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Donnerstag, 28. November 2013

Marketingtour 7 – Das Internet

Zu dieser Serie: Ich möchte Euch (zum Teil nachträglich) auf meine Jobsuche-Reise mitnehmen! Ich werde Teilaspekte der Chose beschreiben - wie die Reaktionen des Umfeldes | die Freuden eines Besuchs auf dem Arbeitsamt (oder wie auch immer das heute heißt) mit Euch teilen | Dinge vertexten wie Netzwerke, Stellenausschreibungen, Bewerbungen schreiben, Hoffnung, Unternehmen-Benehmen, Gedanken, Selbstwert, Zeitmanagement, Analyse, Zweifel, Vorstellungsgespräche, Reisestress, Entscheidungen, noch mehr Gedanken… Und ganz nebenher werden Ihr auch erfahren, wie meine Reise verlief. Wie sie ausging, ist ja inzwischen klar (siehe hier)...
Ich würde mir wünschen, dass auch Ihr Eure wilden Arbeits-Sachen einbringt. Seid mutig und berichtet mir (und damit einander) von Abenteuern, Zweifeln, Erfolgen, komischen Erlebnissen. Seid Ihr nun Angestellte, Chef, Selbständig oder wie auch immer Euer Arbeitsalltag aussieht... Her mit Euren Geschichten!!!
 
Nun also Teil 7 – Onlineaspekte des Bewerbens. Im letzten Teil ging es um all die lieben Menschen um mich herum und ihren Beitrag zu meiner Marketingtour. Dieses Mal berichte ich Euch meine Freuden im www…

Es gibt Mehreres, was mir zum Internet als Bewerber einfällt: zum einen Netzwerke wie Xing und LinkedIn, aber natürlich auch Jobbörsen und zu guter Letzt: Online-Formulare von (meist) großen Unternehmen.

Onlineformulare sind ein ganz besonderes Thema für mich. Viele Unternehmen möchten sich damit (und NUR sich – nicht dem Bewerber) Arbeit ersparen. Wie geht das? Die Kollegen aus HR (human resources - jahaaa, man lernt auch 'ne Menge Abkürzungen neben dem Bewerbungssprech) müssen sich nicht mehr jede Bewerbung angucken – das macht der Filter im System für sie. Da gibt es 2 Möglichkeiten.
Zum einen: der Filter liest aus vom Bewerber hochgeladenen Dokumenten die Kerndaten heraus und scannt diese auf die Erfordernisse der Stelle hin. Unglaublich sinnvolle Methode, narrensicher, fehlerarm, präzise – das war ein Scherz! Diese Methode ist der letzte Schrott. Zum einen, weil JEDE Firma andere Formate/Dokumentmengen/Datenmengen/… erlaubt, man also jedes Mal alle pdf neu arrangieren muss, komprimieren, zusammenlegen, zerpflücken, …
Zum anderen, weil die Datenextraktion aus pdf nunmal mangelhaft ist und daher die Filter wirklich schlecht sind. Beispiel: Ich wurde für eine Stelle abgelehnt, auf welche ich gut gepasst hätte. OK, zu diesem Zeitpunkt dachte ich noch, es gäbe wohl einfach bessere Kandidaten. Aber dann kamen die System-Nachrichten, welche mir aufgrund meiner Daten (hatten sie ja selbst herausgelesen und gefiltert) einen anderen Job anboten. Dieser erforderte zwingend 10 Jahre Berufserfahrung. Nur mal so am Rande: ich habe mein Studium vor 6 Jahren beendet… Ein Knaller-Filter!!! Damit war mir klar, dieses Unternehmen kann ich von meiner Liste streichen (denn mit dem Filter werden wir nie bei ein und der selben Stelle denken, ich sei geeignet) ODER ich versuche den Filter auszutricksen. Vielleicht unterschätze ich diese “Taktik” der Unternehmen aber auch und sie wollen so den Humor, Erfindergeist und die Hartnäckigkeit der Bewerber testen? Gnaaa, im Leben nicht. Es ist einfach nur ein schlechtes System.

Die andere Möglichkeit ist, seine Daten direkt einzutragen – da liest dann kein System aus Dokumenten. Diese Fehlerquelle fällt weg. Nur der Filter bleibt. Nun könnte man das ja gut finden, WENN man als Bewerber nicht bereits unzählige Stunden und Tage mit der Erstellung, Optimierung, Umstellung, Anpassung, Präsentation, … gesteckt hätte. Das kann man dabei komplett in die Tonne kloppen. Man trägt jeden Abschnitt seines Lebens einzeln ein. Natürlich will wieder jedes Unternehmen etwas anderes, hat eine andere Form des Formulars… Also bringt man (nachdem man für die Stelle ja bereits stundenlang ein maßgeschneidertes Anschreiben formuliert hat) noch ein paar Minuten (lach) damit zu… Dann die restlichen Dokumente hochladen. Fertig. Oder auch nicht, denn:

Weitere Probleme: die Dinger sind nicht mal mit jedem Browser kompatibel (glücklicherweise habe ich ja 3), mal stürzen sie ab (boar war ich wütend), speichern Dinge nicht richtig (boar war ich wütend), besitzen mal keine Korrektur-/Löschfunktionen (boar fand ich das lächerlich)…

Es ist ein einziges Ärgernis! Lösung für den geplagten Bewerber, dessen Fingernägel schon bis zum Handgelenk abgeknabbert sind: zuerst mal umschauen in dem System der Firma, dann Online-Bewerbung leer zwischenspeichern und dann erst alle Unterlagen fertig machen (inkl. Anschreiben). Dann wieder einloggen und alles hochladen/ausfüllen/abschicken. Und dann? Warten, welche Skurrilität das System einem diesmal ausspuckt…

Und nicht vergessen: auf jeden Fall eine Datei anlegen, in welcher man sich all die Login-Daten aufschreibt – jede Firma hat nämlich andere Passwort-Regeln und man hat nach einigen dieser Erfahrungen mind. 10 verschiedene Logins…

Liebe Unternehmen: SAP macht nicht alles leichter und umgehen muss man damit als Formular-Ersteller/Programmierer auch können!!!

Aber ich will Euch nicht verheimlichen, es gab auch gute online-Portale. Ach nein, Mehrzahl ist falsch – es gab genau eines.


Puh, jetzt habe ich mich aber in Rage geschrieben…

Noch kurz zu Xing und LinkedIn – es kann sich sehr lohnen, dort alles aktuell zu halten (inklusive der geliebten Formulierung “suche neue Herausforderungen”). Auch von dort können Angebote kommen – je nach Branche verläuft oft sogar ein Großteil der Suche dort. Mehr kann ich dazu allerdings nicht sagen - bei mir kamen alle headhunter erst, als ich schon wieder vom Markt war...

Nützlich finde ich aber, dass man dort Personen/Jobbezeichnungen suchen kann. Z.B. wenn man sich für eine Stelle interessiert oder ein Unternehmen oder oder oder. Ich gucke dann, ob es bereits Leute mit der Stellenbezeichnung gibt, welchen Lebensweg die bisher hatten (sprich, was haben die mitgebracht – sie wurden ja offensichtlich eingestellt). Oder wenn ich zu Vorstellungsgesprächen eingeladen bin und die Namen meiner Gesprächspartner kenne – dann versuche ich natürlich, mir von diesen vorher ein Bild zu machen (meins haben sie ja bereits, ist also nur fair).

Zu Jobbörsen muss ich wohl nicht viel schreiben, oder? Meine liebste ist jobvector. Aber das ist für  jede Branche anders. Und was man da alles für Stellenausschreibungs-Schrägheiten entdeckt? Darum geht's das nächste Mal.

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This part of my series "journey to a new job" is about networking and online forms that some companies use and which I hate (mostly). As the whole series: In German only – sorry.


Dienstag, 26. November 2013

Der UnterDerWoche-Cocktail die 14.–The DuringTheWeek-Cocktail No 14

GingerBeerGinger GingerBeersugar

Ich hatte ja schon von meinen Ginger Beer-Plänen berichtet – der Dark and Stormy verlangst danach. Und weil es mich immer mal wieder nach einem Dark and Stormy verlangt, muss Ginger Beer her…
Selbst schuld.

Also wie macht man das?
Diverse Internetseiten liefern Rezepte. Immer kommt Zucker, Ingwer und Wasser rein. Mal mit und mal ohne Hefe.
Da ich aus meinen Selbstmachversuchen mit Ginger Ale weiß, dass der Hefegeschmack nicht wieder raus geht und mich stört, probiere ich ein Rezept ohne Hefe.
Aber wieso mache ich überhaupt Ginger Beer und nehme nicht einfach Ginger Ale??? Ginger Ale ist ja quasi Ginger Beer und vor allem beim selbst machen kommen recht ähnliche Gebräue heraus. Aber Ginger Beer sollte schärfer schmecken  - mehr nach Ingwer und deutlich weniger süß. Spätestens in Cocktails wird es wichtig, welches der beiden Inger-Sprudel-Wässerchen man nimmt. Probiert es einfach aus – Ginger Beer ist der Knaller und durch Ginger Ale NICHT zu ersetzen!

Also, wie macht man das nun? Man braucht ja Kohlensäure – also muss was gären. Hefe am besten, aber ohne welche reinzutun… Man muss eine sogenannte Ginger Beer Plant erzeugen.
Habt Ihr ?????? vor Augen? Keine Sorge, gleich wird alles klar:

Ich teste das Rezept von Down to Earth.

Man nehme
1 Tasse Wasser
1 TL geriebenen Ingwer (mit Schale - es geht wohl auch getrockneter als Pulver) – ich nehme etwas mehr Ingwer als sie in Ihrem Rezept, ich will ja kein Ginger Ale machen…
1 TL Zucker


GingerBeerIngredients

Man gebe
alles in ein passendes Glas mit weitem Rand
rühre um

GingerBeerStarterMix

und dann?
dann lässt man es stehen!
Ja, einfach so!
Offen!
Mit einem Insektenschutz drüber (also z.B. einem Sieb). Denn: die Hefe, die man braucht, die schwirrt eh in der Küche herum oder sitzt vielleicht schon auf der Ingwerschale und wartet…

Die nächsten 7 Tage gibt man jeden Tag wie am Ansatztag 1 TL Ingwer und Zucker hinzu, rührt um und wartet, bis es gut blubbert. Was passiert da eigentlich? Die Hefe nimmt den Zucker und wandelt ihn um – in CO2. Hefe kann zwar auch noch Alkohol herstellen, aber das macht sie nur unter Luftausschluss. Mit Luft macht sie während sie sich munter teilt:
C12H22O11 (Das ist der Zucker) ----> x CO2 (Blubberbläschen)+ y H2O (Wasser)

Am 7. Tag soll man das Ganze dann filtrieren, das feste Zeug aufheben (das ist die lebende Ginger Beer Plant) und mit dem Flüssigen weiter fortfahren. Mehr dazu dann in einer Woche…


Hello Cocktail Lovers without a clue (like me)!

I told you about my love for Ginger Beer cocktails and to watch out for my Ginger Beer making. So – here it comes.

Using the recipe fom Down to Earth I don’t have to tell you the details – just have a look there…
I started using 1 cup water, 1 tablespoon freshly grated ginger and 1 tablespoon sugar.
Now I will add the same amount of sugar and ginger into this mix (kept in an airy condition) for the next seven days and wait for the yeast-magic to start…

Let’s hope I can continue next week!

Montag, 25. November 2013

Marketingtour 6 – kleine und große Motivationshilfen

Zu dieser Serie: Ich möchte Euch (zum Teil nachträglich) auf meine Jobsuche-Reise mitnehmen! Ich werde Teilaspekte der Chose beschreiben - wie die Reaktionen des Umfeldes | die Freuden eines Besuchs auf dem Arbeitsamt (oder wie auch immer das heute heißt) mit Euch teilen | Dinge vertexten wie Netzwerke, Stellenausschreibungen, Bewerbungen schreiben, Hoffnung, Unternehmen-Benehmen, Gedanken, Selbstwert, Zeitmanagement, Analyse, Zweifel, Vorstellungsgespräche, Reisestress, Entscheidungen, noch mehr Gedanken… Und ganz nebenher werden Ihr auch erfahren, wie meine Reise verlief. Wie sie ausging, ist ja inzwischen klar (siehe hier)...
 
Ich würde mir wünschen, dass auch Ihr Eure wilden Arbeits-Sachen einbringt. Seid mutig und berichtet mir (und damit einander) von Abenteuern, Zweifeln, Erfolgen, komischen Erlebnissen. Seid Ihr nun Angestellte, Chef, Selbständig oder wie auch immer Euer Arbeitsalltag aussieht... Her mit Euren Geschichten!!!
 
Nun also Teil 6 – meine Motivatoren während der fiesen Zeit der Suche. Im letzten Teil hatte ich ja meine Arbeitswegselbstfindung beleuchtet. In diesem Teil geht es um meine Eigenmotivation (und immense Schwierigkeiten damit…) und Motivation von außen.
 
Eigenmotivation. Das scheint so ein Ding mit Verfallsdatum zu sein… Anfangs – nach dem ersten Schock – war ich voll motiviert und wollte nichts anderes als loslegen.
 
Nach und nach merkte ich, dass:
1. Unternehmen sich Zeit lassen mit ihren Antworten
2. die Marktlage in meiner “Original”-Branche dieses Jahr mies ist
3. der Wechsel in eine “Nachbarbranche” sich zu einer immensen Herausforderung entwickelte (ich schrieb ja , dass ich mir mehrere Wege offenhalten wollte)
 
Also saß ich da – die Liste meiner verschickten Bewerbungen wurde länger und länger und erstmal passierte nichts.
Dann kamen die Absagen. Ja, Mehrzahl. Genauer: Vielzahl.
Also: zurück an den Schreibtisch und “was ändern”. Ziemlich diffus, denn ich bekam ja nie eine konkrete Antwort, was genau denn nun der Ablehnungsgrund war (welcher Bewerber auch immer irgendwann einmal einen Arbeitgeber an dieser Stelle des Bewerbungsverfahrens verklagt hatte: danke Du Idiot – jetzt bekommt niemand mehr Informationen…). Ich paddelte in der großen Suppe der möglichen Optimierungen und wurschtelte mich unwissend durch (also eine Suppe mit Würstchen).
Ob und was ich im Einzelnen falsch oder richtig gemacht habe, weiß ich bis heute nicht…
Immer wieder nacharbeiten und dann auf Antwort warten. Dieses passiv sein müssen aber trotzdem aktiv werden, diese Mischung aus Resignation und Aufraffen… puh. Da waren die Menschen um mich herum wichtiger als mir anfangs klar war.
 
Immer wieder spannend waren Gespräche mit ehemaligen Kollegen oder Bekannten/Freunden aus meinem Bereich. Leider schwang auch dort immer wieder “die Zeiten sind schlecht” mit und wir teilten unser Elend miteinander. Aber auch tolle Tipps zu Weiterbildungen und was sie überhaupt bringen (und wo man Zuschüsse herbekommt) bekam ich so. Ich konnte sogar neue Bekannte einreihen, die ich über dieses Thema fand. Die Geschichten ähnelten sich (sowohl die Branchen-spezifischen als auch die allgemeinen Bewerbungshistorien und –erfahrungen).
 
Mein Held hatte keine leichte Aufgabe, denn meine Bewerbungen gingen in die ganze Republik und auch die Schweiz und Österreich. Mich zu ermuntern und zu motivieren hieß für ihn auch immer, eine Fernbeziehung zu “forcieren”. Uns war klar, dass es nicht leicht wird, in der Nähe etwas zu finden und ich vielleicht weit weg ziehen werde (klar haben wir auch für diesen Fall Pläne gemacht, aber lieber wären wir ohne Fernbeziehung ausgekommen). Also hat er trotz Unsicherheit mitgefiebert – vor allem als dann irgendwann wirklich Bewegung in die Sache kam. Für mich war es schwer an eine Fernbeziehung zu denken und bei Bewerbungen weit weg motiviert zu bleiben, aber der Held war verständnis- und hoffnungsvoll – wir kriegen das hinkriegen, egal wie/wo/was….
 
Meine Familie zähl quasi als nicht-sachliche Unterstützung und Motivation. Sie war anfangs sehr geschockt. Hatte ich doch einen unbefristeten Arbeitsvertrag. Alle fühlten sich sicher und mich “in trockenen Tüchern”. Und dann? Dann stand ich im Regen und die Tücher waren wieder nass. Dann kam die klassische Reaktion meiner Familie: “Du schaffst das schon”. Es stimmt zwar – zumindest bisher habe ich alles hingekriegt – und diese Äußerung klingt nach viel Vertrauen. Sie steht auch für viel Vertrauen. Aber was dieser Satz noch auslöst, ist eine Art Einsamkeit. Denn wenn ich alles schaffe – warum sollte man mir dann zur Seite stehen? Im schlimmsten Fall führt so eine Art blindes Vertrauen zu “im Stich lassen” und “jeder ist auf sich gestellt”. Glücklicherweise ist meine Familie nicht so. Im Gegenteil – diese Art von Vertrauen hat mich seit jeher begleitet und mich auch lernen lassen, dass ich um Hilfe bitten muss, wenn ich allein nicht weiter komme. Und dann war (und ist) immer Hilfe da. Meine Familie ist vielleicht irre, aber großartig!
 
Meine beste Freundin kennt meine Branche recht gut und ist immer wieder mein Hauptadressat für Fragen und “alles ist doof”- oder “das glaubste nich”- oder “tadaaa”-Meldungen. Von ihr kamen auch die realistischsten Vorschläge, herausgesuchte Stellenausschreibungen und – dafür hat man ja Freunde – Ar***tritte. Alles wovor ich mich drücken will, hat sie im Blick und sie lässt mich nicht vom Haken. Keine Ausrede zieht bei ihr. Ich könnte sie dafür hauen UND knutschen!

Ihr seht, wie erwartet haben die Menschen um mich herum jeder ihren Beitrag geleistet, um mich bei der Stange zu halten und wieder in die Arbeitswelt zu katapultieren. Einige haben (um es mal drastisch auszudrücken) dafür einen hohen Preis bezahlt und mich hergeben müssen (siehe hier). Ich bin froh, dass ich mich immer auf sie verlassen kann und sie mich auch in Elend und fetten Motivationstiefs ertragen…

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Im nächsten Teil geht es um meine wunderbaren (und sooo motivierenden…) Erfahrungen on the internet.

This part of my series “journey to a new job” is about my beloved and how they helped me staying motivated during this unlucky phase. As the whole series: In German only – sorry.

Donnerstag, 21. November 2013

Marketingtour 5 – Was will eigentlich ICH?

Zu dieser Serie: Ich möchte Euch (zum Teil nachträglich) auf meine Jobsuche-Reise mitnehmen! Ich werde Teilaspekte der Chose beschreiben - wie die Reaktionen des Umfeldes | die Freuden eines Besuchs auf dem Arbeitsamt (oder wie auch immer das heute heißt) mit Euch teilen | Dinge vertexten wie Netzwerke, Stellenausschreibungen, Bewerbungen schreiben, Hoffnung, Unternehmen-Benehmen, Gedanken, Selbstwert, Zeitmanagement, Analyse, Zweifel, Vorstellungsgespräche, Reisestress, Entscheidungen, noch mehr Gedanken… Und ganz nebenher werden Ihr auch erfahren, wie meine Reise verlief. Wie sie ausging, ist ja inzwischen klar (siehe hier)...
Ich würde mir wünschen, dass auch Ihr Eure wilden Arbeits-Sachen einbringt. Seid mutig und berichtet mir (und damit einander) von Abenteuern, Zweifeln, Erfolgen, komischen Erlebnissen. Seid Ihr nun Angestellte, Chef, Selbständig oder wie auch immer Euer Arbeitsalltag aussieht... Her mit Euren Geschichten!!!
 
Nun also Teil 5 – Herausfinden, was ich will. Im letzten Teil ging es ja um Bewerbungssprech und dass ich versucht habe, die Wünsche der Unternehmen zu antizipieren. Aber was genau war eigentlich mit meinen Wünschen?

Als ich frisch arbeitslos wurde, gab es zum einen dieses Loch voller Unsicherheit und Nicht-Gewollt-Werden. Aber es gab auch eine Art Aufbruchstimmung in mir. Geht da noch mehr? Wohin soll meine Reise gehen?
Ich gebe zu - meine erste Reaktion war Panik. Also so richtig. Volle Lotte Panik. Und blinder Aktionismus, Erstmal was tun, bewerben. Bloß in diesen Zeiten nicht rumsitzen!!! Nachdem viele Bewerbungen und auch ein Vorstellungsgespräch erfolglos waren, brauchte ich anscheinend einen besseren Plan.

Meine vorherige Arbeit war vielfältig und bestand aus vielen ausbaubaren Teilen. Natürlich hätte ich auch nach der gleichen Job-Bezeichnung suchen können und "einfach” das Unternehmen wechseln (haha, einfach...). Aber irgendwie wollte ich das nicht wirklich. Ich wollte mich ein bisschen mehr auf einzelne Teile meiner Arbeit konzentrieren. Ich musste “nur” noch entscheiden, welchen Teil ich in den Fokus stellen will. Nicht dass das irgendetwas einfacher machte. Ich entschied mich (typisch ich) für den Teil, der wohl am schwierigsten zu erreichen wäre. Nicht WEIL es so schwierig wäre (ich bin eigentlich ein Schisser bei sowas), sondern weil ich es gerne tue und mir davon die größte Sicherheit (Schisser eben) und Entwicklungschancen erwarte. Ich bin ein Mensch auf welchen Sicherheit (vor allem finanzielle) sehr beruhigend wirkt (Ihr könnt Euch also vorstellen, wie super ich Arbeitslosigkeit die Suche nach neuen Herausforderungen fand). Also wollte ich mich in eine Richtung entwickeln, die später sowohl auf dem Lebenslauf gut aussieht, als auch genug Möglichkeiten zur Neu-Job-Findung bietet (man weiß ja nie).

Todesmutig habe ich in diese Richtung dann die meisten Bewerbungen verschickt. Aber auch meine anderen Bereiche habe ich genutzt – falls mein schwieriges Vorhaben nicht glückt – und mich also in verschiedene Richtungen orientiert. Da sie ja alle eine eierlegende Wollmilchsau suchen, passt es ja wieder... Ich denke auch nicht, dass Unternehmen glauben, man würde sich als Bewerber nicht mehrere Optionen offenhalten. Dafür sind die Zeiten einfach nicht sicher genug. Unternehmen, die so etwas denken oder gar erwarten, halte ich für altmodisch und unempathisch (aber wie bereits im letzten Teil besprochen: wer nur eine Arbeitsleistung statt einen Mitarbeiter sucht, hat vielleicht eh keinen Sinn dafür, was in dem Menschen vorgeht, der diese Leistung erbringen soll).

Als klar war, was ich am liebsten machen wollte, konnte ich auch gezielter als zuvor Stellen raussuchen. (Zu Stellenausschreibungen und dem Wunschkatalog der Unternehmen komme ich in einem der nächsten Teile noch…) Also legte ich mit frischem Mut erneut los (ich hatte ja bereits zuvor schon recht viele geschrieben).

Ich muss zugeben - während dieser unsäglichen Arbeitssuche mitten in einem Jahr, in welchem meine Industrie wenig Leute einstellt (eher entlässt) - brauchte ich immer wieder Neusortierung, Eigen- und Fremdermutigung, Motivationsquellen, …

Vor allem, weil mir schnell klar wurde – ich werde nur schwer in Hamburg bleiben können. Klar ginge es, wenn ich es um jeden Preis wollte. Aber ich bin Anfang 30 und nicht Ende 50 – ich will nicht um jeden Preis irgendeinen Job, von dem aus ich keine Chance mehr habe, sollte ich ihn verlieren. Ich will eine Arbeit, die ich gerne tue, die mich weiterbringt und die eine logische Konsequenz aus meinem bisherigen Lebenslauf darstellt (Studium > Promotion > Industrie > Kellnerin fällt zum Beispiel nicht in diese logische Kategorie…). Das bedeutete vielleicht, dass ich Hamburg den Rücken kehren muss. Freunden, meinem Helden, vielleicht dem ganzen Norden… Da brauchte ich vieeeeeel Motivationshilfe, um DAS anzugehen!

Wohin.jpgKirschrot_thumb[4]_thumb[3]
 
This part of my series "journey to a new job" is all about manager talk and wording as a job seeker. In German only – sorry.