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Donnerstag, 28. November 2013

Marketingtour 7 – Das Internet

Zu dieser Serie: Ich möchte Euch (zum Teil nachträglich) auf meine Jobsuche-Reise mitnehmen! Ich werde Teilaspekte der Chose beschreiben - wie die Reaktionen des Umfeldes | die Freuden eines Besuchs auf dem Arbeitsamt (oder wie auch immer das heute heißt) mit Euch teilen | Dinge vertexten wie Netzwerke, Stellenausschreibungen, Bewerbungen schreiben, Hoffnung, Unternehmen-Benehmen, Gedanken, Selbstwert, Zeitmanagement, Analyse, Zweifel, Vorstellungsgespräche, Reisestress, Entscheidungen, noch mehr Gedanken… Und ganz nebenher werden Ihr auch erfahren, wie meine Reise verlief. Wie sie ausging, ist ja inzwischen klar (siehe hier)...
Ich würde mir wünschen, dass auch Ihr Eure wilden Arbeits-Sachen einbringt. Seid mutig und berichtet mir (und damit einander) von Abenteuern, Zweifeln, Erfolgen, komischen Erlebnissen. Seid Ihr nun Angestellte, Chef, Selbständig oder wie auch immer Euer Arbeitsalltag aussieht... Her mit Euren Geschichten!!!
 
Nun also Teil 7 – Onlineaspekte des Bewerbens. Im letzten Teil ging es um all die lieben Menschen um mich herum und ihren Beitrag zu meiner Marketingtour. Dieses Mal berichte ich Euch meine Freuden im www…

Es gibt Mehreres, was mir zum Internet als Bewerber einfällt: zum einen Netzwerke wie Xing und LinkedIn, aber natürlich auch Jobbörsen und zu guter Letzt: Online-Formulare von (meist) großen Unternehmen.

Onlineformulare sind ein ganz besonderes Thema für mich. Viele Unternehmen möchten sich damit (und NUR sich – nicht dem Bewerber) Arbeit ersparen. Wie geht das? Die Kollegen aus HR (human resources - jahaaa, man lernt auch 'ne Menge Abkürzungen neben dem Bewerbungssprech) müssen sich nicht mehr jede Bewerbung angucken – das macht der Filter im System für sie. Da gibt es 2 Möglichkeiten.
Zum einen: der Filter liest aus vom Bewerber hochgeladenen Dokumenten die Kerndaten heraus und scannt diese auf die Erfordernisse der Stelle hin. Unglaublich sinnvolle Methode, narrensicher, fehlerarm, präzise – das war ein Scherz! Diese Methode ist der letzte Schrott. Zum einen, weil JEDE Firma andere Formate/Dokumentmengen/Datenmengen/… erlaubt, man also jedes Mal alle pdf neu arrangieren muss, komprimieren, zusammenlegen, zerpflücken, …
Zum anderen, weil die Datenextraktion aus pdf nunmal mangelhaft ist und daher die Filter wirklich schlecht sind. Beispiel: Ich wurde für eine Stelle abgelehnt, auf welche ich gut gepasst hätte. OK, zu diesem Zeitpunkt dachte ich noch, es gäbe wohl einfach bessere Kandidaten. Aber dann kamen die System-Nachrichten, welche mir aufgrund meiner Daten (hatten sie ja selbst herausgelesen und gefiltert) einen anderen Job anboten. Dieser erforderte zwingend 10 Jahre Berufserfahrung. Nur mal so am Rande: ich habe mein Studium vor 6 Jahren beendet… Ein Knaller-Filter!!! Damit war mir klar, dieses Unternehmen kann ich von meiner Liste streichen (denn mit dem Filter werden wir nie bei ein und der selben Stelle denken, ich sei geeignet) ODER ich versuche den Filter auszutricksen. Vielleicht unterschätze ich diese “Taktik” der Unternehmen aber auch und sie wollen so den Humor, Erfindergeist und die Hartnäckigkeit der Bewerber testen? Gnaaa, im Leben nicht. Es ist einfach nur ein schlechtes System.

Die andere Möglichkeit ist, seine Daten direkt einzutragen – da liest dann kein System aus Dokumenten. Diese Fehlerquelle fällt weg. Nur der Filter bleibt. Nun könnte man das ja gut finden, WENN man als Bewerber nicht bereits unzählige Stunden und Tage mit der Erstellung, Optimierung, Umstellung, Anpassung, Präsentation, … gesteckt hätte. Das kann man dabei komplett in die Tonne kloppen. Man trägt jeden Abschnitt seines Lebens einzeln ein. Natürlich will wieder jedes Unternehmen etwas anderes, hat eine andere Form des Formulars… Also bringt man (nachdem man für die Stelle ja bereits stundenlang ein maßgeschneidertes Anschreiben formuliert hat) noch ein paar Minuten (lach) damit zu… Dann die restlichen Dokumente hochladen. Fertig. Oder auch nicht, denn:

Weitere Probleme: die Dinger sind nicht mal mit jedem Browser kompatibel (glücklicherweise habe ich ja 3), mal stürzen sie ab (boar war ich wütend), speichern Dinge nicht richtig (boar war ich wütend), besitzen mal keine Korrektur-/Löschfunktionen (boar fand ich das lächerlich)…

Es ist ein einziges Ärgernis! Lösung für den geplagten Bewerber, dessen Fingernägel schon bis zum Handgelenk abgeknabbert sind: zuerst mal umschauen in dem System der Firma, dann Online-Bewerbung leer zwischenspeichern und dann erst alle Unterlagen fertig machen (inkl. Anschreiben). Dann wieder einloggen und alles hochladen/ausfüllen/abschicken. Und dann? Warten, welche Skurrilität das System einem diesmal ausspuckt…

Und nicht vergessen: auf jeden Fall eine Datei anlegen, in welcher man sich all die Login-Daten aufschreibt – jede Firma hat nämlich andere Passwort-Regeln und man hat nach einigen dieser Erfahrungen mind. 10 verschiedene Logins…

Liebe Unternehmen: SAP macht nicht alles leichter und umgehen muss man damit als Formular-Ersteller/Programmierer auch können!!!

Aber ich will Euch nicht verheimlichen, es gab auch gute online-Portale. Ach nein, Mehrzahl ist falsch – es gab genau eines.


Puh, jetzt habe ich mich aber in Rage geschrieben…

Noch kurz zu Xing und LinkedIn – es kann sich sehr lohnen, dort alles aktuell zu halten (inklusive der geliebten Formulierung “suche neue Herausforderungen”). Auch von dort können Angebote kommen – je nach Branche verläuft oft sogar ein Großteil der Suche dort. Mehr kann ich dazu allerdings nicht sagen - bei mir kamen alle headhunter erst, als ich schon wieder vom Markt war...

Nützlich finde ich aber, dass man dort Personen/Jobbezeichnungen suchen kann. Z.B. wenn man sich für eine Stelle interessiert oder ein Unternehmen oder oder oder. Ich gucke dann, ob es bereits Leute mit der Stellenbezeichnung gibt, welchen Lebensweg die bisher hatten (sprich, was haben die mitgebracht – sie wurden ja offensichtlich eingestellt). Oder wenn ich zu Vorstellungsgesprächen eingeladen bin und die Namen meiner Gesprächspartner kenne – dann versuche ich natürlich, mir von diesen vorher ein Bild zu machen (meins haben sie ja bereits, ist also nur fair).

Zu Jobbörsen muss ich wohl nicht viel schreiben, oder? Meine liebste ist jobvector. Aber das ist für  jede Branche anders. Und was man da alles für Stellenausschreibungs-Schrägheiten entdeckt? Darum geht's das nächste Mal.

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This part of my series "journey to a new job" is about networking and online forms that some companies use and which I hate (mostly). As the whole series: In German only – sorry.


Dienstag, 26. November 2013

Der UnterDerWoche-Cocktail die 14.–The DuringTheWeek-Cocktail No 14

GingerBeerGinger GingerBeersugar

Ich hatte ja schon von meinen Ginger Beer-Plänen berichtet – der Dark and Stormy verlangst danach. Und weil es mich immer mal wieder nach einem Dark and Stormy verlangt, muss Ginger Beer her…
Selbst schuld.

Also wie macht man das?
Diverse Internetseiten liefern Rezepte. Immer kommt Zucker, Ingwer und Wasser rein. Mal mit und mal ohne Hefe.
Da ich aus meinen Selbstmachversuchen mit Ginger Ale weiß, dass der Hefegeschmack nicht wieder raus geht und mich stört, probiere ich ein Rezept ohne Hefe.
Aber wieso mache ich überhaupt Ginger Beer und nehme nicht einfach Ginger Ale??? Ginger Ale ist ja quasi Ginger Beer und vor allem beim selbst machen kommen recht ähnliche Gebräue heraus. Aber Ginger Beer sollte schärfer schmecken  - mehr nach Ingwer und deutlich weniger süß. Spätestens in Cocktails wird es wichtig, welches der beiden Inger-Sprudel-Wässerchen man nimmt. Probiert es einfach aus – Ginger Beer ist der Knaller und durch Ginger Ale NICHT zu ersetzen!

Also, wie macht man das nun? Man braucht ja Kohlensäure – also muss was gären. Hefe am besten, aber ohne welche reinzutun… Man muss eine sogenannte Ginger Beer Plant erzeugen.
Habt Ihr ?????? vor Augen? Keine Sorge, gleich wird alles klar:

Ich teste das Rezept von Down to Earth.

Man nehme
1 Tasse Wasser
1 TL geriebenen Ingwer (mit Schale - es geht wohl auch getrockneter als Pulver) – ich nehme etwas mehr Ingwer als sie in Ihrem Rezept, ich will ja kein Ginger Ale machen…
1 TL Zucker


GingerBeerIngredients

Man gebe
alles in ein passendes Glas mit weitem Rand
rühre um

GingerBeerStarterMix

und dann?
dann lässt man es stehen!
Ja, einfach so!
Offen!
Mit einem Insektenschutz drüber (also z.B. einem Sieb). Denn: die Hefe, die man braucht, die schwirrt eh in der Küche herum oder sitzt vielleicht schon auf der Ingwerschale und wartet…

Die nächsten 7 Tage gibt man jeden Tag wie am Ansatztag 1 TL Ingwer und Zucker hinzu, rührt um und wartet, bis es gut blubbert. Was passiert da eigentlich? Die Hefe nimmt den Zucker und wandelt ihn um – in CO2. Hefe kann zwar auch noch Alkohol herstellen, aber das macht sie nur unter Luftausschluss. Mit Luft macht sie während sie sich munter teilt:
C12H22O11 (Das ist der Zucker) ----> x CO2 (Blubberbläschen)+ y H2O (Wasser)

Am 7. Tag soll man das Ganze dann filtrieren, das feste Zeug aufheben (das ist die lebende Ginger Beer Plant) und mit dem Flüssigen weiter fortfahren. Mehr dazu dann in einer Woche…


Hello Cocktail Lovers without a clue (like me)!

I told you about my love for Ginger Beer cocktails and to watch out for my Ginger Beer making. So – here it comes.

Using the recipe fom Down to Earth I don’t have to tell you the details – just have a look there…
I started using 1 cup water, 1 tablespoon freshly grated ginger and 1 tablespoon sugar.
Now I will add the same amount of sugar and ginger into this mix (kept in an airy condition) for the next seven days and wait for the yeast-magic to start…

Let’s hope I can continue next week!

Montag, 25. November 2013

Marketingtour 6 – kleine und große Motivationshilfen

Zu dieser Serie: Ich möchte Euch (zum Teil nachträglich) auf meine Jobsuche-Reise mitnehmen! Ich werde Teilaspekte der Chose beschreiben - wie die Reaktionen des Umfeldes | die Freuden eines Besuchs auf dem Arbeitsamt (oder wie auch immer das heute heißt) mit Euch teilen | Dinge vertexten wie Netzwerke, Stellenausschreibungen, Bewerbungen schreiben, Hoffnung, Unternehmen-Benehmen, Gedanken, Selbstwert, Zeitmanagement, Analyse, Zweifel, Vorstellungsgespräche, Reisestress, Entscheidungen, noch mehr Gedanken… Und ganz nebenher werden Ihr auch erfahren, wie meine Reise verlief. Wie sie ausging, ist ja inzwischen klar (siehe hier)...
 
Ich würde mir wünschen, dass auch Ihr Eure wilden Arbeits-Sachen einbringt. Seid mutig und berichtet mir (und damit einander) von Abenteuern, Zweifeln, Erfolgen, komischen Erlebnissen. Seid Ihr nun Angestellte, Chef, Selbständig oder wie auch immer Euer Arbeitsalltag aussieht... Her mit Euren Geschichten!!!
 
Nun also Teil 6 – meine Motivatoren während der fiesen Zeit der Suche. Im letzten Teil hatte ich ja meine Arbeitswegselbstfindung beleuchtet. In diesem Teil geht es um meine Eigenmotivation (und immense Schwierigkeiten damit…) und Motivation von außen.
 
Eigenmotivation. Das scheint so ein Ding mit Verfallsdatum zu sein… Anfangs – nach dem ersten Schock – war ich voll motiviert und wollte nichts anderes als loslegen.
 
Nach und nach merkte ich, dass:
1. Unternehmen sich Zeit lassen mit ihren Antworten
2. die Marktlage in meiner “Original”-Branche dieses Jahr mies ist
3. der Wechsel in eine “Nachbarbranche” sich zu einer immensen Herausforderung entwickelte (ich schrieb ja , dass ich mir mehrere Wege offenhalten wollte)
 
Also saß ich da – die Liste meiner verschickten Bewerbungen wurde länger und länger und erstmal passierte nichts.
Dann kamen die Absagen. Ja, Mehrzahl. Genauer: Vielzahl.
Also: zurück an den Schreibtisch und “was ändern”. Ziemlich diffus, denn ich bekam ja nie eine konkrete Antwort, was genau denn nun der Ablehnungsgrund war (welcher Bewerber auch immer irgendwann einmal einen Arbeitgeber an dieser Stelle des Bewerbungsverfahrens verklagt hatte: danke Du Idiot – jetzt bekommt niemand mehr Informationen…). Ich paddelte in der großen Suppe der möglichen Optimierungen und wurschtelte mich unwissend durch (also eine Suppe mit Würstchen).
Ob und was ich im Einzelnen falsch oder richtig gemacht habe, weiß ich bis heute nicht…
Immer wieder nacharbeiten und dann auf Antwort warten. Dieses passiv sein müssen aber trotzdem aktiv werden, diese Mischung aus Resignation und Aufraffen… puh. Da waren die Menschen um mich herum wichtiger als mir anfangs klar war.
 
Immer wieder spannend waren Gespräche mit ehemaligen Kollegen oder Bekannten/Freunden aus meinem Bereich. Leider schwang auch dort immer wieder “die Zeiten sind schlecht” mit und wir teilten unser Elend miteinander. Aber auch tolle Tipps zu Weiterbildungen und was sie überhaupt bringen (und wo man Zuschüsse herbekommt) bekam ich so. Ich konnte sogar neue Bekannte einreihen, die ich über dieses Thema fand. Die Geschichten ähnelten sich (sowohl die Branchen-spezifischen als auch die allgemeinen Bewerbungshistorien und –erfahrungen).
 
Mein Held hatte keine leichte Aufgabe, denn meine Bewerbungen gingen in die ganze Republik und auch die Schweiz und Österreich. Mich zu ermuntern und zu motivieren hieß für ihn auch immer, eine Fernbeziehung zu “forcieren”. Uns war klar, dass es nicht leicht wird, in der Nähe etwas zu finden und ich vielleicht weit weg ziehen werde (klar haben wir auch für diesen Fall Pläne gemacht, aber lieber wären wir ohne Fernbeziehung ausgekommen). Also hat er trotz Unsicherheit mitgefiebert – vor allem als dann irgendwann wirklich Bewegung in die Sache kam. Für mich war es schwer an eine Fernbeziehung zu denken und bei Bewerbungen weit weg motiviert zu bleiben, aber der Held war verständnis- und hoffnungsvoll – wir kriegen das hinkriegen, egal wie/wo/was….
 
Meine Familie zähl quasi als nicht-sachliche Unterstützung und Motivation. Sie war anfangs sehr geschockt. Hatte ich doch einen unbefristeten Arbeitsvertrag. Alle fühlten sich sicher und mich “in trockenen Tüchern”. Und dann? Dann stand ich im Regen und die Tücher waren wieder nass. Dann kam die klassische Reaktion meiner Familie: “Du schaffst das schon”. Es stimmt zwar – zumindest bisher habe ich alles hingekriegt – und diese Äußerung klingt nach viel Vertrauen. Sie steht auch für viel Vertrauen. Aber was dieser Satz noch auslöst, ist eine Art Einsamkeit. Denn wenn ich alles schaffe – warum sollte man mir dann zur Seite stehen? Im schlimmsten Fall führt so eine Art blindes Vertrauen zu “im Stich lassen” und “jeder ist auf sich gestellt”. Glücklicherweise ist meine Familie nicht so. Im Gegenteil – diese Art von Vertrauen hat mich seit jeher begleitet und mich auch lernen lassen, dass ich um Hilfe bitten muss, wenn ich allein nicht weiter komme. Und dann war (und ist) immer Hilfe da. Meine Familie ist vielleicht irre, aber großartig!
 
Meine beste Freundin kennt meine Branche recht gut und ist immer wieder mein Hauptadressat für Fragen und “alles ist doof”- oder “das glaubste nich”- oder “tadaaa”-Meldungen. Von ihr kamen auch die realistischsten Vorschläge, herausgesuchte Stellenausschreibungen und – dafür hat man ja Freunde – Ar***tritte. Alles wovor ich mich drücken will, hat sie im Blick und sie lässt mich nicht vom Haken. Keine Ausrede zieht bei ihr. Ich könnte sie dafür hauen UND knutschen!

Ihr seht, wie erwartet haben die Menschen um mich herum jeder ihren Beitrag geleistet, um mich bei der Stange zu halten und wieder in die Arbeitswelt zu katapultieren. Einige haben (um es mal drastisch auszudrücken) dafür einen hohen Preis bezahlt und mich hergeben müssen (siehe hier). Ich bin froh, dass ich mich immer auf sie verlassen kann und sie mich auch in Elend und fetten Motivationstiefs ertragen…

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Im nächsten Teil geht es um meine wunderbaren (und sooo motivierenden…) Erfahrungen on the internet.

This part of my series “journey to a new job” is about my beloved and how they helped me staying motivated during this unlucky phase. As the whole series: In German only – sorry.

Donnerstag, 21. November 2013

Marketingtour 5 – Was will eigentlich ICH?

Zu dieser Serie: Ich möchte Euch (zum Teil nachträglich) auf meine Jobsuche-Reise mitnehmen! Ich werde Teilaspekte der Chose beschreiben - wie die Reaktionen des Umfeldes | die Freuden eines Besuchs auf dem Arbeitsamt (oder wie auch immer das heute heißt) mit Euch teilen | Dinge vertexten wie Netzwerke, Stellenausschreibungen, Bewerbungen schreiben, Hoffnung, Unternehmen-Benehmen, Gedanken, Selbstwert, Zeitmanagement, Analyse, Zweifel, Vorstellungsgespräche, Reisestress, Entscheidungen, noch mehr Gedanken… Und ganz nebenher werden Ihr auch erfahren, wie meine Reise verlief. Wie sie ausging, ist ja inzwischen klar (siehe hier)...
Ich würde mir wünschen, dass auch Ihr Eure wilden Arbeits-Sachen einbringt. Seid mutig und berichtet mir (und damit einander) von Abenteuern, Zweifeln, Erfolgen, komischen Erlebnissen. Seid Ihr nun Angestellte, Chef, Selbständig oder wie auch immer Euer Arbeitsalltag aussieht... Her mit Euren Geschichten!!!
 
Nun also Teil 5 – Herausfinden, was ich will. Im letzten Teil ging es ja um Bewerbungssprech und dass ich versucht habe, die Wünsche der Unternehmen zu antizipieren. Aber was genau war eigentlich mit meinen Wünschen?

Als ich frisch arbeitslos wurde, gab es zum einen dieses Loch voller Unsicherheit und Nicht-Gewollt-Werden. Aber es gab auch eine Art Aufbruchstimmung in mir. Geht da noch mehr? Wohin soll meine Reise gehen?
Ich gebe zu - meine erste Reaktion war Panik. Also so richtig. Volle Lotte Panik. Und blinder Aktionismus, Erstmal was tun, bewerben. Bloß in diesen Zeiten nicht rumsitzen!!! Nachdem viele Bewerbungen und auch ein Vorstellungsgespräch erfolglos waren, brauchte ich anscheinend einen besseren Plan.

Meine vorherige Arbeit war vielfältig und bestand aus vielen ausbaubaren Teilen. Natürlich hätte ich auch nach der gleichen Job-Bezeichnung suchen können und "einfach” das Unternehmen wechseln (haha, einfach...). Aber irgendwie wollte ich das nicht wirklich. Ich wollte mich ein bisschen mehr auf einzelne Teile meiner Arbeit konzentrieren. Ich musste “nur” noch entscheiden, welchen Teil ich in den Fokus stellen will. Nicht dass das irgendetwas einfacher machte. Ich entschied mich (typisch ich) für den Teil, der wohl am schwierigsten zu erreichen wäre. Nicht WEIL es so schwierig wäre (ich bin eigentlich ein Schisser bei sowas), sondern weil ich es gerne tue und mir davon die größte Sicherheit (Schisser eben) und Entwicklungschancen erwarte. Ich bin ein Mensch auf welchen Sicherheit (vor allem finanzielle) sehr beruhigend wirkt (Ihr könnt Euch also vorstellen, wie super ich Arbeitslosigkeit die Suche nach neuen Herausforderungen fand). Also wollte ich mich in eine Richtung entwickeln, die später sowohl auf dem Lebenslauf gut aussieht, als auch genug Möglichkeiten zur Neu-Job-Findung bietet (man weiß ja nie).

Todesmutig habe ich in diese Richtung dann die meisten Bewerbungen verschickt. Aber auch meine anderen Bereiche habe ich genutzt – falls mein schwieriges Vorhaben nicht glückt – und mich also in verschiedene Richtungen orientiert. Da sie ja alle eine eierlegende Wollmilchsau suchen, passt es ja wieder... Ich denke auch nicht, dass Unternehmen glauben, man würde sich als Bewerber nicht mehrere Optionen offenhalten. Dafür sind die Zeiten einfach nicht sicher genug. Unternehmen, die so etwas denken oder gar erwarten, halte ich für altmodisch und unempathisch (aber wie bereits im letzten Teil besprochen: wer nur eine Arbeitsleistung statt einen Mitarbeiter sucht, hat vielleicht eh keinen Sinn dafür, was in dem Menschen vorgeht, der diese Leistung erbringen soll).

Als klar war, was ich am liebsten machen wollte, konnte ich auch gezielter als zuvor Stellen raussuchen. (Zu Stellenausschreibungen und dem Wunschkatalog der Unternehmen komme ich in einem der nächsten Teile noch…) Also legte ich mit frischem Mut erneut los (ich hatte ja bereits zuvor schon recht viele geschrieben).

Ich muss zugeben - während dieser unsäglichen Arbeitssuche mitten in einem Jahr, in welchem meine Industrie wenig Leute einstellt (eher entlässt) - brauchte ich immer wieder Neusortierung, Eigen- und Fremdermutigung, Motivationsquellen, …

Vor allem, weil mir schnell klar wurde – ich werde nur schwer in Hamburg bleiben können. Klar ginge es, wenn ich es um jeden Preis wollte. Aber ich bin Anfang 30 und nicht Ende 50 – ich will nicht um jeden Preis irgendeinen Job, von dem aus ich keine Chance mehr habe, sollte ich ihn verlieren. Ich will eine Arbeit, die ich gerne tue, die mich weiterbringt und die eine logische Konsequenz aus meinem bisherigen Lebenslauf darstellt (Studium > Promotion > Industrie > Kellnerin fällt zum Beispiel nicht in diese logische Kategorie…). Das bedeutete vielleicht, dass ich Hamburg den Rücken kehren muss. Freunden, meinem Helden, vielleicht dem ganzen Norden… Da brauchte ich vieeeeeel Motivationshilfe, um DAS anzugehen!

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This part of my series "journey to a new job" is all about manager talk and wording as a job seeker. In German only – sorry.


Dienstag, 19. November 2013

Der UnterDerWoche-Cocktail die 13.–The DuringTheWeek-Cocktail No 13

Heute der (vorerst) letzte Deck8-Beitrag der Dienstagsreihe. Heute geht es um den Whiskey Sour! Ein oft unterschätzter wundervoller Klassiker, der sich eigentlich zu jedermanns Liebling machen lässt, denn: man kann nicht nur den Whiskey variieren bis einem schwindlig wird, sondern auch ganz verschiedenen Varianten der Zubereitung austesten!

Superklassisch ist: Whiskey | frischer Zitronensaft | Barsirup und/oder Puderzucker – so macht der Whiskey Sour meinen Helden glücklich.

Und dann?

Dann gibt es zum Beispiel Liebhaber der Variation mit Eiweiß (Boston Sour)– diese haben wir diesmal im Deck8 getestet. Ein völlig anderer Drink! Nur durch das Eiweiß!

Es gibt aber auch noch:

Den Fancy Sour (mit Orangenlikör),

den New York Sour (am Ende noch Rotwein oben drauf ins Glas geben – diese Variante gibt es auch mit oder ohne Eiweiß),

den Double Standard Sour (mit Whiskey, Gin und einem dash Grenadinesirup),

den Park Lane (mit Whiskey und Sloe Gin),

undundund – hier ist noch lange nicht Schluss…

Also: welcher Whiskey Sour ist denn Euer Liebling?


 
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This is the  last Tuesday's Deck8-derived post about Cocktails – the next ones will be made by me again. Today it's about the Whiskey Sour! An often underestimated but wonderful classic that really does make everyone's favorite because: one cannot only vary the whiskey, but also try out all different types of preparation!

Classic is : whiskey | fresh lemon juice | simple syrup and/or icing sugar – that’s the whiskey sour which makes my hero happy.

And then what? Then there is the variation with ess white (Boston Sour) - this time we have tested that in Deck8. A completely different drink! Only due to the egg white!

But there are also:

The Fancy Sour (with orange liqueur).

the New York Sour (add red wine in the glass at the end  - this variantion is also available with or without egg white),

the Double Standard Sour (with whiskey, gin and a dash grenadine syrup),

the Park Lane (with whiskey and sloe gin),

and so on - this is not the end yet ...


So: which one’s yours?

Montag, 18. November 2013

Marketingtour 4 – Nennen Sie es doch nicht “bewerben”…

Zu dieser Serie: Ich möchte Euch (zum Teil nachträglich) auf meine Jobsuche-Reise mitnehmen! Ich werde Teilaspekte der Chose beschreiben - wie die Reaktionen des Umfeldes | die Freuden eines Besuchs auf dem Arbeitsamt (oder wie auch immer das heute heißt) mit Euch teilen | Dinge vertexten wie Netzwerke, Stellenausschreibungen, Bewerbungen schreiben, Hoffnung, Unternehmen-Benehmen, Gedanken, Selbstwert, Zeitmanagement, Analyse, Zweifel, Vorstellungsgespräche, Reisestress, Entscheidungen, noch mehr Gedanken… Und ganz nebenher werden Ihr auch erfahren, wie meine Reise verlief. Wie sie ausging, ist ja inzwischen klar (siehe hier)...
Ich würde mir wünschen, dass auch Ihr Eure wilden Arbeits-Sachen einbringt. Seid mutig und berichtet mir (und damit einander) von Abenteuern, Zweifeln, Erfolgen, komischen Erlebnissen. Seid Ihr nun Angestellte, Chef, Selbständig oder wie auch immer Euer Arbeitsalltag aussieht... Her mit Euren Geschichten!!!

Nun also Teil 4 – Bewerbungssprech. Im letzten Teil ging es ja um die Schrullen des Bewerbertrainings – zumindest des von der Agentur für Arbeit vermittelten…. Nachdem ich dabei viel (*hust*) gelernt hatte, stürzte ich mich wieder ins Bewerbungen Schreiben.

Ich bin niemand, der Standard-Bewerbungen schreibt und dann nur den Unternehmensnamen ändert. Klar kommt das mal vor – bei Jobs, die sich stark ähneln – aber es ist die Ausnahme. Bei interessanten Stellenausschreibungen recherchiere ich viel und schustere die Bewerbung zu. Das braucht Zeit und viel Kreativität. Und es saugt einem die Ideen aus... Also habe ich mich auch im www informiert. Versuchte Anregungen zu finden, Satzbeispiele, Formulierungen, Tipps und Tricks einfach. Und auf was trifft man da?

Auf eine eigene Welt mit eigener Sprache. Diese Formulierungen kenne ich von Außendienstmitarbeitern, von Sales-Managern. Es ist ein Verkaufen und Anpreisen was dort den Bewerbern empfohlen wird. Nicht bewerben, WERBEN. Man bietet etwas an (ich korrigiere augenwischend in Bewerbungssprech-Stil: Man bietet natürlich jemanden an) an! Spannend ist, dass viele Personaler das tatsächlich genau SO sehen – etwas! Sie suchen eine Arbeitsleistung und man selbst ist deren Anbieter… Erinnert das noch jemanden an einen Puff? Wie kommt dann der gemeine Arbeitnehmer darauf, dass man als Mensch gesucht wird? Vielleicht weil man neben der harten Arbeitserfahrung auch Softskills mitbringen mussdarf? Das beste daran ist, dass einem im gleichen Atemzug immer wieder "Authentizität" schriftlich entgegen gebrüllt wird. Also: verkaufen der eigenen suuuperjungen dynamischen Person als Nicht-Person bestehend aus 30 Jahren Berufserfahrung, unglauuuublichen Softskills und DAS dann auch noch als authentisch verkaufen??? Na prost Mahlzeit!

Nunja. Zumindest ist das Internet mit mir einer Meinung: ich als Bewerber muss erahnen, was der potentielle Arbeitgeber sucht/braucht. Daraufhin sollte man seine Talenteliste zurechtschnitzen. Je nach Stelle einen passenden Ausschnitt präsentieren. Manche Worte quälen sich beim Formulieren des Anschreibens förmlich auf`s Papier “Herausforderung”, “erfolgreich”, “effizient”, “teamfähig” (das habe ich immer versucht zu vermeiden - also nicht die Teams, das Wort!), “eigenständig”, … Dazwischen tummeln sich meine Erfahrungen und Talente – immer brav mit Beispielen. Das alles geschmeidig in Sätze kleiden, in flüssig zu lesende Texte packen, sachlich aber charmant und auch noch auf eine Seite passend – hach wie schön! Nee, nicht wirklich… Aber was muss… Und mit der Zeit bilden sich Sätze, mit denen ich sogar fast leben kann. Und nebenbei lerne ich auch noch diese komische Sprache:

Bewerbungssprech vs. Normalodeutsch – ein Ausschnitt:
Anmerkung der Bloggerin: Sprache wird von Unternehmen UND Bewerbern genutzt...

Ich suche neue Herausforderungen steht ungefähr für: gebt mir Arbeit!!!
Spannende Tätigkeit steht ungefähr für: unsicher, anstrengend, keine Ahnung, nervig.
Abwechslungsreich steht ungefähr für: keiner hat einen Plan.
Flexibel steht ungefähr für: der Bewerber sollte für alles offen sein – wir sind`s nicht.
International steht ungefähr für: wir haben da noch so Außenstellen, aber eigentlich sind es nur wir 4.
Junges dynamisches Team steht für: hier ist voll der hohe Durchsatz - keiner will bleiben.
Bewerben Sie sich gleich online steht für: der Link funktioniert eh nicht.

Zusammen mit meinem Bewerbungssprech-Wortschatz und den Sätzen in meinen Bewerbungen wächst unerwartet auch mein "Verständnis" für mich selbst. Also nicht in meditativem Coaching-Sinne. Nein, ich merke, als welche Person ich mich präsentieren kann, ohne dass sich meine Fußnägel aufrollen. Welche meiner Talente ich bewerben will und wobei ich mich trotz Bewerbungssprech noch wohlfühle. Ich lasse Arbeitsalltagssituationen vor meinem geistigen Auge vorbeiziehen um zu verstehen, was mich ausmacht, was mir wichtig ist. Daher geht es im nächsten Teil um meine eigenen Wünsche...

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Samstag, 16. November 2013

Umgezogen 2 – die Wohnung…

Meine neue Wohnung ist eine echte Herausforderung.
Zum einen baulich – ich habe ein riesen Wohnzimmer mit 4 Fenstern und einer grooooßen Innenwand, ein Schlauchbad, eine Küche mit viel Platz und Potential (aber eben nur Potential – noch ist sie ein Elend), ein Mini-Schlafzimmer mit Kleiderkammer dran (so “groß” wie ein Mini-WC) und ein Gästezimmer.
Meine Wohnfläche hat sich sehr vergrößert (von geschätzt knapp 45 auf über 70 qm) und Ihr könnt Euch vorstellen: ich habe zu viele Ideen für meine neuen Räume, kann mich nicht entscheiden, wo das Sofa stehen soll, die Hausbar hinkommt, ob ich ein 2. Sofa kaufen möchte oder eher eine Chaise Lounge, wie ich endlich meinen ollen IKEA-Schreibtisch ersetze (und wo der stehen soll), welche Wand welche Farbe bekommt, undundund

Dazu kommen die Herausforderungen in Form von *räusper* nennen wir es mal “Mietspuren”, die eine Wohnung nun einmal über die Jahre abbekommt. Vor mir hat eine Familie hier gelebt und ich warne hiermit ausdrücklich: eine Schicht Alpina reicht nicht, um Kugelschreiber abzudecken!
Streichen ist ja noch normal, wenn man in eine Wohnung einzieht, aber dieses Geputze!!! Bis alles nach den eigenen Wohnungs”düften” riecht…
Die Küche (wenigstens ist eine DRIN) ist in einem benutzbaren Zustand, aber meine Augen schmerzen bei jedem Blick. Sie braucht dringend ein Makeover (bis ich jemals Geld für eine Einbauküche ausgebe, muss viel passieren).
Es gibt keine Arbeitsfläche, alles scheinen Baumarkt-Einzelschränke mit “Deckel”. Die Grenzflächen sind alle aufgequollen und müssen erneuert/vollausgebessert werden.
Der Kühlschrank-Schrank steht unglaublich ungünstig und “frei” herum – das muss auch noch weg…
Der Fliesenspiegel ist ok, aber die Fugen waren mal weiß und ohne Klebestreifen – Teile habe ich bereits wieder in eben diesen Zustand versetzt, aber es ist keine schöne Arbeit…
Überhaupt: Klebestreifen!!! In der ganzen Wohnung überall Reste! An Türen, Fenstern, Fensterrahmen, Fliesen, Armaturen, … Es geht teilweise nicht einmal mit Lösungsmitteln ab!!!
Siehe unten: liebevolle Details der gesammelten Vormieter in der Küche…
1 Klebestreifen + Fugen
2 wundervolle Tütensammler (festGEKLEBT!!!)
3 Putzerfolge am Fliesenspiegel (links geschrubbt rechts Originalzustand)
4 kreative Hängemöglichkeiten-Anbaute aus Restholz und vielen Schrauben…
5 Liebevoll verdeckt angebrachtes Zusatzlicht
(2|4 und 5 sind bereits weg – jippi!)

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Auch das Badezimmer wartete mit Details, die nicht so ganz zu mir passen oder für meinen (hoffentlich appetitlichen) Alltag nicht bleiben dürfen:
1 und 2 Klebehaken
3 Algen in der Toilette (jahaaaa, sowas zeige ich hier… ich bin verzweifelt…)
4 Ein alter brüchiger Duschkopf mit Sicker-Strahl
3 Kreative Duschvorhang- und Lampenbefestigung (mehr Tape!!! Auf jeden Fall mehr Tape – es kann ja nicht immer alles mit Klebestreifen gehen)
5 Window Colour – ohne Worte
6 Ekelrand mit Ekel-Seifenschale (die nicht abgeht!!! Hilfe!!!)

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Ihr seht: es ist viel zu tun und ich werde berichten…
Schon Vorschläge? Vor allem für die Küche (hier noch voll im Umzugschaos)…

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I moved! As you can see in the images of the kitchen and bathroom the apartment needs a lot of love and time …
I’m full of ideas but at first I’m scrubbing my way through the rooms with bleach, acid and other nasty stuff.
The kitchen needs fresh countertops, colour on the fronts, new… newnewnew everything. It will be a DIY-overkill!!!
Any ideas???

Donnerstag, 14. November 2013

Marketingtour 3 – Bewerbertraining

Zu dieser Serie: Ich möchte Euch (zum Teil nachträglich) auf meine Jobsuche-Reise mitnehmen! Ich werde Teilaspekte der Chose beschreiben - wie die Reaktionen des Umfeldes | die Freuden eines Besuchs auf dem Arbeitsamt (oder wie auch immer das heute heißt) mit Euch teilen | Dinge vertexten wie Netzwerke, Stellenausschreibungen, Bewerbungen schreiben, Hoffnung, Unternehmen-Benehmen, Gedanken, Selbstwert, Zeitmanagement, Analyse, Zweifel, Vorstellungsgespräche, Reisestress, Entscheidungen, noch mehr Gedanken… Und ganz nebenher werden Ihr auch erfahren, wie meine Reise verlief. Wie sie ausging, ist ja inzwischen klar (siehe hier)...
Ich würde mir wünschen, dass auch Ihr Eure wilden Arbeits-Sachen einbringt. Seid mutig und berichtet mir (und damit einander) von Abenteuern, Zweifeln, Erfolgen, komischen Erlebnissen. Seid Ihr nun Angestellte, Chef, Selbständig oder wie auch immer Euer Arbeitsalltag aussieht... Her mit Euren Geschichten!!!

Nach meinen Erfahrungen mit der Agentur für Arbeit im letzten Teil, nun also Teil 3 – Bewerbertraining. Vermittelt durch die Agentur für Arbeit. Ich dachte: eigentlich klingt das nicht wie etwas das ich tun muss, aber guckste mal was man dort vermittelt. Vielleicht habe ich ja aktuelle Bewerbungstrends verschlafen oder mache was falsch?
Boar ey - ich bin sooo genervt von diesen weiblichen “vielleicht liegt der Fehler ja bei mir”-Automatismen und wenn ich sie dann auch noch bei mir entdecke… aaaaarrrg! Aber das ist ein anderes Thema...

Also mit meinen weiblichen Automatismen im Gepäck nichts wie hin.
Zwei Tage soll es gehen. Ich finde mich in einem Raum mit ca. 15 Anderen wieder – vom Dachdecker über Langzeitarbeitslose und Studenten bis zum Elektronik-Spezialisten. Allgemeine Hilflosigkeit angesichts der Riesenhürde “Selbstmarketing” (beim Bewerbertraining nennt man das aber glücklicherweise noch Bewerbung und hält nix von dem Managersprech-Quark. Danke!). Die Studenten quatschen einfach rein und wollen doch tatsächlich Nützliches aus diesem Training mitnehmen (das konnte doch keiner ahnen – die haben ja konkrete Fragen und fragen auch so lange, bis die Antwort kommt. Antworten hat aber keiner vorbereitet…. Scheiß Studenten…). Die länger Arbeitslosensuchenden wirken resigniert und wollen es eigentlich nur hinter sich bringen. Am “spannendsten” sind für mich die Menschen, welche lange gearbeitet haben und nun plötzlich auf dem modernen Arbeitsmarkt klarkommen müssen (isch sach doch, die Zeiten werden unsicherer – also eigentlich werden nur die Arbeitgeber unsicherer, alles andere bleibt). Sie haben olle Fotos und keine Ahnung, wie man Mappen macht - wen wunderts, hatten sie doch gehofft, Ihr Arbeitgeber wäre so loyal wie sie. Leider ist das Bewerbertraining auch für sie keine wirkliche Hilfe – auch für sie finden sich eher formale als inhaltliche Antworten:

Die Trainerin erklärt, dass man keine privaten Fotos für Bewerbungen nehmen soll, dass man sich ordentlich anziehen soll, wie man die Jobbörse der Agentur nutzt, welche Formalien für den Lebenslauf gelten,… Dann sehen wir unsere eigenen Online-Profile durch und sollen Änderungswünsche anmelden (der eigene Sachbearbeiter trägt alle Informationen in die Onlinebörse ein – man selbst kann da nichts verändern). Hierbei bekomme ich einen Lachanfall – ich habe angeblich Essays entwickelt. Ich verschenke ein E, kaufe ein A und löse: Assays. Wikipedia hat da auch eine nette Information zu, lieber Sachbearbeiter (ich schrieb ja im letzten Teil schon von den Tücken der Akademiker-Vermittlung…).

Als sich der Lachanfall legt, fragen die Studenten schon wieder reelle Dinge zu Stellenausschreibungs-Deutsch und Anschreiben-Sätzen (“ja was heißt das denn”, “ja wie genau denn”, “ja geben Sie doch mal ein Beispiel”, “wie schreibe ich das denn”). Die Trainerin druckst rum… Ich kann den Frust auf beiden Seiten förmlich riechen.

Zum Abschluss gucken wir mit der Trainerin eines unserer eigenen Anschreiben durch. Sie und Ihr Assistent sind sich einig – ich mache viel zu viel Werbung für mich selbst und schreibe ja auch so vieles rein, was ich gemacht habe und kann – will wohl in der richtigen Welt draußen keiner wissen - aha… Na, da hab ich doch was gelernt und war nicht umsonst hier. Also meine neue Art des Anschreibens: die Firma loben und sagen, dass und warum ich da arbeiten will.

Neeeeeeeeeeee – war nur ein Scherz!

Wenn ich ein Personaler wäre, was will ich dann über den Bewerber wissen? Dass er mein Unternehmen supi findet? Und dass er bei mir arbeiten will? Mensch, das kann ich mir doch schon ableiten, weil ich eine BEWERBUNG vor mir liegen habe! Was ich als Personaler aber wissen muss ist: warum soll ich den einladen? Was kann er? Warum darf ich mir den nicht entgehen lassen?
Ich geb's zu - dieses für sich selbst werben, das ist echt widerlich. Nicht weil ich mich selbst doof finde. Aber so schriftlich zu formulieren, warum ich toll bin (und ja auch alles gleich brav mit Beispielen aus meinen bisherigen Arbeiten zu belegen) - das ist superkomisch und ungewohnt und ich gerate leicht ins Labern. Dabei habe ich ja nur eine Seite Platz... Und oft weiß ich nicht einmal genau, was die Firma mit der ausgeschriebenen Stelle vorhat... Schlauer bin ich nach dem Training in jedem Fall nicht. Bewerberdeutsch - auch so ein Elend! Dazu mehr im nächsten Teil.

Aber: ich habe ein bisschen meiner eigenen Erfahrung an die Studenten beim Bewerbertraining weitergeben können (ich Omma ich) und einen Heidenrespekt vor den Menschen gewonnen, die nach Jahren/Jahrzehnten solider harter Arbeit auf diesem heutigen Arbeitsmarkt gestrandet sind. Denen würde ich gerne helfen – die Trainerin ist ja nur 2 Tage für sie da, und dann??? Dann geht es ihnen wie mir – heim und schreiben. Und hoffen… 

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This part of my series "journey to a new job" is all about my experience with a training für application techniques. In German only – sorry.

Mittwoch, 13. November 2013

Umgezogen 1 – die Emotionen

Wie sich bereits in meiner Marketingtour angedeutet hat, stecke ich zur Zeit in großen Veränderungen. Wollt Ihr mehr darüber wissen, wie das alles kam? Dann heißt es leider erst einmal: in Geduld üben und die Marketingtour zu Ende lesen (einige Teile kommen noch).
Aber ein Ergebnis meiner Marketingtour ist mein Umzug. Umziehen ist immer mehr als einfach nur den Wohnort wechseln. Es bedeutet auch oft, Verwurzelungen hinter sich zu lassen. Geliebtes, Geliebte – weiter weg. In meinem Fall viel weiter weg!
Ich habe Hamburg ade gesagt, mich von Freunden verabschiedet, Kiel einen Abschiedsbesuch abgestattet und mit meinem Helden ein ganzes Wochenende verbracht bevor ich von dannen zog.

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Diese Entscheidung war zum einen leicht weil notwendig und zum anderen unendlich schwer und fast unmöglich.
14 Jahre habe ich im Norden gelebt und mein “Moin” ist fester Bestandteil meiner selbst geworden (genauso wie “schnacken” und anderes Wortgut). Ich vergöttere Fischbrötchen und das Meer, sogar den Wind werde ich vermissen. Und den Dieselduft an der Elbe. Und Hamburg mit all seinen Möglichkeiten. Nicht vermissen werde ich die Mieten und die Hunde-Hinterlassenschaften…
Aber: Freunde zurücklassen ist der Horror. Und dann auch noch meinen Helden!!! Der bleibt nämlich (vorerst) im Norden. Ich habe eher unschöne Fernbeziehungserfahrungen gemacht und bin daher weniger ein Freund dieser modernen Pflicht-Form von Beziehungen. Aber WENN es schaffbar ist, dann mit meinem Helden! Ich habe während der Abschiedsphase (und auch danach) viel geheult,  vermisse ihn sehr andauernd und freue mich schon jetzt wie ein Schnitzel auf seinen ersten Besuch bei mir!!
Ohje, jetzt hab ich glatt auf meine Tastatur geheult…
Mein Plan ist natürlich, irgendwann mit dem Helden zusammenzuleben und sich wegen Zahnpastatuben und Küchenschwämmen zu streiten. Aber in diesen romantischen Plan mischen sich unromantische Gefühle: Wenn ich mir vorstelle, dass der Held vielleicht zu mir ziehen wird, also ich in diesem Fall quasi bestimme, wo er lebt, wird mir ganz übel. Ich fühle mich dann auch ein bisschen verantwortlich dafür, dass es ihm gut geht. Total sinnfrei! Er ist ein erwachsener Mann und dass es ihm gut geht, dafür kann er allein sorgen.
Wie machen das denn all die (vorwiegend) Männer, deren ganze Familie ihnen berufsbedingt durch die Republik hinterherzieht? Zum Teil mehrfach oder auch ins Ausland… Haben die auch dauernd Gewissensbisse? Ich habe versucht, das zu ergooglen
NICHTS
Keine Beiträge von gramgeplagten Männern, die ihre Schulkinder nicht entwurzeln wollen oder ihrer Frau die Freunde nehmen!
Hab ich also eine Macke? Bin ich zu verantwortungsbewusst? Oder feige? Das muss ich wohl noch klären bevor wir uns wegen Zahnpastatuben und Küchenschwämmen streiten können…

Wie ist das denn bei Euch? Führt Ihr eine Fernbeziehung? Wochenendbeziehung? Oder habt Ihr das bereits hinter Euch und Eure bessere Hälfte schnarcht jede Nacht neben Euch?

Dienstag, 12. November 2013

Der UnterDerWoche-Cocktail die 12.–The DuringTheWeek-Cocktail No 12

Und wie versprochen – diesen Dienstag wieder ein Deck 8 Experiment.
Obwohl – ich gebs zu, es WAR gar kein Experiment. Also dieses Mal nicht. Aber ENTDECKT habe ich diesen Drink in eben jener Bar – meinem geliebten Deck 8.

Der Dark and Stormy

Gemacht aus braunem Rum, Limette, Angostura, Gurke und Ginger Beer. Ginger Beer  - Also Ingwerbier – ist auch so ein Thema, von dem ich eigentlich KEINE Ahnung habe. Nur aus Liebe zu Ginger Ale hatte mich Ginger Beer interessiert.
Ginger Beer ist heutzutage kein Bier mehr – Prohibition sei dank... Es ist GingerGingerGinger Ale – sprich: einfach mehr Ingwer drin. Dank Deck8 und der Boilerman Bar (meiner Zweitlieblingsbar) habe ich inzwischen so viele Cocktails mit GingerBeer getrunken und geliebt, dass ich mehr will! Leider ist die Verfügbarkeit von Ingwerbier in Deutschland eine Katastrophe. Eines meiner nächsten Experimente wird daher die Eigenproduktion von Ingwerbier sein!!! Ihr dürft gespannt sein (ich auch).

Der Dark and Stormy ist unglaublich lecker – nee also wirklich. WENN man sich mal einen neuen Cocktail trauen will und Ginger Ale mag: that’s it! Er ist süß, rund durch den Rum, scharf durch das Ginger Beer, und irgendwie warm und erfrischend zugleich. Für alle Jahreszeiten geeignet. Und nicht vergessen: die Gurke mitessen – sie prickelt (kein Witz)…

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Today a cocktail made in the Deck8 in Kiel (Germany) again.

This time: the Dark and Stormy

Made with brown rum, Lime, Angostura bitters, Cucumber and Ginger Beer. Ginger Beer is not very popular in Germany and I only got interested in it (and Cocktails made with it) because I love Ginger Ale.
Thanks to prohibition Ginger BEER is without alcohol mostly. And thanks to my beloved bars Deck8 and Boilerman Bar (my second love - located in Hamburg), i've tried so many drinks with Ginger Beer that I want mooooore! In Germany one has to produce it oneself I fear - so wait and see when I will start my production - you will be noticed...

The Dark and Stormy is soooo tasty – really. If you want to try a new Cocktail and you like Ginger Ale: that’s it! Sweet and comfy due to the rum, hot due to the Ginger Beer, it feels warm and fresh at the same time. A drink for all seasons. And never forget the cucumber – it tingles (not joking)…

Samstag, 9. November 2013

Hach

Kennt Ihr das auch? Man sieht ein älteres Pärchen auf der Straße (oder wo auch immer). Das allein ist ja nicht weltbewegend. Aber wenn dieses Pärchen sich dann totaaal süß benimmt… Dann benehme ich mich wie jemand, der in einem Rudel Hundewelpen sitzt und einer normalen Sprache nicht mehr mächtig ist.
Ich erliege jedes Mal der Vorstellung, dass die Zwei sich schon Jahrzehnte kennen und Kinder/Enkel/Urenkel gemeinsam haben aufwachsen sehen haben und noch immer Händchen halten. Das bringt mich dann auch dazu, ihnen mit meiner Kamera aufzulauern. Ich kann nicht anders.

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Natürlich ist selbst mir verkitschten Altersromantikerin klar, dass die Zwei sich auch vor drei Monaten übers Internet kennengelernt haben können und deshalb so verliebt wirken. Aber ich klammere mich an die Jahrzehnte-Variante. Schließlich will ich in Jahrzehnten mit meinem Helden auch noch Händchen haltend durch die Gegend laufen (aber nicht in Beige) und alle machen sich Gedanken, ob wir uns nicht erst vor drei Monaten beim Cyber-3D-Dating… Ihr wisst schon…

Donnerstag, 7. November 2013

Marketingtour 2 – Die Agentur für Arbeit

Zu dieser Serie: Ich möchte Euch (zum Teil nachträglich) auf meine Jobsuche-Reise mitnehmen! Ich werde Teilaspekte der Chose beschreiben - wie die Reaktionen des Umfeldes | die Freuden eines Besuchs auf dem Arbeitsamt (oder wie auch immer das heute heißt) mit Euch teilen | Dinge vertexten wie Netzwerke, Stellenausschreibungen, Bewerbungen schreiben, Hoffnung, Unternehmen-Benehmen, Gedanken, Selbstwert, Zeitmanagement, Analyse, Zweifel, Vorstellungsgespräche, Reisestress, Entscheidungen, noch mehr Gedanken… Und ganz nebenher werden Ihr auch erfahren, wie meine Reise verlief. Wie sie ausging, ist ja inzwischen klar (siehe hier)...
Ich würde mir wünschen, dass auch Ihr Eure wilden Arbeits-Sachen einbringt. Seid mutig und berichtet mir (und damit einander) von Abenteuern, Zweifeln, Erfolgen, komischen Erlebnissen. Seid Ihr nun Angestellte, Chef, Selbständig oder wie auch immer Euer Arbeitsalltag aussieht... Her mit Euren Geschichten!!!

Nun also Teil 2 – Die Agentur für Arbeit. Oder auch “das Arbeitsamt” – aber so darf man es ja nicht mehr nennen, oder?
Nunja, will man Arbeitslosengeld, dann muss man dorthin. Schon vor 2 Jahren - nach meiner Promotion – begab ich mich vorübergehend in die liebevollen Hände eines Sachbearbeiters… Es ist immer wieder eine Freude! Meinen Studiengang gibt es in ihrem Auswahl-Menü zum Anlegen der Arbeitslosensuchenden-Akte nicht (Achtung Ironie: Arbeitsloser sagt man nicht! Immer die positiven Worte wählen – wir sind ja auf einer Marketingtour…). Und was eine Promotion ist, musste ich auch jedes Mal erklären (wohl gemerkt – ich muss da zu einem Akademiker-Spezial-Sachbearbeiter...tzztzztzz) und wenn wir dann noch über den möglichen Job reden wird es ganz wild (als was ich schon alles vermittelt werden sollte, weil es knallermäßige Schreibfehler in meinem Profil gab).
Ich lasse also stets einen irritierten und hilflosen Sachbearbeiter zurück, der mich mit den Worten verabschiedet “Sie sind soooo patent und ich glaube, Sie brauchen mich gar nicht – Sie schaffen das auch ohne mich” – hilfloser kann man als Sachbearbeiter nicht klingen!

Aber wie soll man auch Menschen zuordnen – mit Arbeit versorgen – die einen ungeraden Weg gegangen sind/gehen (ich finde meinen noch nicht einmal besonders krumm). Wer kennt schon 2 Leute aus dem gleichen Studiengang, die Jahre danach das Gleiche tun??? Also ich nich! Das braucht viel Zeit pro Mensch, viel Lernwillen seitens des Sachbearbeiters und suuuperviel Flexibilität (jahaa, nicht IMMER muss nur der Bewerber flexibel sein). Und sein wir ehrlich – das gibt's bei der Agentur für Arbeit nicht. Ich frage mich, wie man eigentlich Sachbearbeiter für Akademiker wird? Wie sieht denn da die Weiterbildung aus? Ich behaupte aus meiner Erfahrung, die dauert höchstens 10 min.
Inhalt: "Akademiker zeichnen sich dadurch aus, dass sie entweder grundsätzlich nicht zu vermitteln sind oder das alles allein in die Hand nehmen. In beiden Fällen haben Sie als Sachbearbeiter nix zu tun. Verstehen müssen Sie die auch nicht..." - Fertig ist der Sachbearbeiter für Akademiker!!!

Also heißt es für mich: hingehen um den Anspruch anzumelden. Alles darüber Hinausgehende ist meine eigene Aufgabe.
Das hat aber auch einen enormen Vorteil: ich werde “in Ruhe gelassen”. Der überforderte Sachbearbeiter schickt im Laufe der Zeit ein bis vier Jobvorschläge (unverbindlich) – das war's. Die Hoffnung auf Selbstregulation bestimmt den Alltag der Akademiker-Abteilung bei der Agentur für Arbeit. Also DA möchte ich zum Beispiel nicht arbeiten…
Obwohl - entspannend könnte das ja sein... Aber vermutlich unterschätze ich das alles total und die haben voll viel zu tun, wenn ich nicht hingucke. Studienrichtungen pauken, Bachelor/Master verstehen, Arbeitsvorschläge auswürfeln, den Satz mit "patent" und "sie schaffen das auch ohne mich" üben, undundund.
ABER ich habe diesmal noch eine zusätzliche Leistung der Agentur in Anspruch genommen.
Auch das war sehr schrullig. Aber dazu im nächsten Teil meiner Tour…

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This part of my series "journey to a new job" is all about my experiences with german employment centers and their helplessness with university graduates (especially those graduates with PhD). In German only – sorry.

Mittwoch, 6. November 2013

Karten – sogar mal in maskulin


Meine Großeltern sind nicht mehr die fittesten.
Das hat leider zur Folge, dass sie nicht mehr in ihrem Haus leben können. Ihrem Reihenhaus in welchem praktisch jedes Zimmer eine eigene Etage hat und man um es altersgerecht zu machen ca. 40km “Lifta” einbauen müsste…
Meine Oma hat seit Jahren schlimmes Rückenweh und Tassen in Hängeschränke räumen ist ihr persönlicher Tiefpunkt jedes Tages.
Also: beide zogen um. Weniger Rückenaua und keine 40km Lifta!
Dann kam eine wirklich anstrengende Zeit für ihre Kinder: das fiese Reihenhaus musste mit Würde geräumt und ein neuer Eigentümer gefunden werden.
Als das geschafft war, gab es ein rieeeesiges Aufatmen-Seufzen-Elternhausvermissen-Gemisch und meine Großeltern bekamen ein nettes Polster für’s Alter an welchem sie alle ihre Lieben partiell teilhaben ließen. Die perfekte Gelegenheit um wunderschöne Karten zum Danke-Sagen zu kaufen!
Fündig wurde ich im Aveturin in Kiel (gleich um die Ecke vom Heile Welt – ich berichtete…). Auch wieder einer dieser Läden, in denen man tausend Dinge findet und sie dann doch nicht kauft, weil man sonst ALLES mitnehmen will. Ich habe tolle Karten der Umtriebpresse gefunden. Die Umtriebpresse wurde von Katharina Jesdinsky ins Leben gerufen und strotzt nur so vor Handarbeit – Postkarten, Drucke, Schachteln, … Und die Drucke sind so originell – irgendwie alt und stylish. die Karten kommen inklusive Umschlag und in Butterpapier-Hülle (ich lieeebe matte Verpackungen – die kriegen mich einfach immer und ich muss den Inhalt sofort und unbedingt besitzen). Und es gibt maskuline Motive!!! Die vermisse ich immer bei Karten-Kollektionen. Als Mann muss Karten bekommen entweder langweilig oder furchtbar rosa-kitschig sein… Aber nicht dieses Mal für meinen Opa! Opa bekam eine Zündkerze! Und Oma eine Erhol-Zauberberg-Ostseeterrassen-Liege. Hach…
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Dienstag, 5. November 2013

Der UnterDerWoche-Cocktail die 11.–The DuringTheWeek-Cocktail No 11

Und auch diesmal ein Cocktail aus dem Deck 8 – meine Lobeshymne gab’s ja bereits letzte Woche…
Heute gib't’s: Singapore Sling
EIGENTLICH kann man da nicht viel falsch machen – die Basis-Rezeptzusammensetzung ist super. Aber was ich da online schon für Rezept”abwandlungen” gesehen habe!!! Gruselig. Unmengen von Ananassaft (zugegebenermaßen wird das häufig gemocht und gemixt) oder dieser in den USA so beliebte “sweet’n’sour mix” – unsägliches Zeug und oft mit Farbstoffen versetzt…
Das Deck 8 geht einen Mittelweg: keinen Saft – das macht fast einen sog. Straight Sling daraus. Aber dafür gibt es Grenadine. Also nicht mehr straight. Aber oberlecker ist er. Aus Gin, Cherry Heering, Dom Bénédictine, frischem Zitronensaft, Grenadine und Soda. Und wie Ihr seht, ich war so in Leckerheit versunken, dass ich erst im letzten Drittel die Kamera wieder ausgepackt habe…

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As I told you – drink from my favourite bar – Deck 8 in Kiel.
Today: Singapore Sling
The basic recipe for this drink is not complicated. BUT the net holds a lot of strange alternative recipes. Containing pineapple juice or sweet’n’sour mix (which should just not be in any cocktail on the planet!!!)…
The Deck 8 version is made of Gin, Cherry Heering, Dom Bénédictine, fresh lemon juice, Grenadine and Soda. And as one can see – I was so lost in taste that I nearly missed taking a picture…

Samstag, 2. November 2013

Ladenliebe–Heile Welt Kiel

Immer mal wieder bin in in der Legienstrasse in Kiel an den liebevoll gestalteten Schaufenstern vorbeigelaufen, hab den Helden am Arm gezogen und Ohhh und Ahhh gemacht.


Ich geb’s zu – es ist ein Laden, dem man eher die klassisch als weiblich angesehenen Attribute zuschreiben könnte – von den Farben über die Gestaltung bis hin zur Produktauswahl. Das liegt sicherlich auch daran, dass der Laden eine InhaberIN hat. Elisabeth Laudien steht wie eine wunderschöne Elfe mit roten Locken in diesem ihrem Zauberreich und berichtet mir, wie das alles begann und sich entwickelte. Denn eigentlich sollte es in der Heilen Welt nur Kaschmir-Kinderkleidung geben. Bin ICH froh, dass sich der Laden verändert hat und nun eine unglaubliche Vielfalt bietet:

Bilder der Kieler Künstlerin Ekaterina Ezhkova (3. Foto), bunte Teller, PomPoms, Masken, Bastelkram, Anstecker, Postkarten, Figuren, Spielzeug, Wandtattoos (quasi), Magnete, Papierbaumhäuser für Zimmerpflanzen (ein Knaller), Schmuck, Poster, Papiergirlanden …
Ein Laden voller Kindheitserinnerungen und schöner Dinge.

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Und hat sie nicht den genialsten Verkaufstresen ever??? Der stand mal in einem Friseursalon – den hätte ich am liebsten geklaut, denn Elisabeth ist schlau und verkauft ihn natürlich nicht…

Der Fluch eines solchen Ladens ist für mich immer, dass ich so viel haben will, dass ich am Ende nichts mitnehme. Aber bei Elisabeth habe ich noch etwas geniales entdeckt: Insektenanstecker! Aus Metal und schimmernd. Die habe ich vor meinem geistigen Auge schon an einer blauen Mütze gesehen… Träum…
Und?

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Yeah!
Und noch für etwas steht dieser Laden für mich: für meinen achtsamen Helden. Das amArmziehen und die Ahhhs und Ohhhs haben nämlich Spuren in seinem Hirn hinterlassen und ich durfte mich eines Tages unverhofft über die wunderbaren Matrjoschka freuen!!!

Womit hab ich den nur verdient…

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