin oder her, Geruckel und Gerenke… Aber: war es das? Isses nun besser? Am gleichen Tag hatte ich noch ein Date mit meiner Jogging-Partnerin. Man war ich aufgeregt… leichte Probleme hatte ich noch immer. Aber viele schlimmer war meine inzwischen entstandene Unfitness! Meine Güte war ich außer Atem. Ein Mal gab es einen Seitenstech-Droh-Moment. Aber nur ein Mal! Es ging wieder weg – und kam nicht wieder!

Beim nächsten Joggen (allein) fiel mir erst am Ende meiner Mini-Runde auf, dass ich nicht ein einziges Mal Seitenstechen hatte. Null! Ich konnte ganz entspannt durch Park und Stadt hecheln…

Also: für Alle, die mit den guten Ratschlägen gegen Seitenstechen nicht weiterkommen. Für Alle, die einfach nicht mehr wissen, warum sie so viel Seitenstechen haben. Für Alle, denen Seitenstechen die Freude am Sport versauen könnte oder schon hat:
Vielleicht stimmt einfach körperlich was nicht mit Euch. Vielleicht klebt ja auch Eure Leber am Zwerchfell ;-) Gebt nicht auf, lasst Euch helfen.

 Momentan sieht es so aus, als wäre ich auf einem guten Weg.
Pünktlich zum Frühling wieder Spaß am Joggen – genial!

Jena_Kiel02

Samstag, 4. April 2015

Rawbite

Deutschsprachige Leser: bitte zum nicht-kursiven Text scrollen.
I’m in love with those bars!  Little wonders made of nuts, dried fruits, spices and essential oils. Cause I’m eating vegan for one year now, I need a snack in my bag all the time (a lot of areas in Germany are not suited for vegans…).
The problem is: they are not available everywhere. I needed to be independent of that. So – apologies to the Raw bite founder Morten, Nikolaj and Rolf – I tried to create them myself. It’s a little mess in the kitchen, but it can be done. Due to my respect for such a transparent and healthy food idea I will not post recipes.  But Images (below).
I still would buy the bars it I come across them – this post is no voting for only making them yourself. I love the packaging and the form – my cup of tea!

Ich liebe diese Riegel! Alle Sorten, die ich bisher probiert habe, waren fantastisch. Für jede Stimmung was dabei.
http://www.rawbite.eu/img/medier/08hovedside.jpg

Diese genialen Kraftpakete aus Nüssen, Trockenfrüchten und Gewürzen/ätherischen Ölen sind perfekt für unterwegs. Da ich mich seit ca. einem Jahr vegan ernähre, brauche ich immer einen Snack in der Tasche – oft gibt es nämlich wenig Auswahl oder Nix für mich zu Futtern (und das, wo ich doch dauernd essen könnte). Mein aktueller Liebling ist Spicy Lime. Einfach nur transparente Zutaten, klares Design, keine Mätzchen. Voll mein Ding.

Aber Rawbite stellt mich vor ein Problem: in der Provinz sind die Leckereien schwer bis gar nicht zu bekommen. Was tun? In Großmengen bestellen und liefern lassen? Wuahhh – noch mehr Verpackung und Energie, die dabei drauf geht. Dabei hab ich doch das Haus voller Nüsse und Trockenfrüchte…
Liebe Rawbite-Gründer Morten, Nikolaj und Rolf – es tut mir leid. Doch voller Respekt vor Euren Riegeln musste ich aktiv werden.

http://www.rawbite.eu/img/medier/09Team.jpg

Ich habe sie nachgebaut (hinter dem Küchentisch versteck) – nicht hauen! Ich muss gleich sagen: es ist kein Kinderspiel! Es ist eine kleine Küchensauerei.
Vor allem mein Lieblings-Riegel ist ein bisschen schwierig zu basteln.
Aber irgendwann nach einigen Versuchen klappte es. Aus Rücksicht auf die Idee der drei Dänen werde ich hier keine Rezepte posten.
Aber Bilder…

Apple Cinnamon

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Spicy Lime

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spicylime2
spicylime3

Vorteile der selbst gemachten:
1. Die Qualität der Zutaten liegt in der eigenen Verantwortung (und damit auch der Preis der entstehenden Riegel)
2. Andere Formen sind möglich (Konfekt z.B.)
3. der Preis ist niedriger
4. Weniger Verpackung fällt an (zumindest im eigenen Haushalt – die Großmengen, in denen Rawbite vermutlich Nüsse und Trockenfrüchte kauft, verursachen bestimmt weniger Verpackung, als meine Tüten um Nüsse und Trockenfrüchte)
5. Cashew-Nüsse können ausgetauscht werden (die kommen ja von weiiit her. Ok, Mandeln auch… Mist)
6. selbst gemacht. Punkt.
 
Nachteile:
1. Es sind Küchenutensilien nötig (gute Küchenmaschine bzw. Pürier Stab)
2. Die Haltbarkeit vist erringert (bedingt durch ineffizientere Verpackung – die fertigen Riegel können austrocknen)
3. Es besteht Gefahr einer akuten Überdosierung (ich musste mich arg zurückhalten, nicht gleich den gesamten Ansatz aufzuessen)

Ich würde die Riegel noch immer kaufen – das hier war kein Plädoyer für ausschließlich selbst gemachte. Die Packung der Raw Bites macht mich an und das Mitnehm-Format ist einfach voll mein Ding!






Montag, 30. März 2015

Madeira

Letzten November hat es mich recht kurzfristig nach Madeira verschlagen. Es hat halt auch Vorteile, spontan auf Urlaubsangebote aus dem Bekanntenkreis reagieren zu können. Schwupps, saß ich im Flieger.
Erste Erkenntnis des Urlaubs: der Flughafen Halle-Leipzig wurde in den letzten Jahren nicht schöner, sondern nur sonderbarer… Kahl, komisch, viel zu viele Fußwege durch leere “Gegenden” in den Gebäuden. Fühlte sich an wie ein Kleinflughafen in einem 2. Welt-Land. Dabei fliegt von dort ja recht viel… Vielleicht war ich aber auch am 2.Welt-Terminal und alles andere ist inzwischen tiptop… Madeira hat eine (ja, nur eine – ist ja eine kleine Insel) unglaublich kurze Landebahn. Leider wusste ich das schon vor Abflug…
Aber wie mein Blogpost zeigt: ich habe überlebt! Landung und eine Woche später auch den Start. Der Flughafen selbst ist keine Schönheit, aber begrüßt einen schon mit dem, was Einige mit Madeira verbinden werden: Blumen!
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Madeira ist eine portugiesische Insel “oberhalb” der Kanaren. Wahrscheinlich ist sie den Meisten wegen des Madeira-Weines bekannt. Ihr mildes Klima lässt viele Pflanzen, die wir nur aus dem Gewächshaus kennen und tropische Früchte wachsen. Dementsprechend bombastisch war auch das Fruchtangebot auf dem Markt in Funchal (der Hauptstadt von Madeira). Bananen, Mini-Mango, Cherimoya, Maracuja, und – mir bis dato völlig unbekannt – die Frucht des Philodendron. Eine Mischung aus Ananas und Banane, die wie ein grüner langer Zapfen aussieht und deren “Bananen”-Stückchen die Größe von Granatapfelkernen haben. Sehr lecker! Vor allem aber die Bananen waren eine Wucht! Ein Einheimischer erklärte, das käme von der vergleichsweise langen Reifungszeit auf Madeira (14 statt 12 Monate).

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Überhaupt ist die Hauptstadt von Madeira einen Besuch wert. Auch wenn die meisten Touristen die Insel zum Wandern besuchen. In Funchal gibt es einiges an Geschichte, eine tolle Seilbahn in die bergigeren Teile der Stadt, Kirchen, ein Kloster, botanische Gärten, Madeira-Wein-Kellereien, und den einzigen Bioladen der Insel (da musste ich natürlich uuunbedingt hin – die haben auch eine Kantine mit voll leckeren Säften und verschiedenen warmen Gerichten, Kuchen, …) …

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Und einen wilden Weg aus den bergigen Stadt-Bereichen wieder nach unten – im Weidenschlitten! Die Schlittenführer sind allesamt Männer in einer traditionellen Kluft. Der Bau der Schlitten ist Tradition in Funchal, doch leider sterben die, die diese Tradition weitergeben können, langsam weg. Also wer weiß, wie lange es diese Schlitten noch geben wird…

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Ich hatte ja schon angesprochen: die meisten Touristen kommen zum Wandern. Madeira ist auch für nicht so Fitte geeignet, denn sogenannte Levadas sind vor über 500 Jahren  gebaut worden (Wasserkanäle, die Wasser aus dem feuchten Norden der Insel durch die Berge in den Süden leiten). Zu deren Wartung und Pflege wurden dann von maurischen Sklaven Wege gebaut, die heute als Wanderwege gepflegt werden. Diese Wege bieten Wanderrouten für Jedermann. Teils entlang kleiner Siedlungen, teils durch einsame Gegenden. Immer umzingelt von exotischen Blumen…

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Man kann auf Madeira aber auch Berge erobern (okok, die Wege sind auch ausgebaut… – nix mit Entdecker-Thrill) und Wasserfälle erkunden. Im Norden liegen Lorbeerwälder (Madeira heißt übersetzt übrigens “Holz”). Die habe ich leider nicht gesehen. Aber Wandern war auch unser vordringliches Urlaubsziel. Durchs Grüne…

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Oder an der felsigen windumtosten Ostküste entlang…

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Oder eben doch einen Berg erklimmen?

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Nach der Wanderung dann einen frisch gepressten Fruchtsaft
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Oder das traditionelle Tropenpunsch-Getränk Poncha
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Dann ein leckeres Buffet (unser Hotel hatte hervorragendes Essen und auch als vegan Essende konnte ich mir da den Bauch vollschlagen).

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Mit einem Blick übers Meer klingen die Tage aus – Madeira… Eine Reise wert!

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Ein schönes Ziel für Wanderer, Nicht-Massen-Touristen und Menschen, die innerlich ein klitzekleines bisschen spießig sind…