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Montag, 4. Juli 2016

Nach den ersten 3 Monaten: die nächsten 3 Monate Schwangerschaft

Falls sich jemand wundert, warum die Schwangerschaftspost zeitlich so weit auseinander liegen – es wurde unerwartet anstrengend, zeitkonsumierend und es mussten viele Entscheidungen getroffen werden während der Schwangerschaft. Daher kommen die Posts erst jetzt und müssen zum Großteil auch erst entstehen. Der kleine Held ist bereits da und das macht die Zeit auch nicht verfügbarer oder den Tag planbar...

Mehr dazu nach und nach!

So, zu den Monaten 4-6 (Verkündigung, Monate 1-3)
 
Puh, die ersten 3 Monate waren geschafft und damit auch die „gefährlichste“ Zeit überstanden. Es wurde also langsam realer und wir hatten uns bereits überlegt, wie wir es den weiteren wichtigen Menschen mitteilen würden.

Meine Eltern erfuhren es per Überraschungskuchen. Wir hatten ein Ultraschallbild grob auf Papier übertragen und dann die Baby-Umrisse ausgeschnitten. Mit der Schablone haben wir ein Puderzucker-Baby auf einen Donauwellen-Kuchen übertragen. Dieses Baby wurde dann feierlich enthüllt. Oh – das gab Freudentränen und Ungläubigkeit (dass DAS noch passiert, damit hatten sie nicht gerechnet). Die Eltern des Helden sind leider weiter weg und mussten postalisch informiert werden. Die Freude war ebenfalls groß.

Verkündigungsdonauwelle

Dann kamen Freunde, Bekannte und Kollegen dran. Es war ein wundervolles Gefühl, wie sehr sich alle gefreut haben. Nicht, dass ich dachte, man würde uns mit „seid Ihr wahnsinnig“ begegnen, aber trotzdem war es schön, so viel Freude zu spüren.

Wir hatten im Rahmen des Verkündens auch gleich einen Kauf-Stopp verhängt. Das ist natürlich vor allem für werdende Großeltern gemein. Aber der Held und ich waren uns einig: für jedes neue Kind alles neu kaufen ist ein Irrsinn! Ökologisch und auch ökonomisch. Wir sind zwar keine richtigen Ökos, aber „schlimm öko“ genug sindwer…

Wir trieben uns also nach und nach auf Baby-Flohmärkten und in –Gebrauchtwarenläden herum und sammelten nach und nach die Dinge ein, von denen wir glaubten, wir brauchen sie. Wir bekamen gebrauchte Kleidung geschenkt und irgendwann dann doch auch ein paar neue Dinge. Wir hatten nun eine Mischung aus gebraucht, neu und selbst gebaut. Wir hatten keine Ahnung, ob wir alles haben, was wir brauchen würden – das würden wir dann sehen, wenn das kleine Wunder angekommen ist…

Zum Thema Kollegen/Arbeit informieren muss ich unbedingt noch etwas loswerden: hierzu kursieren massive Fehlinformationen online! Das Gesetz sieht vor, dass eine Frau (und wir reden hier ja meist über die Frau, die entscheiden muss, WANN sie es dem Arbeitgeber mitteilt – beim Mann wird da ja weniger Gewese drum gemacht) – also eine Frau bei Bekanntwerden der Schwangerschaft ihren Arbeitgeber informieren SOLLTE. Achtung: sollte bedeutet nicht MUSS! Hier ist Gesetzes-Deutsch sehr speziell. Dieses SOLLTE steht dort, weil erst mit Kenntnis des Arbeitgebers besonderer Schutz für die Schwangere verwirklicht werden kann. Nicht, damit sich der Arbeitgeber lang genug darauf vorbereiten kann… Also lasst Euch da nicht unter Druck setzen! Es gibt aktuell keine gesetzliche Frist, wann man den Arbeitgeber unterrichten muss! Entscheidet selbst!
 
Was ich persönlich befürchtet hatte und was auch passierte: der „Mutti“-Titel wurde vergeben. Scherzhafte Kollegen mögen das niedlich finden, doch es ist und bleibt eine Reduktion auf eine einzige Rolle. Ich war und bin nicht ausschließlich Mutter ab positivem Schwangerschaftstest! Vor allem nicht auf Arbeit! Das musste massiv richtiggestellt und den betreffenden Personen leider auch erklärt werden. Nicht jedem ist bewusst, wie sinnfrei und diskriminierend ein solcher „Mutti“-Titel ist… Tztztz

Der Held und ich hatten uns Gedanken gemacht, wie wir die Elternzeit aufteilen wollen. Um das alles auch amtlich abzusichern, waren wir bei der Elterngeldstelle. Ein Desaster! Die Neuerungen Mitte 2015 verunsicherten die Angestellten dort, das Computerprogramm zur Berechnung passte noch nicht, alles ein Chaos! Also mussten wir uns das selbst zurechtlegen und die einzige Hilfe war der online-Rechner der Regierung… Danke liebe Gesetzgeber – die Umsetzung bis dato (ende 2015) hat mal Null funktioniert. Hoffentlich passt es so, wie wir uns das gedacht haben. Denn diese Planung teilt man ja auch dem Arbeitgeber mit. Und man kalkuliert ja auch das Elterngeld ein… Im Worst Case bekommen wir deutlich weniger als wir denken. Das sehen wir aber erst nach Beantragung…

Eine Auswirkung der Schwangerschaft, die ich so nicht bedacht hatte, war die Betäubung beim Zahnarzt. Denn normale Betäubungen enthalten Adrenalin – das kann Wehen auslösen. Also sollen solche Mittel nicht bei Schwangeren eingesetzt werden. Bei meinem Zahnarztbesuch im 2. Trimester hatte ich also ein Schwangeren-taugliches Mittel. Das wirkte NULL!!!! Also blieb es auch bei diesem einen Besuch beim Zahnarzt. Ich gehe erst nach der Geburt wieder. Dieser Schmerzstress kann nicht gut sein – weder für mich noch für das Kind.

So langsam musste ich auch – nach normalen Hosen – von normalen Strumpfhosen und Leggins Abschied nehmen. Es ging einfach nicht mehr. Also: Schwangerschafts-Leggins und ein paar Kleider, die sich noch dehnen würden… Das lief ganz gut. Leider wurde es dann auch kalt und kälter und eine Schwangerschaftsjeans musste her. Ich bin ganz glücklich, vom heutigen Standpunkt aus sagen zu können: ich brauchte 5 Leggins, 1 Jeans und genau 1 Schwangerschaftskleid. Alle weiteren Kleider passten lang genug und spezielle Oberteile brauchte ich gar keine. Mal sehen, wie viel Stillklamotten ich brauchen werde…

Um Weihnachten herum konnte ich dann auch das Baby das erste Mal spüren. Online wird oft der romantische Vergleich mit Schmetterlingen im Bauch gewählt. Eine der vielen überkitschten Aussagen um Schwangerschaft und Elternschaft! Für die meisten Frauen fühlt es sich komisch oder vielleicht wie Blähungen an – aber das klingt eben nicht so hübsch. Sch*** auf hübsch. Ehrlich wäre netter für alle werdenden Erst-Mamas/-Eltern! Also: wenn es sich wie Blähungen anfühlt: könnte auch das Baby sein!

Was mich kalt erwischt hat, war die immer wiederkehrende Frage nach dem Geschlecht des Babys. DAS NERVTE! Oh man – ich kann gar nicht zählen, wie oft versucht wurde, das herauszubekommen! Lasst Euch warnen: wenn die Leute fragen, ob wenigstens IHR wisst, was es wird – das ist sehr wahrscheinlich keine unschuldige Frage! Bei Jungs sind die Frauenärzte sich deutlich sicherer in der Prognose. Das bedeutet, dass Eure Antwort „ja, wir wissen, was es wird“ für den Fragenden ein erschummelter Hinweis auf ein männliches Baby sein kann. So ein Irrsinn! Es ist doch egal, was es wird…

Also haben wir dann einfach gar nichts mehr zu diesem Thema gesagt.

Meine Schwangerschaftsbeschwerden:
Es wurde deutlich besser nachts – weniger Aufwachen, weniger Hungerattacken. Das zweite Trimester war wirklich eine ruhigere Zeit. Probleme mit Gerüchen blieben allerdings – wenn auch geringer.

Was mir auch aufgefallen ist – und nur wenige schreiben darüber (vielleicht habe das auch nur ich): mein eigener Körpergeruch veränderte sich während der Schwangerschaft. Man weiß ja, dass sich einige Körperteile verändern (Brüste…) und auch verfärben (Linea negra, Brustwarzen, …). Aber dann man auch selbst anders riecht… Das war mir neu! Es ist wohl nicht so ungewöhnlich und könnte an den hormonellen Umstellungen liegen. Nunja, in den Monaten der Schwangerschaft hört man ja eigentlich dauernd: „das ist normal und liegt an den Hormonen“…

Wirklich doof fand und finde ich das Brustwachstum. Frauen, die immer mehr Oberweite haben wollten, finden das vielleicht toll, aber an alle Frauen, die schon vorher „mehr“ hatten: es kann sowas von nerven! Die Dinger werden so viel größer! Und bei bereits großen Brüsten leidet auch die Form eher unter dem Wachstum… Ich mache mir da schon Sorgen, wie die Zwei wohl aussehen, wenn die Stillzeit dann vorbei ist. Abgesehen davon schränkt ein solches Wachstum die BH-Wahl massiv ein und schön sehen solche großen Brüste auch nicht mehr aus… Normalerweise kaufe ich BHs, die sehr eng an der Unterbrust sitzen (da soll der BH ja halten und nicht an den Trägern). Das geht in der Schwangerschaft auch nicht mehr so gut, weil ja der Bauch „hochkommt“ und die Organe sich dort anfinden. Also drückt es und stört. Also weniger eng… Damit haben BHs aber weniger Halt. Ein Optik-Passform-Teufelskreis….

Wir mussten in diesem Zeitraum auch viele organisatorische Dinge regeln: Hebamme finden, Kindergartenplatz sichern, Krankenhaus raussuchen. Ich werde auf diese Dinge nicht im Detail eingehen – das sprengt sowas von den Rahmen… Aber soviel: es war eine Menge Arbeit, viele Termine und sowohl der Held als auch ich opferten viel Zeit. Ein kleiner Ausblick auf die Elternschaft mal wieder…

Wir haben eine traumhafte Hebamme gefunden – sie passt zu uns und wir mögen sie beide. Könnte ja sein, dass ich im Wochenbett sehr viel Babyblues habe und der Held sich Sorgen macht. Dann sollte die Hebamme auch ein guter vertrauensvoller Ansprechpartner für ihn sein. Da machte ich mir keine Sorgen! Auf das Wochenbett mit unserer Hebamme freute ich mich schon!

Ich musste im 2. Trimester noch einen Urlaub, Weihnachten und Silvester ohne Alkohol überstehen (nicht so einfach muss ich zugeben – kein leckerer Rotwein, kein Glühwein, kein Silvestercocktail, …) und damit leben, dass die Waage immer mehr anzeigt, aber das war nicht wirklich schlimm.

Und dann fing das Leben-Ausmisten an – Platz fürs Baby machen… Das sollte uns noch eine Weile begleiten…

Doch dazu im nächsten Beitrag.

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